Wach werden war kein Problem an diesem Tag, wissen wir doch, dass uns der Jetlag treu ist und wir immer locker vor 8 Uhr wach werden am Tag 1 nach dem Hinflug. Als erstes stand der Check des Frühstücksbuffets an, aber bis wir alle durch’s Bad waren, zeigte die Uhr schon kurz nach neun und so kamen wir genau zur Rush-Hour in den Frühstücksbereich. Kein Platz mehr! Aber eine nette Hotelangestellte quartierte uns im Seminarraum ein, den wir dafür ganz für uns allein hatten. Frühstück war aus meiner Sicht so lala, keine Wurst da und kein Käse. Schlecht für Bäda…. Aber immerhin gab’s Rührei mit Speck und das Ei war für Hotelverhältnisse geradezu sensationell. Meine beiden anderen Wagman’s dagegen waren total hin und weg. Ja klar, Bagels satt und sogar noch ein Waffeleisen, da waren die im siebten Himmel.
Im Anschluss ging’s wieder auf’s Zimmer, Vorbereitung zur Abfahrt. Das war nicht ganz so einfach mit der Navi-App auf Annett’s Handy, die nur Ziele fand, die dem System zur Nase standen. Waren die Ziele nicht nach dem Gusto von Frau Navi, so wurden einfach die Hausnummern nicht gefunden, zum Beispiel. Nach einigem Hin- und her wurde Florida’s größte Mall zu Ziel Nummer 1 auserkoren, die Sawgrass Mills,
weil wir hofften, dass da in der Früh noch nicht so viel los wäre und so war’s dann auch.
Wir hatten klare Ziele, die wir anlaufen wollten. Erstens: Disney’s Warehouse.... logo, oder? ;-P
Als nächstes Hilfiger, Hollister und nicht zuletzt Nike, weil Herr Krösus-Sohn extra Geld mitgenommen hatte, um sich Nike „AirMax“ zu kaufen. Wir hielten uns dann auch an unseren Plan, denn die ganze Mall hätten wir an einem Tag nicht geschafft, so riesig ist die. Nun, fast hielten wir uns dran, denn wir mussten in jedes Schuhgeschäft, das auf dem Weg vom Eingang bis zum Nike-Store lag, wegen den AirMax. Es gab auch echte geile Schuhe zu supergünstigen Preisen, alle von Nike, aber stand halt nicht AirMax drauf. Auch die Größe war schwierig. Moritz ist genau zwischen Kind und kleinem Mann und da gibt’s nicht viel. Ihr hättet mal sein Gesicht sehen sollen, als Annett ihm vorschlug, bei den Damenschuhen zu schauen, die hätten ja schließlich seine Größe. Und wenn die versehentlich die geilsten Männerschuhe in seiner Größe ins Damenregal geräumt hätten, er hätte sie nicht genommen. ;-P
Am Ende sind wir dann doch im Nike Store gelandet und Herr Sohn hat gleich zwei Paar gefunden, die ihm gefielen. Eins war zuerst im Hintertreffen, weil es Basketballschuhe waren (warum auch immer, das muß man nicht verstehen), ist aber später wieder nach vorne gerutscht, nur damit der Bursche sich dann wieder nicht entscheiden konnte. Da soll noch einer über Frauen und Schuhkauf lästern, Wagman Junior ist da mindestens ebenbürtig! Am Ende hatte meine Frau die Initiative übernommen (man könnte auch sagen, sie hatte die Schnauze voll) und angeboten, dass er ein Paar zum Geburtstag bekommt und das zweite selber zahlt. Herr Wagner war schlichtweg begeistert und ging grinsend mit seiner zwei-Paar-Schuhe-Tüte von dannen :-)
Auch für die Großen fiel noch was ab und zwar beim Hilfiger, wo sich Moritz als Modeberater hervortat. Während Annett gut beraten war und sich fügte, musste ich mich bei meiner neuen Jacke auslachen lassen.
Der erste Test im wirklichen Leben wird zeigen, warum. Wissen tu ich’s bis jetzt nicht...
Im Anschluss ging’s zu Ziel Nummer 2 des Tages: der Butterfly-World. Die lag bei Miss Handy-Navi-App schon niedriger im Kurs, denn es gab nur die Strasse als Output. Mir schwante schon Böses bei Ziel Nummer drei, denn das hatte die App im Hotel gänzlich abgelehnt, aber dazu nachher. Wir fuhren also die besagte Straße, die endlos lang war, auf und ein bisserl wieder ab, einmal falsch abgebogen,
aber irgendwann hatten wir einen Wegweiser entdeckt und standen vor der Butterfly World.
Die ist echt einen Besuch wert, zwar vollkommen actionarm, aber doch sehr beeindruckend.
Vor allem der Bereich mit den Schmetterlingen hatte es Annett angetan.
Da waren wahrscheinlich Millionen von Schmetterlingen am Start, manche so groß, dass Moritz vor Schreck fast der Schlag getroffen hätte,
weil er meinte, ein Vogel greift ihn an….
Das Schmetterlingshaus war toll angelegt und so mussten wir da später unbedingt ein zweites Mal durch.
Der Ausgang aus dem Schmetterling-Großkäfig war auch witzig. Da wurde die Phototasche von Annett kontrolliert,
nicht dass wir einen Butterfly krampfln und in einem Riesenspiegel mussten wir uns von vorne und hinten selbst betrachten
und uns nach „blinden Passagieren“ absuchen. :-)
Auch der Rest der World war echt schön, beeindruckende Pflanzen, sogar für Menschen wie mich, ganz ohne grünen Daumen.
Außerdem gabs noch das unterschiedlichste Federvieh, welches fröhlich umher flatterte.
Highlight war ein Vogelgehege, wo man für einen Dollar eine Trinkschale kaufen konnte und sich die Papageien wie die Geier auf einen stürzten, damit sie was abbekommen. Echt witzig! Und die saufen, sag‘ ich Euch…..
Nach knapp zwei Stunden waren wir mit der Butterfly World fertig und nun hatten wir Hunger. Ziel war die Kneipe Rock´n Roll Ribs. Die gehört dem Schlagzeuger von Iron Maiden und da mussten wir natürlich hin. Die Navi-App-Tante war dagegen und verweigerte beharrlich die Unterstützung. So wurde eine wilde Irrfahrt aus dem eigentlich sehr kurzen Trip, die am Ende dank Google-Maps
und eines kurzfristig gekauften Ein-Tages-Internetzugangs erfolgreich war.
Und es hat sich gelohnt!!! Das Ding war echt nach unserem Geschmack: ziemlich klein, vielleicht 10 Tische, super-rustikal (man könnte auch sagen, „a wengerl obgfuckt“) und richtig cooles Personal. Eine Iron-Maiden-Gedenkstätte, wie sie wohl einmalig auf der Welt ist, mit massenhaft Devotionalien, goldenen Schallplatten und einer kleinen Bühne, auf der ein Schlagzeug steht.
Wir also bei der lustigen Rockeroma, die für uns zuständig war, bestellt und los gings. Die bringt die Getränke, stellt sie hin, kommt gleich wieder und knallt mir das Bier, das ich bestellt hatte, auf den Tisch. Also die Flasche. Nix Glas. So meng‘ ma des. :-))
Das Essen war dann auch so gut wie erwartet, also ein echt supercooler Abstecher. Wir glaubten sogar, den Herrn Schlagzeuger persönlich hinter dem Tresen gesehen zu haben, wollten aber nicht
fragen, das war uns dann zu groupie-mäßig. ;-P
Mit vollem Bauch ging’s dann zurück ins Hotel, welches zum Glück in der Gunst unserer Navi-Zicke stand.
Moritz und ich wollten schließlich noch Pool und Whirlpool testen, was wir auch sehr erfolgreich durchgezogen hatten.
Aber erst, nachdem wir in unser Hotelzimmer gelangt sind, was gar nicht so leicht war, denn unsere beiden Schlüsselkarten funktionierten plötzlich nicht mehr. Die hatten die Anlage tagsüber upgedated und diese hatte für uns beschlossen: "Ihr kummt’s hier ned rein!“
Zwei neu codierte Karten lösten das Problem.
Nach einem kurzen, aber erfolglosen Ausflug in die Mall gegenüber vom Hotel fielen wir dann müde in’s Bett: Am nächsten Tag war schließlich früh aufstehen angesagt. Frau Wagner wollte Alligatoren sehen und zwar: viele, große und möglichst nah…..