Heute waren auch die Männer etwas früher auf den Beinen, denn wir wollten einen größeren Ausflug machen.
Unser Ziel war Naples.
Wir waren fast abfahrbereit, als es an unserer Tür läutete. Christian, ein Mitarbeiter der Immobilienagentur schaute bei uns vorbei, um die Mißstände zu beseitigen. Für Christian stellte es kein Problem dar, uns die Funktionsweise des Fernsehers und der Satellitenanlage zu erklären. Die war in der Tat ein bißchen tricky, da wären wir von allein nicht drauf gekommen.
Moritz war nun total happy, endlich konnte er Football schauen!
Den Whirlpool brachte Christian allerdings auch nicht zum Laufen. Er vermutete, daß die Pumpe defekt war und versprach uns aber,
sich weiterhin drum zu kümmern und sich mit dem Pool-Wartungsdienst in Verbindung zu setzen.
Christian, der übrigens sehr nett war, verließ uns wieder und wir konnten endlich aufbrechen. Auf ging´s nach Naples!
Nachdem Moritz den Naples Zoo nicht unbedingt besuchen wollte,
wurde er von unserer To do-Liste gestrichen und wir peilten als erstes den Pier an.
Naples war bis in die 1950er Jahre eigentlich ein Fischerdorf und Winterdomizil. 1960 wurde fast die Hälfte aller Gebäude in Naples und der Umgebung durch einen Hurrikan vernichtet. Durch die Zahlungen der Versicherungen gab es einen großen Neuaufbau der Stadt und sie erfuhr einen gewaltigen Aufschwung. Naples entwickelte sich daraufhin bis heute zu einer kleinen exklusiven Stadt. Und das spürt man sofort, wenn man in die Stadt hineinfährt. Fast alle Straßen sind mit hohen Palmen gesäumt, die Dichte der höherklassigen Autos steigt und alles schaut einfach picobello sauber aus. Manchmal fast zu sauber ;-)
Wir loteten zuerst Bädas Parkplatzglück aus und fuhren direkt zum Pierzugang. Dieses Mal war es ihm nicht hold, es fand sich kein einziger freier Parkplatz. Wir fuhren ein paar Straßen weiter und da fanden wir schließlich direkt hinter dem Strandzugang einen Stellplatz für uns.
So war es eh viel schöner: wir liefen im Wasser das Stück zum Pier zurück.
Der Strand war am Vormittag bereits gut besucht.
Zwischen den Jahren barfuß durch den Sand laufen zu können,
löste bei mir wahre Glücksgefühle aus! Soooo schön!
Der Pier war rappelvoll.
Irgendwann ergatterten wir uns ganz vorn einen freien Platz, um mit freier Sicht aufs Meer schauen zu können.
Wir hatten vorher schon Leute vor Verzückung schreien hören, weil sie Delphine gesehen hatten.
Und tatsächlich! Es dauerte nicht lange und auch wir bekamen sie zu sehen.
Erst nur von weitem eine Schwanzflosse, aber kurz danach zogen paar Delphine unmittelbar vor dem Pier ihre Runden.
Wir waren wieder total begeistert, diese Tiere in freier Natur schwimmen und springen zu sehen!
Dazu noch diese Vielzahl an Vögeln, die sich hier tummelten,
ich hätte an dem Pier stundenlang stehen bleiben können!
Irgendwann gab es einen großen Aufruhr. Einer der Angler schrie: "Look, a shark!" Und alle Leute stürmten natürlich sofort vor an die Brüstung des Piers. Unter uns schwamm wirklich ein Hai. Und der war nicht so klein wie der vor 2 Tagen in Fort Myers Beach!
Die Angler schmissen nun recht viele Köder ins Meer, jeder wollte wohl diesen Hai fangen.
Manch ein Vogel freute sich darüber und schnappte sich einen der Köder:
Der Hai verschwand wieder in den Tiefen des Meeres und es wurde ruhiger am Ende des Piers.
Wir überlegten kurz, ob wir einfach noch mal "Shark!" rufen sollten, um die Meute noch mal in Aufruhr zu versetzen... ;-P
Ok, wir verkniffen uns den Spaß.
Auch auf diesem Steg gab es Tische mit Wasserzuleitungen, wo geangelte Fische gleich ausgenommen werden konnten.
Ein Tisch war gerade belegt und einer der Petrijünger nahm seinen Fang aus.
Ihm war ein riesengroßes Prachtstück an die Angel gegangen und der Neid der Umstehenden war ihm gewiß ;-)
Die Anzahl der Angler hier am Pier war der Wahnsinn!
Mann an Mann standen sie dort von jung bis alt mit ihren ausgeworfenen Ruten.
Angeln ist halt hier ein Volkssport.
Nach einer ganzen Weile lösten wir uns von dem Anblick und zogen weiter.
Wir liefen Richtung Innenstadt. Das Wetter zeigte sich wieder von seiner allerbesten Seite, Temperatur um die 30 Grad.
Alle Straßen in Naples waren weihnachtlich geschmückt.
Und die Häuser natürlich ebenso:
Naples Historic District, einfach nur traumhaft schön!
Nach der ganzen Lauferei in der brütenden Hitze "dürstete" es uns ganz schön.
Zu Moritz und meiner großen Freude lag direkt auf unserer Strecke ein 7eleven! :-)
Juchhu! Es gab für jeden von uns einen "Big Gulp" Erfrischungsgetränk.
Und Bäda fand es nicht lustig, dass ich von dem Laden ein Foto machte,
weil da gerade ein Polizeiwagen davorstand. Er zog mich einfach weg... ;-)
Die Häuser, an denen wir vorbeiliefen waren eigentlich keine "Häuser" mehr, sondern allesamt Prachtvillen.
Und davor dann die dementsprechenden Autos... ;-)
Unser Weg führte uns direkt zum Hafen.
Brauche ich jetzt wohl nicht zu erwähnen, dass hier keine kleinen Yachten vor Anker lagen...
Und direkt neben dem Hafengebäude befand sich eine Ferienanlage mit Yachtclub, bei deren Äußeren wir uns schon etwas "poblig" vorkamen. Aber wir wollen nicht jammern! Und geht´s gut und immerhin können wir hier sein, um uns diese Protzerei anzuschauen.
Kann schließlich auch nicht jeder.
Zu dem Zeitpunkt, als wir an den Heizstrahlern vorbeikamen, konnten wir uns schwer vorstellen,
daß man diese demnächst hier benötigen würde...
Auf zum Naples City Dock...
... oder auch nicht. Meine beiden Männer wurden langsam fußlahm und zogen eine kleine Verschnaufpause vor.
Aber ob 10 Minuten reichen, um die leeren Akkus wieder aufzuladen??? :-D
Ich ließ mir das Dock nicht entgehen und eroberte es halt allein.
Auf der rechten Seite saßen auf den Holzplanken hunderte von Pelikanen.
Gerade als ich vorbeilief, wurden sie von Hafenarbeitern aufgescheucht:
Wir kruschten noch ein wenig durch den Shop am Hafengelände, wo man einige Zeit liegen lassen konnte.
Dort gab es richtig schöne maritime Deko-Artikel: von der Schiffslampe über Steuerräder bis hin zu den üblichen humorigen Blechschildern.
Unser kleiner Stadtrundgang führte uns zurück ins Historic District.
Ist das nicht ein süßer Deko-Hingucker vorm Haus? Vor allem beachte man auch die Flasche vorn im Korb :-)
Und weiterhin war alles top gepflegt. Wir sahen keine einzigste Rasenfläche, die nicht akkurat getrimmt gewesen war.
Deshalb haben wir es extra für euch mal fotografiert.
Und? Schaut doch aus, als wenn sie mit der Nagelschere die Kanten nachschneiden würden, oder???
Eine schöne und einfache Bastelidee:
Wieder am Auto angelangt stellten wir fest, dass langsam was zu Essen recht wäre.
In Naples gab es eine Cheesecake Factory und so beschlossen wir, es uns heute so richtig gut gehen zu lassen und dort einzukehren.
Vorher verlangte unser Mietwagen aber noch nach einer neuen Tankfüllung. Wir bogen bei der nächsten Gelegenheit in eine Tankstelle ab
und dieser Stop wurde zu einem Highlight des Tages für uns!
Kaum standen wir an einer der Zapfsäulen, sprangen zwei Männer auf unser Auto zu. Der eine übernahm zuerst das Tanken, der andere begann unsere Frontscheibe zu putzen. Aber was heißt "zu putzen", er "wienerte" uns die Scheibe! Nachdem der Tank gefüllt war, schwang auch der erste Mann den Putzlappen an der Heckscheibe. Der zweite Mann entdeckte noch einen hartnäckigen Fleck auf unserer Frontscheibe, verschwand in seiner Garage, kam wieder und bearbeitete nun das Glas mit einer Rasierklinge. Schlußendlich war die Scheibe mehr als streifenfrei :-) Das ganze Szenario spielte sich für uns wie in einem Film ab! Sensationell! Passend dazu war das ganze Design der Tankstelle "oldschool" und es standen paar richtig geile alte Autos auf dem Gelände.
Als wir von der Tankstelle wegfuhren, saßen wir im Auto und freuten uns wie kleine Kinder,
daß wir genau diese Station für unseren Tankstop zufällig ausgewählt hatten. Glück muß man manchmal haben :-)
Die Cheesecake Factory liegt im Coastland Center. Bevor wir zum Essen gingen, drehten wir noch eine Runde durch die Mall.
Wir schauten aber nur.... Auf Shopping waren wir irgendwie nicht eingestellt, hatten keine rechte Lust dazu. Auf die Schnelle fanden wir auch nichts, so daß unsere Einkaufsrunde recht schnell wieder beendet war. Außerdem hatten wir Hunger!
Am späten Nachmittag herrschte noch kein großer Andrang im Restaurant und so wurden wir sofort an einen freien Tisch geführt.
Zu Beginn gab es wie üblich bei dieser Kette das leckere frische warme Brot mit Butter.
Am Spätnachmittag gab es noch die Möglichkeit, alle Gerichte auch als Lunch zu bestellen. Das hieß: Dasselbe Essen günstiger aber auch kleiner als die Dinner-Portion. Unser Ober nahm unsere Bestellung auf. Ich hatte mich für ein Pastagericht entschieden und wurde gefragt, ob ich es als Lunch haben möchte. Da ich wußte, dass die Nudelportionen dort nicht so üppig sind und ich mittlerweile einen Riesenhunger hatte, entschied ich mich dagegen. Dann gab Bäda seine Bestellung auf. Er bestellte sich Hackbraten. Auch da die Nachfrage und auch Bäda lehnte die kleinere Lunchausgabe ab. Und das bei einem Fleischgericht! Aber ok, wahrscheinlich hatte auch er einen Bärenhunger...
Moritz und ich waren mit der Auswahl unserer Speisen hochzufrieden :-)
Dann kam Bädas Portion! Das war keine Hackbratenportion, das war ein kompletter Hackbraten!
Daheim hätten diese drei riesigen dicken Scheiben locker für uns drei zusammen gereicht.
Na dann, hau mal rein Schatzi! :-D
Moritz und ich aßen unsere Teller leer, bei Bäda blieb fast die Hälfte liegen.
Wehe, es gibt morgen kein schönes Wetter! :-D
Wir hatten uns extra keine Vorspeise bestellt, damit wir mal wieder als Dessert einen Cheesecake bestellen konnten. Hatten wir bei unseren letzten Besuchen nicht mehr gemacht, weil wir immer so pappsatt waren. Bäda wollte aber nun kein Essen mehr sehen. ;-P
Aber da wir mit unserem Ferienhaus auch einen Kühlschrank besaßen,
kauften wir uns an der "To Go-Theke" ein paar Stücke für den folgenden Tag.
Mit vollen Bäuchen fuhren wir heimwärts,
wo wir auch diesen Tag am und im Pool ausklingen ließen.