Tag 14 - New York

Ganz entgegen unserem Naturell fiel uns heute das Auftstehen gar nicht so schwer, nachdem der Wecker klingelte.
Und wieder hieß es: Koffer zusammenpacken und weiter ging´s! Als erstes wollten wir unser gebuchtes Hotel anfahren,

um dort unsere Koffer zu deponieren und anschliessend sollte es zur Auto-Mietstation gehen.

Wir kamen direkt mal ohne großen Stau nach Newark durch und unser Hotel fanden wir auch schnell.

Wir waren nun so zeitig da, dass unser Zimmer noch nicht bezugsfertig war.

Aber eine halbe Stunde später sollte es soweit sein....

Das Hotel war mit mehreren PC-Plätzen ausgerüstet, so dass wir uns die Zeit damit um die Ohren schlugen,

uns bereits über eine Schifffahrt zur Freiheitsstatue zu informieren. War irgendwie gar nicht so einfach. Dann sahen wir in der Lobby auch wieder diese Kärtchen hängen. Es gab in jedem Hotel eine Wand, wo kleine Kärtchen hingen von umliegenden Restaurants, Sehenswürdigkeiten, Shops usw., bei denen man dann mit diesen Kärtchen eine gewisse Ermäßigung bekam. Dort wurden wir auch nach einer Schifffahrt fündig.

Im Internet fanden wir auch die Abfahrtszeiten und wir dachten, Abfahrt 13.00 Uhr könnten wir doch schaffen!

Es war schliesslich noch nicht mal 11Uhr! Unseren Zimmerschlüssel bekamen wir genau nach der halben Stunde Wartezeit. Also ins Zimmer, Koffer abgestellt, und wieder ins Auto gesprungen. Auf ging's zum Flughafen, um dort schon mal unseren Dodge wieder abzugeben, den wir in NY nicht mehr benötigten. Das verlief genauso problemlos wie bereits die Autoübernahme zu Beginn unserer Reise.

Hatten wir uns gar nicht so einfach vorgestellt. Das nächste Mal wird es aber ein deutsches Mietauto werden, schluckt wesentlich weniger :-)

Da stand "unser" Dodge nun wieder, bereit zur nächsten Übernahme...


Anschliessend wollten wir mit dem Path Train nach New York City reinfahren.

Eine Dame bei der Mietstation teilte uns mit, von wo der Path abfuhr. Mit der Flughafen-Schwebebahn gelangten wir dorthin,

holten uns dort mit Hilfe einer anderen netten Dame unsere Tickets am Automaten, die viel teurer waren als von uns erwartet.

Von hier aus ging nämlich doch nicht der Path Train sondern nur der normale Train! Und der war viel teurer!

 Am Bahnsteig angekommen stand dort fast keine Menschenseele! Klar, der Zug kam auch erst in einer halben Stunde, 12.50 Uhr.

Also wurde das mit der Schifffahrt heute nichts mehr. Endlich kam der Train, der total überfüllt war, und uns zudem noch wirklich vorsintflutlich vorkam! Wir waren der Meinung, solche Züge dürften bei uns nicht mehr fahren. Aber die Meinung hatten wir bereits auch von der New Yorker Metro schon. Gleich nach der Abfahrt kam eine Schaffnerin durch den Wagen, die auch unsere Fahrkarten kontrollierte, sie einzog und uns dafür eine schmale Karte gab, wo sie vorher noch schnell 3 Löcher knipste. Diese geknipsten Karten waren auch an manchen Sitzen oben befestigt. Aber woher soll man wissen, dass man das so machen muß???

Bäda ergatterte sich irgendwann gemeinsam mit Moritz einen Platz, ratschte munter mit einem Japaner.

Oder wie Moritz meinte, einem Koreaner? Wer weiß es so genau???

Ich stand immer noch hinter den ganzen Sitzreihen und konnte mir das ganze Geschehen dieses Abteils anschauen.

War echt lustig, das ganze zu beobachten! Vor mir in der Reihe z.B. saßen 2 Österreicher, die sich mit einem Amerikaner unterhielten, der auch fernöstlicher Abstammung war. Aber so konnte ich sie wenigstens richtig verstehen, und sie wetterten gemeinsam gegen George W.Bush.

Und zwar so, dass es richtig lustig war. Hinter mir stand eine finnische Familie, die mit der Schaffnerin diskutierten, weil sie die falschen Tickets dabei hatten. Irgendwann kam ein zweiter Schaffner und sammelte die abgeknipsten Karten ein. Bäda wurde von ihm regelrecht runtergeputzt, weil er seine Karte nicht auf die Sitze gesteckt hatte. "Wer hat dir erlaubt, deine Fahrkarte in die Hosentasche zu stecken?"

Und der Ton dazu war wirklich krass! Bäda sagte später, der Schaffner hatte Glück, dass Bäda der Sprache nicht so mächtig ist, dass er ihn hätte zurück beschimpfen können! Aber ich glaube, ich weiß, welche Vokabeln Bäda vor unserer nächsten USA-Reise noch lernen wird! :-D

Zu guter Letzt kamen wir aber unversehrt an der New Yorker Penn Station an und landeten genau am Madison Square Garden!

Den berühmten Madison Square Garden, den ich mir viel imposanter vorgestellt hatte.


 Vielleicht ist er das ja innen, aber außen geht er inmitten der ganzen umliegenden Hochhäuser irgendwie unter. Dort steuerten wir die Ticketschalter an in der Hoffnung, noch Karten für das Eishockeyspiel am Abend zu ergattern. Dem war aber leider nicht so. Sie hatten nur noch ein paar wenige Karten zum Verkauf, die allerdings bei $250 pro Karte begannen. War uns ein wenig zu teuer...

Tom hatte uns noch mit auf den Weg gegeben, kurz vor dem Spiel noch einmal nach Karten auf dem Schwarzmarkt zu schauen. Das wollten wir noch versuchen. Aber gleich als wir den Madison Square Garden verließen, wurden wir auch schon angequatscht, ob wir noch Tickets bräuchten. Und zwar so wie in einem schlechten Film! Schwarzer mit Hoodie, Kapuze tief ins Gesicht gezogen, Kopf zur Seite gedreht, genuschelt, wir sollten ihm folgen.... Er hatte uns dann auch Karten für $60 pro Stück angeboten, aber uns war das zu heiß, also zogen wir weiter.

Wir liefen zum Pier 83 am Hudson, von wo aus diese Schifffahrten losgingen. Dort konnten wir uns bereits Tickets für den morgigen Tag kaufen. Entschieden hatten wir uns für die Fahrt 10.00Uhr! Das hieß: richtig, früh aufstehen! Und mit den kleinen Kärtchen aus dem Hotel sparten wir uns fast $20! Das war doch was! Den Rest des Tages tigerten wir mal wieder ziemlich planlos durch die Stadt.


Auf unserer 'Wanderschaft' landeten wir schließlich im Central Park. Manche Stellen wie z.B. diese Felsen und kleine Brücken waren recht nett angelegt. Aber ansonsten? Durch den ganzen Park gehen immer wieder Verkehrsstraßen. Wie geil ist da doch unser Englischer Garten!

Aber vielleicht fehlte uns auch nur, dass alles blühte...


Nachdem es zu tröpfeln begann, zogen wir weiter und von Moritz ließen wir uns überreden, noch eine Kutschfahrt durch den Central Park zu machen. $40!!! Sollten wir wirklich? Kutscher: "Es ist eine großartige Fahrt durch den gaaanzen Central Park!"

Nicht zu glauben, wir ließen uns breitschlagen, bereuten es aber kurz darauf gleich. Erstens hatten wir glaube ich den lahmsten Gaul erwischt, der dort rumlief und dann war es auch nur eine kleine Runde! Immerhin hatte Moritz seinen Spaß, der aber auch beklagte,

dass es zu kurz war und wir "bestimmt besch.... worden sind!" Touri-Nepp halt und die Wagner's sind drauf reingefallen!

Die Queensboro Bridge:


Gegen 18.00 Uhr sind wir wieder am Madison Square Garden gelandet. Neuer Versuch! Bäda fragte bei einem Händler nach, der allerdings nur noch 2 Karten hatte. Sch...! Aber er mahnte uns, vorsichtig zu sein, bei wem wir Karten kaufen, da viele Fälschungen im Umlauf wären. Am besten sollten wir gemeinsam mit dem Verkäufer ins Stadion gehen und erst drinnen dann die Karten zahlen. Bäda fand einen weiteren Händler, der uns Karten für $60 anbot. Erst sagte der Händler, dass er sich das Spiel auch ansehen wird, aber nachdem Bäda dann meinte, ok, dann laß' uns gemeinsam hineingehen, machte er einen Rückzieher. Somit hatten wir es sein lassen mit den Tickets. Bäda und Moritz waren schon recht traurig, dass es wieder nicht mit einem Eishockeyspiel klappte. Unseren Frust spülten wir bei einem ausgiebigen Mahl runter. Ich bestellte mir dieses Mal auch eine Nachspeise. Brownie mit Eis und Karamellsoße. Und wie kam es angerichtet an unseren Tisch??? In einem großen Supenteller! Aber immerhin gleich mit 2 Löffeln! War trotzdem viel zu viel, wir mussten fast die Hälfte stehen lassen!

Gut gestärkt ging es weiter zum Empire State Building. War mein Wunsch. Da wollte ich unbedingt rauf und wenn es ging, abends.

Auf dem Weg dorthin meinte Bäda noch: "Ich verstehe nicht, was alle immer mit dem Empire State Building haben!" 

Mann oh Mann, noch nie 'Schlaflos in Seattle', 'Die Liebe meines Lebens' oder 'King Kong gesehen'??? :-D 

Dann waren wir da und schon das Foyer war umwerfend! Die Mitarbeiter waren alle in einer dunkelroten Uniform gekleidet

und die Einrichtung ist einfach nur edel! Hoch ging's ins erste Stockwerk und dort anstellen.


 Unten sagte man uns, dass die Wartezeit ca eine halbe Stunde betragen würde. Ich hatte nicht auf die Uhr geschaut, aber es kam mir nicht so lang vor. Als erstes wieder Sicherheitscheck, dann an den Ticketschalter. Wir wußten vom Internet bereits, dass uns drei die Auffahrt ca $50 kosten würde. Am Schalter fragte uns die Dame aber noch, ob wir auch noch in den 102. Stock wollten!

Wagner's: "Natürlich!!!" Die Rechnung kam, nun zahlten wir $99! Wir haben uns damit getröstet,

dass wir dafür kein Geld für das Eishockeyspiel ausgegeben haben. Also auf ging's!


Kurz vor den Aufzügen bot man uns noch eine Erinnerungsmappe in Deutsch gemeinsam mit 3 Audiogeräten an, wo wir uns einige Informationen anhören konnten. Und das für lächerliche $8! Nahmen wir natürlich auch! Endlich ging es mit den Aufzügen hoch in die 86. Etage.

Oben angekommen herrschte ein ziemliches Wirrwarr an Menschen. Aber wir mußten eh noch weiter. Schliesslich hatten wir Karten für die 102.Etage! Und dann kam der Knaller! Echt wie im Film! Wir standen am nächsten Aufzug und warteten und waren in dem Moment die einzigsten, die noch höher wollten. Der Aufzug ging auf und es stand ein älterer Mann, so ca 80???, in seiner weinroten Uniform vor uns.

Wir stiegen ein, er erzählte uns, dass dies einer der ältesten noch funktionierenden Aufzüge weltweit sei, was man ihm auch sofort glaubte.

Da ging nämlich keine Tür zu, sondern es wurde nur ein Gitter vorgeschoben und los ging's! Fast!

Der ältere Mann animierte Moritz, den Fahrstuhl zu fahren. Er mußte einen Hebel umlegen. Moritz machte das und zog den Hebel aber unverzüglich auch wieder zurück! Wir blieben sofort stehen!  :-)  Das passierte noch einmal, bis Moritz kapierte, dass er den Hebel auf der einen Seite halten musste. Danach "nötigte" uns der Mann noch ein Foto von Moritz am Hebel zu machen. Also der Typ war ein echtes Urgestein!

Wir hatten soviel Spaß!


Und dann ging es auf die Plattform, die hier verglast und überdacht ist. Und was soll ich jetzt noch sagen?

Es war  p h ä n o m e n a l !!!

Auf der Etage waren kaum Leute, man konnte in Ruhe die Aussicht genießen, die einfach grandios war.


Spätestens als wir später noch auf der 86. Etage waren, bereuten wir die Mehrausgaben für die Auffahrt nicht mehr. Auf dieser Plattform gab es keine Verglasung, nur Gitter, alles war offen und es zog hier dermaßen in der Höhe, dass einem ruckzuck eiskalt wurde. Gar nicht zu reden von den Menschenmassen, dass man manchmal gar nicht die Möglichkeit hatte, bis ans Gitter zu gelangen. Aber Moritz fand es hier super!

Er war die ganze Zeit fasziniert von seinem Audiogerät, wo er die Geschichten in Deutsch auch verstand und wollte sich alles anhören.

Und er merkte sich sehr viele Geschichten. So erzählte uns Moritz später noch, dass das Empire State Building im Augenblick das höchste Gebäude New Yorks ist, dass 1945 ein Flieger wegen schlechter Sicht hineinflog und beim Bau des ESB 5 Männer starben.

Es interessierte ihn richtig und wir waren erstaunt, mit welcher Geduld er sich die Fakten anhörte.

Danach waren wir ziemlich fußlahm und machten uns mit dem Path Train auf zu unserem Hotel.

Es war mal wieder gar nicht so einfach, den richtigen Zug zu finden, weil einfach kein Schild, keine Anzeigetafel zu finden war!

Wie einfach ist da doch in München U-Bahn zu fahren!

Nach Ankunft im Hotel fielen wir total kaputt in unsere Betten. Da wir aber am nächsten Tag sehr früh aufstehen mussten um püntktlich zu unserer Schifffahrt zu kommen, wollten wir uns noch auf unserem Zimmer den dortigen Radiowecker stellen. Der war aber leider gar nicht so einfach zu bedienen und noch auf volle Lautstärke gestellt. Er ging uns beim Einschalten aus Versehen 2x kurz los. Aber eingestellt war er immer noch nicht. Also haben wir es bleiben lassen und gehofft, dass wir den Klingelton des Ipods hören würden.

Es war schon spät, schnell in die Decken gekuschelt und 'Gute Nacht'.

Poch, poch, poch!!! Wir waren alle drei bereits am Wegdösen, so dass wir das Klopfen erst gar nicht richtig wahr genommen hatten.

Poch, poch, poch!!! Oh Mann, es klopfte doch an  u n s e r e r  Tür!

Bäda machte total verschlafen auf und draußen stand ein Page, der fragte, ob alles ok sei. Die Zimmernachbarn hatten sich beschwert,

weil es bei uns so laut war!!! Sch... Wecker! Die Wagner's als Hooligans unterwegs :-D

Hier geht´s weiter zu Tag 15: