Tag 6, zweiter Teil

by Bäda

Noch tief beeindruckt von der Besichtigung von Kolmannskuppe stand nun der erste Reiseabschnitt ins "Hinterland" an.

Bislang hatten wir uns überwiegend nur auf den geteerten Hauptverbindungsstraßen bewegt.

Jetzt wartete die erste große Wegstrecke auf einer Gravel-Road auf uns.

Das Ziel des Tages war die Landsberg-Farm und bis dahin waren es etwas über 200 km auf bislang unbekanntem Terrain zu fahren.

Die Spannung war groß.   :-)

Kurze Zeit später ging´s dann schon los!

Runter von der Teerstraße, rauf auf die Pad:

Somit gleich zu Beginn kurzer Stopp, um aus den Reifen Luft abzulassen.

Ganz wichtig, wurde uns vom Autovermieter eindringlich nahe gelegt,

da weniger Luftdruck im Reifen helfen sollte, auf den Schotterstraßen Reifenschäden zu vermeiden.

Wir hielten uns dran, auf einen Reifenwechsel hatten wir nicht wirklich große Lust!

Job erledigt, wir konnten weiter fahren!

Auf dieser Strecke sollte es dann endlich auch die ersten wilden Tiere auf dem Land für uns zu sehen geben.

Mit Wildpferden ging's los.

Es heißt, dass diese Herden aus den Tieren entstanden sind,

die von den deutschen Kolonialisten zurückgelassen worden sind.

Die Halstücher, die wir bei der Katamarantour geschenkt bekommen hatten,

leisteten weiterhin einen guten Dienst in abgewandelter Form:

Oh wie schön, ein Straußen-Pärchen:

Trinkpause, wir mussten mal wieder unsere Wasserflaschen frisch auffüllen.

Hatten wir schon mal erwähnt, wie heiß es an diesem Tag war???

Für uns kein Problem, wir lieben das!

Und danach Fotopause.  :-)

Ein Windrad!

Was in Texas letztes Jahr als Fotomotiv so schwer zu finden war, war hier kein Problem.

Windräder gab´s in Hülle und Fülle!

Die Sonne brannte so runter, dass sogar Stephanie freiwillig ein Kopfband aufsetzte! 

Oder war es nur, weil sie bereits an den Ohren einen Sonnenbrand hatte???  :-D

Wir kamen endlich am Zugangstor zur Landsberg-Farm an.

Das Navi zeigte uns nur noch 23 Kilometer bis zum Endziel an, aber dafür eine Fahrzeit von einer guten Stunde???

Das konnte doch nicht stimmen! Wir ignorierten diese Info und hofften, gleich an der Camp Site zu landen.

Von diesem Zeitgenossen wurden wir am Tor begrüßt, aber als Moritz die Tür vom Auto öffnete, um das Tor für uns zu öffnen, flüchtete er erst mal sofort. Aber er beobachtete uns weiter, war wohl neugierig und begleitete uns auch noch ein Stück aus sicherer Entfernung.

Zur Farm gab es nur diese eine Zufahrtsstraße, die eigentliche keine Straße war.

Es handelte sich eher um eine Richtungsempfehlung oder eben Offroad.   :-D

Der Wagen hatte an einigen Stellen schon eine gefährliche Schieflage und bei den Unebenheiten schüttelte es uns im Auto kräftig durch.

Nun verstanden wir auch die Zeitangabe unserer Navitante! Es ging streckenweise nur im Schritttempo vorwärts.

War echt abenteuerlich!

Auch ein Kudu-Bulle sagte uns Hallo:

Endlich das Ziel vor Augen.

Die Farm lag wirklich absolut abgeschieden.

 Der deutschstämmige Farmer begrüßte uns im Haupthaus.

Wir erfuhren, dass es doch noch eine zweite Straße zur Farm gab, die aber nicht benutzt werden konnte,

weil es Streit mit den Nachbarn gab und diese die Straße blockierten. Die Nachbarn waren seine Eltern. Unfassbar!

Mitten in der Wildnis, aber dann halt doch irgendwie typisch deutsch.

Auch diese Camp Site war wieder unglaublich.

Weit und breit kein Mensch. Auch vom nächstgelegenen Stellplatz sahen wir einfach nichts!

Dieses kompette Areal war unsere Camp Site!

Ein absolutes Highlight auf diesem Platz waren die Dusche und das WC.

Vorhang hochgezogen und freie Sicht aufs Umland! Das war einfach der Hammer!


Der Sand und Staub der Straße war nun auch bis in die letzte Ritze des Autos gedrungen.

Diese phänomenale Aussicht hatten wir von unsere Campsite aus!

Einfach nur Wow!

In der Nähe unseres Stellplatzes sollte es ein Wasserloch geben.

Nachdem unsere Zelte aufgestellt waren, begaben wir uns auf die Suche.

Wir wollten es unbedingt aufsuchen in der Hoffnung, dort paar neue Tiere zu sichten.

Was für uns von Weitem nach Wasserloch aussah, entpuppte sich aber lediglich als Rinderkoppel.

Immerhin lag aber nun die Aussichtsplattform direkt vor uns.

Also kletterten wir hinauf, denn dort war der einzige Platz, an dem es auf der Farm W-Lan gab.

Und wir hatten ein bisserl Nachholbedarf und der Außenwelt nun auch schon einiges mitzuteilen.   ;-P

Und eine schöne Aussicht gab es auch von da oben!

Rückmarsch zu unserer Camp Site:

Stephanie ließ das erwähnte Wasserloch keine Ruhe und sie marschierte noch in die andere Richtung unserer Camp Site,

um Ausschau zu halten.

Sie entdeckte es und rief uns zu sich.

Und da war es, das Wasserloch. Ziemlich unspektakulär.

Aber vielleicht würden in der Dunkelheit ein paar Tiere zur Tränke kommen???

Andererseits waren wir uns sicher, da das Wasserloch nicht beleuchtet war, dass wir uns nicht trauen würden,

im Stockdunkel später noch mal dahin zu laufen  ;-)

Der Hunger trieb uns zurück zu unserer Campsite und der Grill bzw. die Feuerstelle wurde angeheizt.

Die Vorbereitungen liefen schnell auf Hochtouren. Zeitlich hatten wir für das Grillen noch nicht so das richtige Gefühl

und so dauerte es mitunter bis zur Dunkelheit, bis wir essen konnten.

In Lüderitz hatten wir uns zum ersten Mal einheimisches Wildfleisch kaufen können,

welches nun auf den Grillrost wanderte. Wir waren sowas von begeistert davon!

Es war sooo lecker!

Bevor es zum Schlafen ging, wagte Annett noch einen weiteren Versuch, den sagenhaften Sternenhimmel mit der Kamera einzufangen.

Mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden, müssen wir wohl noch einmal wiederkommen!  ;-P

 

Campingplatz:

Farm Landsberg

Camp Site Steppe Eagle 14.- Euro pro Person und Nacht

Hier geht´s weiter zu Tag 7: