Tag 6 - Jersey City - Atlantic City

Nach dem Ausschlafen packten wir gegen 11 Uhr unsere Sachen zusammen und liessen uns unser Auto vorfahren. Da unser Hotelaufenthalt hier im Angeot kein Frühstück enthielt waren wir ruck zuck fertig, um dieses Domizil zu verlassen.


Ich liebe diese Spiegelungen in den verglasten Häuserfronten ;-)

Der Himmel war am frühen Mittag sehr bewölkt und von weitem kam eine dunkle Wand auf uns zu.

Unterwegs wollten wir noch das 9/11 Memorial „To the Struggle against the World Terrorism“-Memorial anschauen. Das liegt in New Jersey, Bayonne. Ohne Navi hätten wir es wohl nicht entdeckt oder zumindest wären wir in dieses Viertel nicht durch Zufall gekommen. Wir fuhren durch ein ziemlich runtergekommenes Hafenviertel und glaubten schon fast nicht mehr dran, das Monument zu finden. An der äußersten Uferlinie tauchte es dann auf. Es wurde von Russland gestiftet und wir fragten uns, ob es deshalb so unscheinbar so weit draußen steht???

Total untypisch für die Amerikaner. Keine Menschenseele war hier außer uns. Mich hatte dieses Memorial sehr beeindruckt. Erstens fand ich es von der Form her schon sehr stilvoll und dann zogen mich diverse persönliche Inschriften sehr in ihren Bann.




Es wurde immer dunkler und dunkler...

Nur noch ein letzter Blick auf das gegenüberliegende Manhattan und ab ins Auto!

Kaum saßen wir im Auto ging plötzlich ein Wolkenbruch los, wie wir ihn selten zuvor erlebt hatten! Perfektes Timing!

Allerdings sollte der Regen die nächsten zwei Stunden unserer Autofahrt ununterbrochen anhalten! Und es war kein normaler Regen sondern es schüttete wie aus Kübeln! Der Scheibenwischer nutze teils gar nichts...

So war zwischendurch unsere Sicht:

Es ging mal eine Weile nur im Schritt-Tempo weiter und wir waren regelrecht froh als der Regen ein klein wenig weniger wurde und die Sicht sich immerhin so verbesserte:

Fast 2 Stunden lang begleitete uns das Regenprasseln aufs Autodach. Man verstand zwischendurch fast nichts vom Radio, weil es so laut war. Es ging also teils nur im Schneckentempo Richtung Atlantic City. Unterwegs mussten wir tanken. Mir tat Bäda schon leid, wenn er aus dem Auto steigen müsste. Aber: die Amis haben ja den Full Service! Also nur kurz Scheibe runtergefahren, Kreditkarte ausgehändigt, kurze Ansage wieviel getankt werden soll, Scheibe wieder hoch. Gerade an so einem Tag ein super Service :-)


Das war an der Tankstelle:

10 Minuten bevor wir unser Ziel erreichten, riss der Himmel endlich auf und die Sonne strahlte wieder. Wir fuhren über die Interstate nach Atlantic City rein, die rechts und links mit großen Werbetafeln voll war, die die nächsten Konzerte und Boxkämpfe ankündigten.

Atlantic City stand unter anderem auf unserem Programm, weil Bäda und ich schon seit jeher so ziemlich alle Filme über die amerikanische Prohibition und das damalige Gangsterdasein anschauen und AC dabei immer eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Hier kam literweise der Alkohol übers Meer ins Land. Natürlich sind wir daher große Fans der neueren Serie „Boardwalk Empire“ mit Steve Buscemi, die auf dem Leben des Enoch L. Johnson aus Atlantic City beruht. An diesen Ort des Geschehens mussten wir einfach herkommen!

Zudem wollten wir nach den Tagen des Großstadttrubels mal 2 Tage zum Relaxen bevor unsere Tour mit Sightseeing weiterging.

Was lag also näher, als unseren nächsten Stop in Atlantic City einzuplanen?

Meeresluft schnuppern, die Füße in den Sand stecken und etwas zocken und shoppen ;-P


Ich hatte für uns ein Zimmer im "Casino Resorts" gebucht. Dort vorgefahren ließen wir wieder unser Auto parken.

An der Rezeption hieß es erst nach unserer Nachfrage, dass es kein Zimmer mehr mit Meerblick gäbe und die Empfangsdame checkte uns im Ocean Tower ein. Aber halt, d a s  hatte ich anders gebucht! Nach meiner Hotelrecherche war der Ocean Tower das etwas ältere Gebäude mit nicht mehr ganz taufrischen Bädern. Also noch mal nachgehakt: “Wir haben aber ein Zimmer im Rendevouz Tower gebucht!“ (Dafür hatte ich außerdem noch einen Aufschlag gezahlt! Die Zimmer hier sollten frisch renoviert sein und schöne neue große Badezimmer haben. Dafür erschien mir der Aufschlag gerechtfertigt!) Daraufhin meinte die Dame nur, es wäre ok, aber das Zimmer würde dann erst gegen 17.00 Uhr fertig sein.

Kein Problem für uns, die Koffer konnten wir derweil im Hotel stehen lassen.

Es war jetzt Viertel nach drei und wir betraten das erste Mal den berühmten Boardwalk. Die Sonne brannte vom Himmel, Möwengeschrei über uns, das Meer und die Dünen vor uns. Es war herrlich!

Bäda meinte nur: “Wie im Film!“ :-)

Auf dem Boardwalk entdeckten wir gleich ein Hard Rock Cafe und da wir noch nichts im Magen hatten, enterten wir das Lokal. Wir lieben diese Kette! (mit Ausnahme des Restaurants in München, das ist alles andere als gut!) Cooles Ambiente, geile Musik, supernette Bedienung.

Und geschmeckt hat es auch wieder allen! Allerdings waren wir um die Uhrzeit so gut wie die einzigsten Gäste im Restaurant und dementsprechend schnell bekamen wir unser Essen und waren relativ schnell fertig.

Wir nutzten die Zeit bis unser Zimmer bezugsfertig sein sollte und bummelten noch ein bißchen über den Boardwalk.

An jeder Ecke gab es diese lebenden Krebse zu kaufen, deren Häuser bunt angemalt waren.

Wir haben den Sinn darin nicht verstanden...

Wieder zurück im Hotel war unser Zimmer fertig und das Warten hatte sich wirklich gelohnt!

Es ist kein Zimmer, es ist fast ein Saal! Riesengroß mit viiiiiiel Platz für uns!

Das Badezimmer allein hat einen großen Vorraum mit großem Doppelwaschbecken und an der anderen Seite noch ein extra Schminktisch mit Sessel. Von dem Raum geht die Dusche ab, wo man locker zu viert duschen könnte und noch mal extra die Toilette. Einfach großartig!


Voll gegessen und erledigt :-)



Der Ausblick aus unserer "Suite":

So, und was machen wir jetzt noch mit dem Rest des Tages? Als erstes einen kleinen Rundgang durchs Hotel.

Sehr edel war alles und wir total begeistert!

Durch die Casino-Räume mussten wir ohne Moritz schlendern,

er durfte aus Altersgründen nicht hinein. Und das Sicherheitspersonal achtete ganz akribisch darauf!


Es gibt ein Outlet Center hinter dem Boardwalk, also liefen wir am Spätnachmittag noch dorthin. Umso näher wir kamen desto schneller lief Stephanie! Wir konnten gemeinsam mit Moritz kaum noch Schritt halten mit ihr! Also trennten wir uns. Leider waren die Geschäfte nur noch bis 20.00 Uhr geöffnet, somit blieb nicht viel Zeit. Sofort stürmte sie los! Wir restlichen Drei gingen es langsamer an. Die Tanger Outlet Factory ist keine geschlossene Mall sondern alle Shops sind in Form eines kleinen Dorfes angelegt. Die Luft im Freien war so drückend schwül und heiß, dass es einen jedes Mal beim Eintritt in ein Geschäft fast umgehauen hat. Diese waren natürlich alle seeeehr kühl. So richtig gute Angebote fanden wir nicht, also blieb unsere Ausbeute recht mager. Kurz nach 8 trafen wir Stephanie, die auch nicht so angetan war vom Outlet Center. Immerhin hatte sie zwei Teile erstanden, aber sie hatte sich wohl auch mehr erwartet. Wir bummelten über den Boardwalk zurück und machten noch halt auf der Steel Pier. Das ist ein kleines Vergnügungszentrum. Nach etwas Karussellfahren für Moritz gings heim ins Hotelzimmer. Die Kinder verschwanden gleich aufs Zimmer, Bäda und ich wollten noch ein wenig ins Casino zocken gehen. Aber so ganz ohne Ahnung ist das gar nicht so leicht! Wir blickten überhaupt nicht durch und keiner da, der einem die Sache erklären konnte! Irgendwann haben wir uns einfach hingesetzt, einen Dollar in den Automaten geschoben, einmal gedrückt, fertig und vorbei! Das kann´s irgendwie nicht sein...

„Lass uns weiter vorn schauen, ich glaub, dass ich da Automaten gesehen habe, wo der Einsatz nur 1 Cent ist!“

Gesagt, getan. Das Prinzip hatten wir zwar immer noch nicht kapiert, aber Bäda drückte einfach mal so rum und plötzlich begann die Maschine einen Gewinn auszuzählen und hörte gar nicht mehr auf zu rattern! Das war echt lustig und dauerte ewig, weil sie 1 cent-weise hochzählte.

Zum Schluß stand da ein Gewinn von $36.82! Wir haben uns das gleich auszahlen lassen.

Unser Einsatz insgesamt waren 5 oder 6 Dollar, so dass wir doch einen satten Gewinn hatten. Also, passt doch!

Und mit diesem Glücksgefühl verschwanden wir auf unserem Zimmer, gute Nacht!

Hier geht´s weiter zu Tag 7: