Heute regnete es so, dass wir keine rechte Lust hatten, uns etwas anzuschauen. Also ab in die Mall :-)
Nur waren wir heute irgendwie so gar nicht richtig auf Shoppen eingestellt. Wir schlenderten durch die Shops und waren nicht gerade "entschlussfreudig". Moritz machte dann den Anfang, indem er uns Nike Turnschuhe präsentierte, die er "Sooo cool" fand. Bäda und ich trauten unseren Augen kaum, denn er hatte sich doch tatsächlich Turnschuhe zum Binden ausgesucht! Allein schon aus dem Grund wurden sie gekauft!
Bäda fand ein schönes Shirt im Levis Store für sage und schreibe $5.50. Aber so richtig Geld sind wir im Tommy Hilfiger Shop los geworden. Der avanciert echt zu unserem favorite store! Zwischendurch leisteten wir uns ein Softeis. Für Moritz bestellten wir eines in "small"! Ich glaube, er schaffte nicht mal ein Drittel von seinem Eis, weil das "kleine Eis" fast so groß war, wie bei uns ein XL-Eis! Wäre das Richtige für Oma Hanne :-) Alle Geschäfte hatten wir in der Potomac Mills gar nicht geschafft, weil wir bereits gegen 16.00 Uhr wieder den Heimweg antreten mussten, da wir noch auf das Bon Jovi Konzert wollten, für das wir bereits Tickets hatten.
Aber als wir daheim ankamen, teilte Stephanie uns mit, dass es ihr immer noch nicht besser ging (sie klagte bereits seit 2 Tagen über Unterleibsschmerzen), eher schlechter. Sie wartete nur darauf, dass Mady zurückkam, weil sie sich von ihr zum Arzt fahren lassen wollte.
Aber das ging ja gar nicht! Wir waren vorort und kümmerten uns dann doch lieber selbst um unser Töchterlein! Also wurden alle Pläne über den Haufen geschmissen, Good bye Bon Jovi Concert!, und
Bäda fuhr gemeinsam mit Steph zum Arzt. Lori hatte ein Geschäftsessen, so dass ich mit Anna & Moritz allein im Haus war. Die beiden schauten sich erst mal gemeinsam einen Videofilm an.
Disney´s "Küss den Frosch". Natürlich auf Englisch, aber Moritz war es egal, da er den Film kannte. Ich hörte ihn dann aber dauernd, wie er Sätze nachplapperte :-)
Es fiel uns extrem auf, welche Fortschritte er in der Sprache durch seinen Kurs bereits gemacht hatte. Er hatte uns schon einige Werbetafeln übersetzt und sein Essen bestellte er meistens auch
schon allein. Bei Mc Donald hatte er z.B. ein Spielzeug in seinem Happy Meal, welches er nicht mochte. Kurzerhand fragte er uns, was er sagen musste, um ein anderes Spielzeug zu erhalten und
stiefelte dann los zur Theke. Und zurück kam er mit seinem gewünschten Spielzeug! Nicht schlecht!
Ich wurde mit dem "Babysitter-Job" voll ins kalte Wasser gestoßen. Nachdem der Videofilm aus war, bastelte ich mit Anna und Moritz etwas, bevor die beiden dann mit der Wii spielen wollten, was wir aber irgendwie nicht zum Laufen brachten. Blöd... Also schlug Anna vor, Polly Pocket zu spielen! Totale Begeisterung bei Moritz ;-P Aber er ließ sich trotzdem dazu breitschlagen.
So warteten und warteten wir darauf, dass endlich jemand zurückkommen würde. Aber keiner kam! Weder Stephanie noch Lori. Da ich von Steph wusste, dass die Sydes-Kids normalerweise immer gegen 21.00 Uhr ins Bett gehen mussten, wollte ich sie viertel nach 9 losschicken, um sich fürs Bett fertig zu machen. Anna zickte daraufhin ziemlich rum, weil ihre Mama noch nicht wieder zurück war. Lange Diskussion, aber ich wusste auch nicht, wann Lori wieder heimkommt und ich wollte sie nicht bis in die Puppen aufbleiben lassen. Zumal Moritz schon gesagt hatte, dass er müde war! Da kam mir die glorreiche Idee, die beiden einen Wettkampf austragen zu lassen. Wer ist als erster bettfertig? Ich hatte noch nicht richtig ausgesprochen, als Anna an mir vorbeistürmte und in ihr Zimmer raste. Bei Moritz dasselbe! Innerhalb kürzester Zeit hatte ich beide im Nachtzeug vor mir stehen! Man muß sich nur zu helfen wissen :-)) Aber Anna war so schnell wieder unten!
"Anna, du hast aber sicher noch nicht die Zähne geputzt."
"Nein, das kann ich auch noch nicht. Ich hatte noch kein Dinner!"
Aha.... "Was esst ihr abends immer zum Dinner?" Anna: "Wir schauen was im fridgener ist und suchen uns davon was aus"
"Ok, dann laß´ uns das so machen." Hier hatten wir nur ein kleines Verständigungsproblem... Bei mir war der fridgener der Kühlschrank, bei Anna aber die Gefriertruhe. Ich schaute also in der Küche in den Kühlschrank und Anna suchte in der Gefriertruhe. Als ich mich umdrehte, servierte sie mir ein Paket mit großen gefrorenen Hähnchenschenkeln! "Anna, die sind aber gefroren!", Anna: "Ich weiß. Aber du mußt sie doch nur in den Ofen schieben!" Dazu hatte ich mich nicht überreden lassen, im Gegenteil, ich überzeugte sie, dass es dieses Mal "nur" belegte Bagels gab.
Wir schauten also noch mal gemeinsam in den Kühlschrank. Ich stellte als erstes zum Trinken den Apfelsaft raus.
Da jauchzte Anna gleich ganz freudig: "Yeah, apple juice! And then we eat ice cream!"
Bei diesem Gefühlsausbruch ist mir sofort eingefallen, dass die Sydes Kinder ja keinen Saft trinken dürfen am Abend. Was für eine blödsinnige Regel ist das eigentlich??? Also Kommando zurück, sorry, war mein Fehler, es gibt wie immer Milch. Lange Gesichter....
Als sie gerade dabei waren, ihre Bagels zu essen, kam Lori heim. Gott sei Dank! Sie wollte sofort noch etwas kochen! 21.40 Uhr! Hähnchenschenkel, Spaghetti, Hamburger???? Nein, Moritz langte der Bagel. "Sure?" "Yes!"
Und nachdem Anna dasselbe wollte wie Moritz, mußte auch für Anna dann doch nicht mehr gekocht werden! Und dann stand ich da und mußte mich mit Lori unterhalten, weil weder Steph noch Bäda da waren. Aber es funktionierte. Und wir hatten nicht einmal nur oberflächlichen Smalltalk betrieben, sondern z.B. auch ein wenig über ihre Krankheit gesprochen.
Später hatten Moritz und ich uns in Stephanies Zimmer zurückgezogen und beim Warten auf unsere zwei Krankenhausausflügler waren wir eingeschlafen! So erfuhren wir erst am nächsten Morgen, dass
die beiden erst kurz nach 01.00 Uhr eingetroffen waren. Es war eine längere Geschichte in der Klinik, weil sie Stephanie genauer durchgecheckt hatten. Aber diese mir erzählte Geschichte bekomme
ich nicht mehr zusammen. Das Ergebnis war auf alle Fälle, dass ihr höchstwahrscheinlich eine Zyste geplatzt war und diese ausgetretene Flüssigkeit die Schmerzen verursachte. Soll bei ca 85% aller
Frauen mal vorkommen, aber die meisten würden es nicht bemerken, weil es bei ihnen keine Schmerzen verursachen würde. Am nächsten Morgen ging es Steph wieder viel besser, aber am Nachmittag mußte
sie noch einmal zu den ihr verschriebenem Schmerzmittel greifen. Angeblich sollte die Geschichte in spätestens 2 Tagen ausgestanden sein.