Heute ging es weiter mit unserer Tour. Nach den 3 Nächten in der Wohnung konnten wir es jetzt kaum noch erwarten,
endlich wieder auf die Straße zu kommen und in den Dachzelten zu schlafen..
Somit klingelte der Wecker bereits 7 Uhr. Raus aus den Federn, geduscht und die letzten Sachen zusammengepackt.
Gefrühstückt wurde heute quasi während des Zusammenräumens.
In der Garage mussten nun unsere sieben Sachen wieder ins Auto geschlichtet werden.
Der noch leere Kofferraum unseres Wagens.
Links stand die große Kühlbox, die man auf Schienen rausfahren konnte.
Dann noch die Leitern wieder aufs Dach montiert und wir waren abfahrbereit.
Halb 11 waren wir schließlich wieder auf der Pad.
Und bereits eine halbe Stunde später gab es endlich wieder prallen Sonnenschein und die Temperaturen kletterten in die Höhe.
Ist einfach viel mehr unser Ding als das diessige neblige Küstenwetter.
Unterwegs hatten wir bemerkt, dass wir nur noch wenig Grillkohle und gar kein Feuerholz mehr dabei hatten.
Wir wären also beinah mit einem Kühlschrank voller Fleisch vor einer Feuerstelle ohne Feuer gestanden.
Aber unterwegs gab es immer wieder Händler am Straßenrand, die kleine selbst gebastelte Dinge oder gefundene Sachen aus der Wüste
anboten und fast immer auch gesammeltes Feuerholz. Wir hielten also bei einem, um ein Bündel Holz zu erstehen.
Der Händler fragte Bäda dann nach etwas zu essen, aber die Box mit dem Brot war im Kofferraum so zugebaut, dass kein Rankommen war.
Daraufhin wollte Bäda ihm ein paar Dollar zustecken, aber die wollte er nicht. Er hatte einfach nur Hunger.
Das war schon etwas beklemmend.
Die Wegweiser waren dann nicht ganz eindeutig und wir diskutierten gemeinsam im Auto,
ob wir uns geradeaus oder rechts halten mussten.
Hinter uns erblickten wir dann noch mal den Händler, der uns mit wilden Gesten deutete,
dass wir rechts abbiegen mussten. Vielen Dank für die Hilfe!
Wir fuhren nun auf eine kleine Bergkette zu.
Dort musste das Spitzkoppe Camp liegen, zu welchem wir wollten.
Unterwegs sahen wir öfters solche Behausungen.
Wir wollten uns gar nicht vorstellen, welche Hitze in diesen zusammengezimmerten Wellblechhütten wohl herrschten!
Dann war das Tagesziel erreicht: das Spitzkoppe-Camp!
Ein kleines Häuschen fürs Büro und den Empfang erwartete uns und nebenan Duschhäuschen.
Das waren die einzigen Sanitärhäuser auf dem Gelände.
Wer duschen wollte, musste also bis zum Eingang traben oder fahren.
Ansonsten gab es hier wieder sehr zur Freude von Stephanie und Moritz nur Plumpsclos.
Da mussten sie nun noch einmal für eine Nacht durch ;-P
Unter dem Felsen am Eingang begrüßte uns ein männliches Exemplar der namibischen Felsenagame:
Wir bekamen bei der Anmeldung einen Plan von dem Gelände, auf dem wir schon sehen konnten, dass es ein riesiges Areal war.
Ich hatte für uns bereits die "besten" Plätze aus diversen Foren und Internetseiten recherchiert,
zu denen wir als erstes fuhren.
Zuvor mussten wir noch einen Fotostopp einlegen.
Stephanie hatte im Gebüsch ein Klippspringer entdeckt.
Wir landeten auf Platz Nummer 9a. Sehr schöner weitläufiger Platz mit fantastischer Aussicht auf die Steppe.
Einzig paar Bäumchen für unsere Hängematten fehlten. Da ein Stück weiter zwei Bäume standen,
wollten wir uns den zugehörigen Platz noch anschauen. Also zumindest Stephanie und ich ;-P
Bäda war etwas genervt davon, weil eine alte Familienregel besagt,
dass wir sowieso immer wieder zum zuerst gewählten Standpunkt zurückkamen. :-D
Nachdem wir alle den zweiten Platz nicht ganz so toll fanden, fuhren wir zum ersten zurück
und verzichteten des Familienfriedens wegen darauf, die restlichen noch abzuklappern ;-)
Und das war er dann:
Zwar in der prallen Sonne, aber anders geht's halt nicht in der Wüste,
wenn man auch noch einen fabelhaften Ausblick haben möchte.
Und den hatten wir definitiv:
Die Dachzelte waren ruckzuck bezugsfertig gemacht, darin waren wir mittlerweile Vollprofis.
Dann liefen wir los, um die Umgebung ein wenig zu erkunden.
Uns gegenüber lag der im Internet hoch favorisierte Stellplatz Nummer 11a.
Nicht schlecht, dort gab es viele kleine Nischen durch die Felsen. Aber uns fehlte die Aussicht hier.
Und um die Platzdimensionen mal etwas näher zu veranschaulichen.
Auf dem nächsten Foto stehen wir auf dem Platz 11a und schauen auf unseren gegenüberliegenden Platz.
In der Mitte kann man ganz klein unser Auto erkennen.
Die Felsenlandschaft erinnerte uns sehr an den Joshua Tree National Park in Kalifornien.
Es machte richtig Spaß über die großen Felsen zu klettern und immer wieder neue Aussichten zu haben.
Unsere heutige Aussicht aus dem Zelt:
Wir waren richtig happy! So ein toller Ort!
Und nach den paar eher kühlen Tagen in Swakopmund war wieder Wagman-Wetter:
Strahlender Sonnenschein, knallheiß und unsere Getränke eisgekühlt. :-)
Was kann das Leben schön sein! Noch dazu war es sooo schön einsam... Noch!
Bei diesen Temperaturen war unsere Sonnenanbeterin natürlich auch sofort wieder am Start!
Ein Rotschulter-Glanzstar:
Ein weibliches Tier der namibischen Felsenagame:
Nach unserem Spaziergang war auch ein bisserl Müßiggang angesagt.
Schließlich hatten wir allesamt Urlaub!
Immer wieder wurden wir von kleinem Getier heimgesucht, welches natürlich magisch von unseren Krümeln angezogen wurde
und es sich mit etwas Sicherheitsabstand zu uns gut gehen ließ.
So ein kleines cleveres Kerlchen!
Suchte sich Nahrung und zum Futtern verzog er sich jedes Mal in den Schatten des Baumes.
Etwas später bekamen wir Gesellschaft. Auf der Campsite neben uns -aber mit ordentlichem Abstand- machten es sich ein paar Holländer gemütlich. Zuerst waren wir noch am motzen, von wegen, muss man gleich die Campsite nebendran nehmen, wenn der ganze Platz frei ist und so.
Aber es kam noch viel besser. Am Abend fuhr plötzlich ein Camper ungefähr 20 Meter neben uns hin
-auf dem weiterhin fast leeren Campingplatz- und vor allem, auf unserer Parzelle in unmittelbarer Nähe.
Zwei stiegen aus, fingen an aufzubauen und zu sprechen. Dreimal dürft Ihr raten: Deutsche.
Immer und überall das gleiche.....
Auch beim Abwasch:
Teamwork makes Dreamwork! ;-)
Stephanie machte mich auf die Rosenpapageien aufmerksam.
Die kamen immer wieder von der Felsenwand auf die Bäume geflogen, waren aber sehr scheu.
Sie saßen immer nur ganz kurz im Baum, bei der kleinsten Bewegung in der Umgebung ergriffen sie die Flucht.
Wir beobachteten sie eine Weile, aber es gelang nicht richtig, sie im Bild festzuhalten und langsam fehlte auch das nötige Licht im Schatten.
Guineataube:
Rosenpapagei:
Also wandten wir uns unserer Abendunterhaltung zu, dem obligarischen allabendlichen Kartenspiel.
Wenn es denn der Wind zuließ. War an diesem Abend mal wieder der Fall.
Von unserem Sitzplatz aus war dann auch ein erneuter sagenhafter Sonnenuntergang zu beobachten.
Hach, wie schön!
Und ruckzuck brach die nächtliche Dunkelheit über uns herein.
Das Sonnenschutzdach erwies sich nun als sehr nützlich. Wir bastelten flugs eine notdürftige Hängevorrichtung für eine unserer Taschenlampen,
so dass wir Licht überm Tisch hatten und noch etwas weiter spielen konnten.
Der nächtliche Toilettengang vorm ins Bett gehen so im Dunkeln war wieder sehr aufregend. Bäda machte es nichts aus,
wir anderen drei schlossen uns zusammen und zogen gemeinsam mit unseren Taschenlampen los :-D
Auch das Plumpsclo erst mal mit dem Lichtkegel absuchen, nicht dass sich dort ein unliebsamer Genosse einquartiert hatte.
Irgendwie wars aber auch lustig...
Bei sternenklarer Nacht gings dann zum Schlafen hoch in die Zelte.
Campingplatz:
Spitzkoppe
Camp Site 11.- Euro pro Person und Nacht