Auch heute waren wir relativ früh wach, nahmen so das Frühstück im Hotel wieder mit und freuten uns,
dass das Wetter nicht so trüb war wie am gestrigen Tag.
Unser erster Tagespunkt sollte das Walt-Disney-Family-Museum sein. Klar, dass das fast ein Pflichtbesuch für uns war, oder?
Also rein ins Auto, unser Ziel ins Navi eingegeben und los gings!
Einziges Problem: unser Navi fand das Ziel nicht! Da ich unsere Tour geplant hatte, wusste ich ungefähr die Lage des Museums und war mir daher sicher, dass wir nicht über die Golden Gate Bridge fahren müssten. Nun standen wir aber bereits davor, also was machen?
Natürlich drüber fahren! Die andere Seite der GGB stand sowieso noch auf unserer To Do-Liste.
So fuhren wir früher über San Franciscos Wahrzeichen als eigentlich geplant.
Auf der anderen Seite angekommen konnte man den Aussichtspunkt auf die GGB eigentlich gar nicht verfehlen.
Dort, wo gefühlt hunderte Touristenbusse standen ;-P
Eine schöne Aussicht hatten wir von hier, allerdings verhinderte ein eisiger Wind einen längeren Aufenthalt.
Uns frierte so, dass wir es so wie die meisten Asiaten machten:
Kurz warten, dass die erste Reihe an der Mauer zum Fotografieren frei wurde,
Brücke fotografiert, zurück zum Auto.
Und schon fuhren wir also wieder über die Brücke zurück.
Weiter auf der Suche nach dem Disney-Museum.
Wir kamen unterwegs unverhoffterweise am Palace of Fine Arts vorbei und legten auch hier einen eigentlich nicht geplanten Zwischenstop ein. Zu sehr gefiel uns dieser Bau einfach. Böse Zungen könnten jetzt behaupten, ich hätte unser Navi manipuliert :-D
Schon bei meiner Tourplanung bin ich über das Gebäude gestolpert und fand es einfach toll, dachte mir aber, dass ich meiner Familie ein Kunstmuseum nicht wirklich schmackhaft machen kann zum Anschauen. Und nun standen wir also ungeplanter Weise doch davor :-)
Unsere Suche zog sich noch etwas hin, aber endlich sollten wir unser Ziel finden.
Vor dem Museumsgebäude befindet sich eine große Wiese und dort bauten einige Familien ihre Picknickstände auf. Bäda und Flo entdeckten dazu am anderen Ende einen Bier- und Burgerstand. Somit war klar, dass die beiden uns nicht ins Museum begleiten würden,
worauf sie eigentlich auch von vorn herein keine große Lust hatten. ;-)
So trennten sich unsere Wege und Stephanie, Moritz und ich erkundeten das Walt Disney Family Museum.
Mit $25 pro Person (Jugendliche bis 17 Jahre $15) wieder mal kein billiger Spaß, aber für uns jeden Cent wert.
Die Damen am Eingang waren total nett und freuten sich tierisch, dass wir als Deutsche uns ihr Haus anschauen wollten.
Jeder von uns bekam einen Audio Guide, den man sich auf deutsch einstellen konnte.
Es erwarteten uns sehr viele persönliche Exponate aus Walt Disney´s Leben.
Möbelstücke, Kameras, hangeschriebene Briefe, Familienvideos und, und, und...
Ab und an schalteten wir unsere Audio Guides auf den Originalton zurück.
Es war schon schöner Walt Disney´s Stimme selbst zu hören als die des Übersetzers.
Aus einem großen Panoramafenster im Museum
hat man einen super Blick auf die Golden Gate Bridge.
Natürlich durfte auch nicht ein extra Part über die Entstehung der Disney Parks fehlen.
Hier gab es erstaunliche Modelle zu sehen. Es war einfach toll!
Wir erfuhren aber auch einiges aus dem Schaffen Walt Disneys, was uns bis dahin noch nicht bekannt war.
So war es für uns zum Beispiel neu, dass Walt Disney mit seiner Firma maßgeblich an der Organisation der Olympischen Winterspiele in Squaw Valley 1960 mitgewirkt hatte. Die Verantwortung für die Eröffnungs- und Schlussfeier lag komplett in seiner Hand.
Für den vorangegangenen olympischen Fackellauf designte sein Studio auch eine Fackel, die ausgestellt ist.
Die gesamte Ausstellung wurde sehr stimmig zusammengestellt.
Und als wir zum Schluss am Ende seines Lebens ankamen,
winkte uns Walt Disney noch einmal freundlich mit seinem Hut von diesem Foto aus an.
Das war sehr emotional gestaltet.
Es folgten dann nur noch in einem weiteren Raum Zeichnungen davon,
wie die Presse damals von Walt Disney Abschied nahm.
Stephanie nahm das so sehr mit, dass ihr Tränen in den Augen standen.
Wir gaben ihr einen Moment, um sich wieder zu fassen.
Draußen warteten Bäda und Flo bereits auf uns und brachten die Heiterkeit wieder zurück.
Also wer sich nur etwas für Walt Disney interessiert, sollte bei einem Besuch von San Francisco unbedingt ins Museum schauen!
Vom Panoramafenster des Museums aus hatten wir gesehen, dass es nicht mehr weit bis Crissy Field ist, von wo man einen schönen freien Blick auf die Golden Gate Bridge hat. Dorthin sollte es nun also als nächstes gehen.
Da wir keine Ahnung ob der Parkplatzsituation hatten und am Morgen schon lang genug ziellos mit dem Auto umhergeirrt waren,
stellten wir unseren Mietwagen gleich am ersten Parkplatz ab, an dem wir vorbeikamen als wir Crissy Field erreichten.
Von hier aus mussten wir lediglich die Straße und eine große Wiese überqueren,
um glücklich und zufrieden am Sandstrand zu stehen und einen Superblick auf die rote Brücke zu haben.
Mittlerweile hatten sich die Wolken verzogen und die Sonne kam zum Vorschein.
Trotzdem war es nicht wirklich warm, vor allem weil ein eisiger Wind blies.
Ok, Stephanie war nicht ganz so angetan von unserem kleinen Strandausflug.
Barfuß-Wetter gab es einfach nicht und mit ihren geschlossenen Sneakern durch den Sand zu laufen,
darauf hatte sie keine Lust. Mädchen halt ;-P
Glücklicherweise gab es für sie gleich nach den Dünen paar Baumstämme zum Draufsitzen.
Auf unserer To Do-Liste stand noch das Fort Point , welches direkt unter der Golden Gate Bridge liegt.
Das sah nun eigentlich nicht mehr so weit entfernt aus, so dass Bäda und ich beschlossen, den Weg dorthin zu Fuß zurückzulegen.
Aber wie immer bei solchen Dingen: es sah nicht weit weg aus, zog sich dann aber doch sehr in die Länge zum Laufen.
Bei unserer Jugend hatten wir uns also gerade richtig beliebt gemacht mit unserer Idee des "kleinen Fußmarsches" :-D
So kam eine gemauerte Mole kurz vor dem Fort Point erst mal ganz recht als kleine Abwechslung.
Man hat von hier aus eine gute Sicht auf die Skyline San Franciscos.
Und dort am Strand gab es ein kleines Cafe, wo wir uns ein paar frische Getränke gönnten.
Und zur anderen Seite hin wieder der tolle Blick auf die GGB.
Auf dem Foto könnt ihr links unter der Brücke das Gebäude sehen, wo wir hin wollten.
Am Fort Point angekommen war das erste, was die Kids bemerkten, dass es hier einen Parkplatz mit einigen freien Plätzen gab. :-D
Innerlich hoffte ich, dass das Fort jetzt kein Reinfall war, sonst wäre die Stimmung bei ihnen wohl endgültig hinüber gewesen...
Allerdings war das Fort so cool, dass der lange Fußmarsch recht schnell vergessen war :-)
Aber erst mal kurz paar Infos zum Fort:
Der Backsteinbau wurde 1853- 1861 als Schutz vor Feinden von der Meerseite errichtet und deckte die gesamte Einfahrt der Bucht ab.
Während des Amerikanischen Bürgerkrieges sollte so ein Angriff auf San Francisco vermieden werden. Allerdings wurde dieser Krieg beendet, bevor es zu einem Angriff auf die Stadt kam, so dass von diesem Fort aus nie eine Kanonenkugel abgefeuert wurde.
Das Fort besteht aus drei Stockwerken und jedes einzelne kann man komplett umrunden.
Die Mauern des Forts sind zwischen 1,5 bis 4 Meter dick! Das war sehr beeindruckend zu sehen.
Im Erdgeschoss waren die Küche und verschiedene Werkstätten sowie Ställe untergebracht, in der ersten Etage lagen die Räume der Offiziere und darüber die der kompletten Mannschaften. Insgesamt konnte das Fort ca 300 Personen beherbergen.
Wir kletterten bis aufs Dach zum Leuchtturm. Dort oben war es wahnsinnig windig und richtig kalt.
Allerdings war die Aussicht auf die Golden Gate Bridge und die Bucht phänomenal.
Der Besuch des Forts kostete übrigens keinen offiziellen Eintritt.
Es stand aber am Eingang eine Geldbüchse für einen freiwilligen Obulus.
Für solch ein geschichtsträchtiges Gebäude warfen wir gern etwas zur Erhaltung in die Dose.
Zu unserer "großen Freude" durften wir nun die gesamte Strecke zum Auto wieder retour laufen ;-)
Mittlerweile war es wärmer geworden und wir konnten uns endlich unserer Jacken entledigen.
Die ehemaligen Gebäude der amerikanischen Küstenwache sahen doch sehr hübsch aus.
Am Auto angekommen waren wir uns alle über unser nächstes Ziel einig: Hunger!
Da wir später noch gern die Lombard Street hinunterfahren wollten, bewegten wir uns schon mal in diese Richtung und wollten dabei an irgendeinem Restaurant zum Essen halten, welches auf dem Weg lag. Wir entdeckten ein IHOP mit einem Parkplatz davor, also nichts wie rein dort. Das Essen war nicht das Leckerste unserer Reise, aber wir waren satt und es war nicht allzu teuer.
Frisch gestärkt konnte es nun weitergehen.
Zu gern wären wir wie gesagt als nächstes die Lombard Street, die kurvenreiche Straße, die die meisten aus Filmen kennen, hinabgefahren. Allerdings gab es dort leider kurz zuvor einen Unfall und es herrschte bereits ein großer Rückstau. Wir reihten uns erst mal in die Autoschlange ein, verloren aber nach ca einer halben Stunde die Geduld und drehten um.
Somit fuhren wir in die entgegengesetzte Richtung, um einen anderen Punkt auf unserer To Do- Liste abzuhaken.
Auf gings zum Baker Beach, um die Golden Gate Bridge noch von der anderen Seite zu sehen :-)
Dort angekommen, waren wir allesamt etwas enttäuscht. Die Sonne versteckte sich wieder, es war diesig, die Brücke nicht komplett sichtbar und der Strand total überfüllt. Wir froren wie die nackerten Schneider. Wir blieben also nur einen kurzen Augenblick.
Für den heutigen Tag reichte es uns allen mit Sightseeing.
Morgen sollte es bereits "Bye bye San Francisco" heißen und unsere Tour sollte weitergehen. Zwei Tage waren definitiv viel zu wenig für diese Stadt. Das, was wir sahen, gefiel uns total gut und wir würden gerne noch einmal wiederkommen, sind doch leider einige Punkte auf unserer Liste offen geblieben.
Bevor wir wieder ins Hotel zurückkehrten, machten wir noch halt an einem Walmart. Wir kauften uns eine Kühlbox, um uns die nächsten 2,5 Wochen besser selbst versorgen zu können und bestückten uns mit Getränken, Grillkohle, Fleisch und Frühstückssachen.
Recht fertig kamen wir frühabends am Hotel an, zischten noch gemeinsam unser Schlafensbier und ab gings in die Betten.