Tag 18

Seen, Valley of Fire

Bevor es am Abend in die Stadt der Laster gehen sollte, hatte ich für heute paar Relaxstunden an hoffentlich schönen Seen eingeplant.

Wir begannen deshalb den Tag nicht ganz so früh wie die letzten und gönnten uns eine Stunde Schlaf mehr am Morgen.

Im Beladen des Autos hatte sich mittlerweile so eine Routine eingespielt, das ging nun ratzfatz.

Wir machten noch ein Foto unseres Motels und dann waren wir wieder on the road.

Unser erstes Bad wollten wir im Quail Creek State Park einnehmen. Die Fahrt dorthin dauerte nur ca eine viertel Stunde.

Uns gefiel, was wir vom Auto und der Straße aus sahen.

$15 kostete der Eintritt pro Fahrzeug zum Badestrand.

Die Männer standen ruckzuck im Wasser.

Stephanie und ich beäugten das Ganze erst mal und mir war der Boden dann eindeutig zu schlammig zum Hineinlaufen.

Weit und breit tummelte sich hier keine Menschenseele außer uns.

Weiter draußen im See entdeckten die Männer eine coole Insel mit Wasserrutsche, Sprungbrett und Trampolin.

Sie schwammen zu ihr, um festzustellen, dass alles verbarrikadiert war.

Bäda lief zum Eingang, um dort wegen der Insel nachzufragen.

"Die ist nur am Wochenende geöffnet!"  :-(

Nachdem dieser "Strand" nicht ganz so mein Ding war,

ging ich lieber auf kleine Erkundungstour am Ufer  :-)

Die nächste Stunde war einfach nur mal totaler Müßiggang angesagt.

Nach den vergangenen Tagen mit viel Sightseeing genossen wir alle das süße Nichtstun.

Stephanie knallte sich die komplette Zeit mitten in die Sonne.

Ein kleiner Hinweis unsererseits, dass das vielleicht nicht die tollste Idee ist, wurde abgeschmettert.

Als 28jährige lässt man sich halt auch nicht unbedingt mehr was von den Alten sagen...  ;-P

Endlich auch mal bißchen Zeit, um in ein Buch zu schauen.

Unsere Lektüre hatten wir bis dato völlig umsonst mitgenommen. Viel zu erschöpft waren wir jeden Abend,

um mehr als die neuesten Nachrichten auf den Handys zu lesen.

Kurz vor Mittag packten wir unsere Sachen zusammen und zogen weiter.

Schließlich stand noch ein weiterer Badestopp in unserem Logbuch.

Bye, bye Quail Creek State Park!

Gerade mal eine halbe Stunde Autofahrt später landeten wir am Sand Hollow State Park.

Auch hier löhnten wir $15 für die Zufahrt zum See.

Wir fuhren als erstes nach rechts um den See, wo es irgendwann einen großen Strand mit Campingplatz und Kayakschule gab.

Die paar Camper, die dort verweilten, waren uns schon zuviel  :-D

Also drehten wir mit dem Auto noch eine Runde in die andere Richtung.

Und hier fanden wir unseren kleinen Himmel auf Erden!

Ein Traumplatzerl für die nächsten Stunden!

Gemeinsam mit zwei Frauen und ihren Kindern waren wir hier komplett allein für uns.

Vom ersten Augenblick an waren wir in diesen Platz allesamt verliebt!

Glasklares Wasser, die roten Felsformationen, der blaue Himmel.... hach, das war einfach nur wunderschön!!!

Wir kraxelten als erstes ein wenig über die Felsplateaus, die teils wie Schieferplatten übereinander gestapelt anmuteten.

Dabei entdeckten wir einen Wasserlauf mit kleinem Wasserfall. Oh, wie schön!

Dort, wo der Wasserlauf sich gerade mal eine handbreit über den Boden durchs Gelände schlängelte,

schwirrten zig Libellen dicht übers Wasser. Überall glitzerten und funkelten ihre blauen Körper in der Sonne.

Erst daheim beim Fotos betrachten fiel uns auf, dass die Libellen dort nicht jugendfreie Dinge getan hatten  :-D

Nach der kleinen Erkundungstour hieß es für uns nur noch: Ab ins Wasser!

Wow, war das cool! Bei der Außentemperatur von fast ca 40 Grad war das eine wohltuende Erfrischung! Und das Wasser sooo klar!

Nur Stephanie war als einzigste von uns nicht so angetan. Sie hatte am Ufer einen toten Fisch entdeckt und somit ist ihr das Badevergnügen vergangen. Sie bretzelte sich also stattdessen lieber wieder in die Sonne. Gar keine gute Idee! Aber wir hatten sie gewarnt!

Wir anderen fühlten uns im Wasser pudelwohl und wollten am liebsten gar nicht mehr raus!

So verbrachten wir hier viel mehr Zeit als eigentlich geplant. Doch irgendwann mussten wir aufbrechen, wir hatten doch noch einiges vor heute. Moritz und ich gingen schon mal voran, um uns am Auto umzuziehen. Kaum waren wir beide in unsere Klamotten geschlüpft, vernahmen wir Bädas aufgeregte Stimme. Wir liefen ihm entgegen und da kamen die Drei zum Parkplatz angeschlichen: Bäda mit Stephanie über der Schulter wie einen nassen Sack! Wie von uns Alten befürchtet, hatte es Stephanie aufgrund der starken Hitze und ihrem ausgiebigen Sonnenbad total niedergestreckt. Wir verfrachteten sie ins Auto und flößten ihr Wasser ein. Nachdem wir diesen Zustand bereits das ein oder andere Mal mit ihr miterleben durften, machten Bäda und ich uns nicht allzu viele Sorgen. Mir fiel im Auto dann noch unser neues Disney-Kühlungstuch ein. Also Wasser darüber gegossen und ihr um den Nacken geschlungen.

Indes fuhren wir weiter und steuerten den nächsten Walmart an. Dort wollten wir uns mit frischen Grillsachen eindecken,

um mal wieder unser Abendessen selbst zubereiten zu können.

Kurz vor unserem Einkaufsstopp erwachte Stephanie wieder zu Leben. Sie warf das Kühlungstuch durchs Auto: "Bäh, das ist nass!"

Gern geschehen Töchterlein, wir haben dich auch lieb!  ;-P

Am Walmart angekommen, war ihr Körper soweit runtergekühlt, dass sie wieder ganz die alte war.

Wir kauften Fleisch, Gemüse und Burgersemmeln und Kleinigkeiten zum sofort essen.

Die Kuchenregale finden wir immer wieder sagenhaft:

Unsere Einkäufe im Auto verstaut und weiter gings. Nächstes Ziel: Valley of Fire.

Unsere Jugend war vom Vormittag nun total geschafft und einer nach dem anderen schlief nun auf der Weiterfahrt ein...


Guten Morgen ihr Schlafmützen, wir sind da!

Durch unseren ungeplant langen zweiten Badeaufenthalt im Sand Hollow State Park,

standen wir nun erst gegen 4 Uhr nachmittags am Tor zum Valley of Fire State Park.

Aber passt schon, dachten wir uns da noch....

Der Eingang war unbesetzt, es gab nur ein Kästchen,

wo man sich eintrug und dort dann sein Eintrittsgeld von $10 pro Auto hineinwarf.

In unserem schlauen Reisebuch hatte ich für uns den White Domes Trail notiert, einen 1,25 Meilen langen Rundwanderweg.

Den hatte sich Moritz im Vorfeld rausgesucht, weil es dort auch durch eine kleine Schlucht gehen sollte.

Wir informierten uns auf dem Plan am Eingang, wo wir den Trail nun genau finden würden.

Natürlich lag er genau am anderen Ende von unserem Standpunkt aus gesehen.

Na dann mal los!

Es wartete nun eine faszinierende Landschaft auf uns.

Allerdings rannte uns nun die Zeit davon. Wir hielten erst mal nirgendwo an, nicht mal am Visitor Center,

und fuhren auf direktem Weg zum Parkplatz des White Domes Trail.

Zumindest hatten wir das vor. Die Fahrt durch den Park zog sich ewig hin, der Park ist viel größer und weitreichender als wir dachten.

Da waren sie wieder: die amerikanischen Entfernungen, die man nicht unterschätzen sollte  ;-)

Irgendwann wurde unsere Fahrt jäh gestoppt. Die Straße war gesperrt, wir konnten nicht weiterfahren. Die Fahrt endete genau an einem Parkplatz, von wo man eine andere Wanderung starten konnte. Wir überlegten kurz, was wir machen sollten. Ich hatte noch im Kopf, dass der White Domes Trail mit ca einer Stunde Laufzeit der kürzeste im Park sein sollte. Mittlerweile war es schon gegen 5 Uhr nachmittags und so erschien uns diese Wanderung hier aufgrund unseres Zeitmangels zu riskant.

Wir hatten aber während der Fahrt einen Parkplatz mit dazugehörigem Grillplatz entdeckt.

Also fuhren wir die Strecke wieder einen Teil zurück zu besagtem Picknickplatz.

Dieser war schnell gefunden, außer uns weilte hier keine weitere Menschenseele. Wir hatten die freie Auswahl zwischen den gesamten Grills. Während Flo und Stephanie sich freiwillig zum Anheizen bereit erklärten, liefen Bäda, Moritz und ich den Anfang eines Trails ab. Ein bißchen mehr wollten wir drei dann doch noch von den irren Gesteinsformationen sehen.

Es war atemberaubend!

Der Weg führte durch feinen roten Sand und trotz des Sandes wuchsen hier Sträucher.

Die beiden Jungs entdeckten in den Felsen kleine Höhlen.

Dort mussten sie natürlich raufkraxeln!

Aber mehr als kleine Insekten liefen uns auch hier leider nicht über den Weg  :-(

Die untergehende Sonne hauchte alles in ein warmes Licht.

Wir hätten noch stundenlang weiterwandern können...

Aber da unsere beiden Grillmeister auf uns warteten,

traten wir den Rückweg an.

Moritz entdeckte dann noch Petroglyphen im Felslack, die von alten Indianern  sammen sollen.

Er war total begeistert davon, so alte Geschichte unter freiem Himmel sehen zu können.

Oh, doch noch ein Tier!

Eine Eidechse kreuzte unseren Weg!

Ein Blick auf die Straße, die durchs Valley führt:

Und das war unser auserwählter Grillplatz.

Es gibt wahrlich schlechtere Orte zum Picknicken...  ;-P

Kaum brutzelte unser Grillgut über der Glut, kamen kleine Erdhörnchen angesaust.

Neugierig beäugten sie unser Treiben.

Ist das nicht eine geile Kulisse für ein kleines Grillfest???

Moritz und ich kraxelten derweil auf die umliegenden Hänge.

Ein Blick von oben auf unseren Picknickplatz.

Er war einfach ein Traum!

Noch mal unseren Mietwagen im Sonnenuntergang abgelichtet  :-)

Es war einfach nur traumhaft mitzuerleben, wie nun langsam die Nacht übers Valley hereinzog.

Stephanie hatte sich Gemüse und Süßkartoffeln gekauft, die nun recht lange Zeit zum Garen brauchten.

Langsam saßen wir auf heißen Kohlen. Am Parkeingang stand, dass der Park bei Dunkelheit schließt. Und wir waren uns nicht sicher, ob nun der Anbruch oder erst komplette Dunkelheit gemeint waren. Zudem noch locker eine halb Stunde Autofahrt bis zum Ein- bzw Ausgang vor uns lag. Alle wurden also langsam hibbelig.

Moritz und ich suchten daher erst Mal ds Weite  :-D

Nachdem es dann schon beträchtlich dunkel wurde, Stephanies Gemüse aber immer noch nicht gar, gab sie auf.

Blöd gelaufen, vor allem, weil bei unserer Ankunft noch ein Sack Grillkohle dastand. Sie hatte von Beginn an vorgeschlagen, Flo möchte doch mit dieser Kohle einen zweiten Grill anzünden, der mit einem Deckel geschlossen werden konnte. Wäre zum Garen ihrer Kartoffeln geeigneter gewesen. Aber Flo mochte nicht und so gab es jetzt ein wenig Knatsch zwischen den beiden.

Egal, wir mussten nun endgültig los! Nachdem es nun ruckzuck stockdunkel wurde, heizte Bäda ziemlich über die Straße.

Wir hofften inständig, dass wir noch aus dem Park kämen!

Am Ausgang angekommen, war dieser noch geöffnet. Puh, was waren wir erleichtert!

Jetzt konnte unsere Fahrt etwas gemächlicher weitergehen. Next Stopp: Las Vegas!

Eine ganze Weile fuhren wir auf dem Highway durch die Nacht.

Dann führte die Autobahn über eine kleine Anhöhe. Oben angelangt eröffnete sich uns ein phänomenaler Blick:

Ein strahlender Leuchtstreifen am Horizont und ringsherum alles schwarz!

Wahnsinn, was für ein Leuchtkraft diese Stadt in die Nacht hinauswirft! Wir konnten es nun kaum noch erwarten, endlich Las Vegas zu erreichen! Und dann war es endlich soweit! Wir saßen allesamt mit offenen Mündern im Auto und schauten aus dem Fenster. Wir waren sprachlos, total geflasht! Schnell fanden wir unser Hotel und checkten ein.

Flamingo Las Vegas

Go Room mit Blick aufs Riesenrad, 3 Nächte f. 3 Personen  310.- Euro ohne FR

Wir hatten für uns ein besseres "Go-Zimmer" gebucht, weil uns diese helle Einrichtung besser gefiel.

Die Buchung lief direkt über das Hotel und es war das einzigste unserer Reise, welches jeder von uns selbst buchte.

Deshalb kann ich euch leider nicht den Preis des Doppelzimmers von Stephanie und Flo mitteilen.

Sie hatten für sich auf alle Fälle die günstigste Variante des Zimmerkontingents ausgewählt.

Wir weilten noch gar nicht lang in unserem Zimmer, von dem wir restlos begeistert waren, als Stephanie und Flo bei uns in der Tür standen.

In ihrem Zimmer gab es auf der Toilette eine Verstopfung. Die beiden hatten das an der Rezeption reklamiert und mussten sich nun gedulden. Richtig gerichtet worden ist der Schaden aber nicht. Wir bestärkten die zwei, noch einmal zur Rezeption zu gehen und sich ein neues Zimmer geben zu lassen. Das geschah dann auch problemlos und sie bekamen sogar ein Upgrade.

Man teilte ihnen nun ein Zimmer in einer der oberen Etagen zu, wo wo aus sie einen herrlichen Ausblick hatten

und es war nun auch kein normales Zimmer sondern ein riesengroßes mit schöner Sitzecke.

Der Tag hatte uns heute ziemlich geschlaucht, so dass wir nur noch eine kurze Zockerrunde in unserem Hotel einlegten

und dann ging es schon aufs Zimmer und ins Bett. Morgen ist auch noch ein Tag  ;-P

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