Heute hieß es mal wieder etwas früher aufstehen, denn wir wollten auf die Insel Sanibel fahren. Und da wussten wir bereits aus Erfahrung, dass man das möglichst früh machen sollte, ansonsten stand man über die Brücke auf die Insel ewig lang im Stau.
Erstes Ziel auf Sanibel sollte das J.N. „Ding“ Darling National Wildlife Refuge sein. Das Mangroven- und Sumpfgebiet wurde nach dem bekannten Karikaturisten Jay Norwood „Ding“ Darling benannt und steht unter Naturschutz.
Das Naturschutzgebiet kann man zu Fuß, per Rad oder per Auto erkunden.
Da wir keine Räder besaßen, fuhren wir die Strecke im Schritttempo per Auto ab. Der Eintritt kostete je Auto $5.
Man kann dann immer wieder unterwegs halten, um auszusteigen und die Bohlenwege zu erkunden.
Die Besonderheit dieses Naturschutzgebietes liegt übrigens darin, dass Salzwasser auf Süßwasser trifft.
Das bietet einen einzigartigen Lebensraum für die Tierwelt, in den Seegraswiesen, im Wattenmeer und in den Mangroven.
Man kann hier vor allem zahlreiche Vögel entdecken. Auf Alligatoren, Waschbären und andere tierische Inselbewohner kann man im Park ebenfalls treffen. Doch da die Anlage kein Zoo ist, muss man schon ein wenig Glück haben, diese auch zu sehen.
Wir stolperten als erstes über diese Krebse, die sich in großer Zahl auf den Mangrovenstämmen fortbewegten.
ich hoffte dann mal inbrünstig, dass keiner der Krebse herunterfällt, während wir unter den Baumstämmen durchliefen ;-P
Der Wildlife Park ist besonders für die große Anzahl verschiedener Zugvögel bekannt.
Wir ließen das Auto stehen, und liefen einen Weg ab. Zu unserer Freude warteten dort wenigstens 2 Vögel auf uns,
die sich auch recht lange von uns beobachten ließen.
Am Aussichtsturm tummelten sich einige Besucher.
Auch wir bestiegen den Turm. Es gab eine schöne Aussicht von oben.
Wir rollten weiter und irgendwann hielt Bäda recht abrupt am Wegesrand an. Er hatte einen dunkleren Punkt im Wasser erspäht
und siehe da, da schwamm ganz gemütlich ein Alligator entlang. Yes, die erste Alligatorsichtung dieses Urlaubs!
Wir beobachteten ihn eine Weile und machten paar Fotos und fielen so den vorbeifahrenden Autos auf. In Nullkommanix war nun an dieser Stelle, wo wir gerade eben noch ganz allein standen, ein kleiner Menschenauflauf.
Dem Alligator wurde es wohl zuviel, dass er so beobachtet wurde ;-P und tauchte ab. Wir fuhren weiter.
Immer wieder mal hielten wir an und liefen kleine Runden.
Das gesamte Wildlife Refuge ist wirklich schön und interessant.
Fast zwei Stunden waren wir in diesem Naturschutzgebiet unterwegs, bevor es uns zu heiß wurde und wir an einen Strand wollten.
Wir steuerten den Bowman´s Beach an, wo es uns beim letzten Mal so gut gefiel. Durch unsere Stippvisite beim Alligator waren wir jetzt aber schon zu spät dran, um am Bowman´s Beach noch einen Parkplatz zu bekommen. Schade...
Wir rollten zwei Mal um das gesamte Parkplatzareal, es ließ sich einfach nichts finden. Blöd...
So fuhren wir weiter, machten halt an einem 7eleven und gönnten uns erst mal eine kleine Erfrischung und studierten dabei die Landkarte.
Am nächsten zu unserem Haltepunkt lag der Tarpon Beach, den wir nun ansteuerten. Dort angekommen waren wir total happy, dass wir gleich einen freien Parkplatz ergattern konnten. Beim Bezahlen unseres Parkplatztickets erfuhren wir, dass wir nicht die einzigsten waren,
die nun hier gestrandet waren, weil es am Bowman´s Beach zu voll war.
Also Ticket gelöst, es konnte endlich zum Strand gehen! Kofferraum auf und...... Leere! Absolute Leere! Es befand sich weder unsere kleine Kühltasche noch unser Rucksack mit unseren Strandutensilien darin! Sch...., hatten wir doch glatt im Haus vergessen und stehen lassen!
Weil wir aber nun schon das Parkticket gezahlt und endlich einen Parkplatz gefunden hatten, wollte Bäda trotzdem zum Strand gehen.
Sehr zu meinem Missfallen.... ;-(
Tja, und da saßen wir nun, mitten im Sand ohne Handtücher, die weißen Sandkörner fanden langsam den Weg unter meine Shorts, grrrrrr,
ich war not amused!!! Zudem uns allen Drei dieser Strandabschnitt nicht so gut gefiel.
Ja, ja, das war Jammern auf ganz hohem Niveau, aber wenn man sich die ganze Zeit auf den wunderschönen Bowman´s Beach freute,
war man oder zumindest wir, etwas enttäuscht über den Tarpon Beach.
Für etwas Unterhaltung für uns sorgte dann ein Vater mit seinen zwei Kindern im gehobenen Teenageralter. Alle 3 waren komplett bekleidet mit Shorts und Hoodys und schleppten ein schmales Boot zum Meer. Das sah aus wie ein längeres Surfbrett, also recht schmal, und zur Fortbewegung waren seitlich kleine Paddel angebracht, die man obenauf mit den Händen an einer Vorrichtung, so ähnlich wie die Pedalen am Fahrrad, antrieb. Sie schoben das Gerät ins Wasser und versuchten mehrere Male aufzusteigen, was bei dem Wellengang aber wohl gar nicht so einfach war. Und nicht nur wir amüsierten uns über das Schauspiel köstlich! Endlich schafften es zwei von ihnen obenauf zu sitzen, aber sie wackelten ganz schön, eine Welle kam und platsch! Alle fielen komplett kopfüber ins Meer! :-D
Sie sahen mit ihren nassen Klamotten aus wie getaufte Mäuse! :-D
Ca eine Stunde hielten wir es am Strand aus, dann brachen wir wieder auf. Die Zeit hatte ausgereicht, uns allen einen leichten Sonnenband zu bescheren. War ja klar, schließlich lag unsere Sonnencremeflasche natürlich im Rucksack, der daheim einsam und verlassen stand...
Auf dem Weg zum Parkplatz lag direkt neben uns im Gras ein kleinerer Alligator!
Voll der Hammer! Die vielen Hinweisschilder "Beware of the Alligators" machten also durchaus Sinn! ;-)
So langsam wurde es Zeit für einen Lunch und so kehrten wir bei der "Island Cow" ein. Über das Restaurant hatte ich schon bei mehreren Reiseberichten öfters etwas gelesen. Dort wurde es eigentlich immer in den höchsten Tönen gelobt.
Im Freien war leider kein Tisch mehr frei, aber innen konnten wir sofort Platz nehmen.
Die Einrichtung fanden wir recht cool, außerdem gab es gleich zu Beginn eine Runde Muffins aufs Haus.
Prima! Außerdem schmeckten die recht lecker.
Erst später sah ich, dass die Schüssel mit den Muffins recht weit unten am Eingang stand und konnte dann beobachten, wie ein kleines Kind ins Lokal gerannt kam, sich sofort einen Muffin griff, ihn anlutschte und dann wieder in die Schüssel legte. Iiiiiiiiieeeeeeh!
Wir hatten bisher an unseren Muffins nur genagt, die Reste blieben liegen, von uns aß die keiner weiter...
Nachdem kurze Zeit später auch noch ein Hund ins Restaurant kam, der ebenfalls seine Schnauze in die Muffins-Schüssel steckte, hatte ich eigentlich schon gegessen. Das entsprach nicht so ganz meinen Vorstellungen von der Hygiene beim Essen ;-P
War auch echt blöd, dass ausgerechnet ich den Platz mit dem Blick genau auf den Eingang und der Muffinschüssel hatte!
Wahrscheinlich hätte es bei mir nun das beste Essen sein können und mir hätte es nicht geschmeckt.
Aber auch den beiden Männern schmeckte es nicht sonderlich gut, obwohl ich ihnen da von den Geschehnissen am Eingang noch gar nicht alles berichtet hatte ;-) Moritz verschmähte das Essen auf seinem Teller fast ganz, was bei Ihm im Moment höchst selten vorkommt,
weil er ja eigentlich gerade immer und überall Hunger hatte.
Der Schuppen war also recht hübsch anzuschauen und es gab einiges zu entdecken, aber essen gehen würden wir dort kein zweites Mal.
Mein Wunsch war es, dieses Mal unbedingt einen Sonnenuntergang direkt am Meer anzuschauen.
Auf unserer To Do-Liste stand noch der Lighthouse Beach Park und so wollten wir diese beide Sachen miteinander verbinden.
Aber zuvor hielten wir an einem Souvenirshop und kauften uns zwei Strandhandtücher ;-)
Unterwegs sahen wir zuhauf Weihnachtsdeko. Selbst die Tankstellen waren bis ins letzte Eck geschmückt.
Am Nachmittag war es kein Problem mehr, am Lighthouse Beach Park einen freien Parkplatz zu bekommen.
Und als wir dort den Strand eroberten, hatte sich der Ausflug dahin für uns schon gelohnt.
Wir fanden sofort Gefallen an diesem Strandabschnitt mit dem alten Leuchtturm, der natürlich auch seinen Weihnachtsschmuck erhalten hatte.
Wir schlenderten ein Stück am Meer entlang in Richtung des Leuchtturms und dann geschah eines der Highlights unseres Urlaubs.
Direkt vor uns schwammen und sprangen zwei Delphine! Oh wie schön das war!
Sorry, ich war einfach zu langsam beim Abdrücken :-D
Eine Familie badete gerade im Meer, die Delphine schwammen auf sie zu und umkreisten sie.
Das wäre was für Stephanie gewesen!
Wenn ihr auf dem nächsten Foto genau hinschaut, erkennt ihr ziemlich mittig einen Delphin.
Da könnt ihr mal sehen, wie nah die Tiere eigentlich an den Strand geschwommen kamen.
Sich vom Anblick der umher schwimmenden Delphine zu lösen,
um weiter Richtung Leuchtturm zu marschieren, war dann gar nicht so leicht ;-)
Blöd war nur, fand ich zumindest, dass die Insel hier einen kleinen Knick nach innen macht und man so von diesem Strand aus gar nicht wirklich den Sonnenuntergang beobachten konnte. Da wir uns nicht sicher waren, ob wir in diesem Urlaub noch einen Strandausflug machen würden, schlug Bäda vor, noch einmal zurück zum Bowman´s Beach zu fahren. Yeah!
Also ganz schnell zurück zum Auto gelaufen und retour ging´s!
Am frühen Abend gab es hier nun mehrere freie Parkplätze. schnell noch Münzen in den Automaten geworfen
und fast im Dauerlauf Richtung Strand geeilt.
Um diese Uhrzeit konnte man nun auch viele der springenden Fische sehen.
Einfach genial!
Mit Handtüchern unterm Hintern konnten wir doch das Strandfeeling besser genießen
als noch am Nachmittag ohne... ;-P
Hach, wie toll!
Und das am Silvesterabend!
Während die Jungs auf unseren Handtüchern verharrten,
lief ich eine kleine Runde am Strand entlang.
Umso weiter die Sonne sank, umso mehr Wolken schoben sich davor und umso aggressiver wurden am Strand die mückenähnlichen Biester. Insektenschutz hatten wir ja nicht dabei, weil im Rucksack!!!
In kürzester Zeit war ich zerstochen, ich hatte nun keine Lust mehr auf den Strand, wollte schnellstmöglich weg und blies zum Aufbruch.
Bäda und Moritz waren darüber heilfroh, da sie auch schon von den Insekten mehr als genervt waren. Unser Hab und Gut war ja sehr übersichtlich an dem Tag und von daher ruckzuck aufgenommen und so flüchteten wir fast vom Strand.
Als wir die Insel Richtung unseres Hauses nach Cape Coral verließen, war es mittlerweile dunkel geworden und die ganze Insel hatte sich in ein Lichtermeer verwandelt. Überall glitzerten die Lichter der Weihnachtsbeleuchtung.
Wenn es ökologisch gesehen auch nicht gut ist, ich fand´s trotzdem toll und einfach märchenhaft!
Wir benötigten noch einen Getränkenachschub und so legten wir unterwegs noch einen Stop beim Walmart ein.
Auch am Silvesterabend war dieser 24h geöffnet.
Genau wie vor Jahren, als wir den Jahreswechsel in DC verbrachten, hatten wir auch hier das Gefühl, dass sich die Silvesterpartystimmung in Grenzen hielt. Allerdings durfte in Florida im Gegensatz zu DC geböllert werden und so waren wir total gespannt auf Mitternacht,
da bereits am Abend schon fleißig bunte Raketen und Feuerwerk in den Himmel geschossen wurden.
Nach unserem kurzen Einkauf ging´s heim in unsere Villa, wo unsere familieninterne Poolsilvesterparty stieg :-D
Wir vertrieben uns die Zeit im Pool und spielten Skipbo.
Die ganze Zeit waberte die Luft regelrecht, weil schon soviele Böller und Kracher in die Luft gingen.
Je später der Abend wurde, umso weniger wurde noch geschossen bis es um Mitternacht eigentlich doch richtig losgehen sollte.
Ging es aber nicht :-( Die Leute hatten wohl vorab bereits alles schon verschossen, so dass es punkt 00.00 Uhr fast ein wenig ruhig blieb.
Und wieder einmal wurde uns aufgezeigt, dass Silvester in USA zu feiern für uns schon etwas eigentümlich
und mit dem Treiben bei uns daheim in Deutschland nicht zu vergleichen ist.
Wir schicken mal schnell ein
in die Runde!
Auf das, dass eure Wünsche fürs neue jahr in Erfüllung gehen mögen
und vor allem, dass wir alle miteinander gesund bleiben!
Prost!