Wir wollten eigentlich ausschlafen, aber so richtig gelang das nicht.
Unsere Köpfe waren zu voll mit den ganzen Nachrichten, die täglich aufs Neue hereinbrachen
und der Ungewissheit unseres Rückflugs.
Also wieder am Morgen den aktuellen Stand der Lage abgeklärt.
Mittlerweile schlossen fast alle Hotels, nur die am Airport blieben vorläufig noch geöffnet.
Wir setzten uns ins Auto und machten uns auf den Weg nach Fort Lauderdale.
Ursprünglich hätten wir gestern oder heute nach Coral Springs gewollt.
Wie vor Jahren schon einmal. wollten wir gern im Rock´n Roll Ribs essen gehen,
das Restaurant von Nicko McBrain, dem Schlagzeuger von Iron Maiden.
Nachdem sich Moritz die letzten Jahre immer mehr der Heavy Metal-Musik verschrieben hat
und mittlerweile auch Iron Maiden sehr mag, wäre es toll gewesen, dort noch mal vorbeizuschauen.
Aber das Restaurant hatte auch seit gestern geschlossen.
Das sollte also leider nicht sein :-( Sehr schade...
Auch in Fort Lauderdale war der Strand genauso geschlossen und vereinsamt
wie gestern Hollywood Beach.
Draußen auf dem Meer sahen wir die großen Kreuzfahrtschiffe vor Anker liegen.
Die Häfen durften sie hier nicht mehr anfahren, die Passagiere mussten alle an Bord bleiben, keiner wusste bis dato,
wie es weitergehen würde, wie lange die Leute auf den Schiffen verharren müssten.
Ich hatte vor Wochen auch angedacht, eine kleine Minikreuzfahrt in unsere Reise mit einzubauen.
Wir machten nun drei Kreuze, uns dagegen entschieden zu haben!
Noch mal schwarz auf weiß:
Der Strand war geschlossen!
Beim Entlangschlendern auf der Promenade hielten wir Ausschau,
ob wir vielleicht wie gestern ein kleines geöffnetes Restaurant finden.
Aber es war auch hier das meiste geschlossen.
Restaurants boten teils lediglich Essen zum Mitnehmen an.
Und ein paar geöffnete Bars gab es.
Und die Touri-Shops.
Die hatten seltsamerweise alle geöffnet.
In einen größeren schauten wir rein.
So bekommt man auch die Zeit totgeschlagen ;-P
Die Polizei war auch in Fort Lauderale sehr präsent.
Aber hier vorort waren mehr Leute unterwegs als gestern.
Es wirkte nicht ganz so geisterhaft wie kurz oberhalb Miamis.
Bei Bubba Gump gab es auch nur Essen zum Mitnehmen. Darauf hatten wir keine Lust.
Nachdem der Strand gesperrt war, wo hätten wir uns zum Essen hinsetzen sollen???
Wir schauten aber in den Shop, der zwar geöffnet war aber es brannte kein Licht. Also doch geschlossen?
Ein netter Mitarbeiter kam und wir fragten nach.
Eigentlich hatte der Shop geschlossen, aber wenn wir etwas kaufen wollten, würde es natürlich gehen.
Er schaltete für uns das Licht an und wir schauten uns um. Es folgte ein kleiner Kaufrausch meinerseits.
Wir konnten ja sonst nirgends mehr shoppen. Nicht zu glauben, aber wir ließen tatsächlich $280 in dem Shop :-O
In der Nähe war eine Bar geöffnet,
wo wir uns kühle Getränke gönnten.
Mit Blick aufs Meer, schön war´s!
Wieder am Parkplatz angekommen, hatten Moritz und ich mächtigen Spaß.
Bäda lief schnurstracks auf dieses rote Auto zu und wunderte sich, dass es nicht aufging :-D
Konnte ja nicht gehen, das gegenüberstehende dunkelgrüne war unser Mietwagen.
Da hatte ihm seine Farbschwäche mal wieder einen Streich gespielt!
Wir fuhren dann weiter gen Norden, immer neben dem Meer entlang.
Bei Pompano Beach machten wir Halt, wir brauchten dringend eine Toilettenpause.
Das stellte sich aber als richtig schwierig heraus. Alle öffentlichen Gebäude geschlossen, somit auch die Toiletten.
Restaurants hier auch alle geschlossen.
Es dauerte, bis wir ein Hotel fanden, wo sich ein Mitarbeiter unser erbarmte und uns auf Toilette gehen ließ.
Auf googlemaps entdeckten wir dann einen Leuchtturm, den wir uns anschauen könnten.
Also weiter nach Hillsboro.
Vor der Brücke zum Leuchtturm entdeckten wir einen kleinen Park und fanden dort auch gleich einen Parkplatz.
Wir liefen eine kleine Runde und hatten von hier aus übers Wasser einen herrlichen Ausblick auf den
Hillsboro Inlet Lighthouse
Eine kleine Marina lag hinter dem Park.
Von hier aus konnten wir erkennen, dass es am Lighthouse eine große Baustelle gab.
Wir vermuteten, dass wir wahrscheinlich auf der gegenüberliegenden Seite nicht ganz an den Leuchtturm rankämen
und verzichteten somit auf eine Weiterfahrt direkt zum Leuchtturm.
Nachdem auch hier der Strand gesperrt war, hatten es sich viele Leute im Park auf der Wiese bequem gemacht.
Der Rasen war überfüllt mit Gruppen und Familien auf Campingstühlen,
die teils auch ihre Grills aufgebaut hatten.
Wieder im Auto wollten wir uns langsam auf den Rückweg machen.
Bäda entdeckte dann aber noch ein Schild, dass den Weg zu einem öffentlichen Strand auswies.
Dem folgten wir, fanden auch wieder gleich einen Parkplatz und waren gespannt, was uns erwarten würde.
Ein herrlicher Strand!
Und im Gegensatz zu den komplett leeren Stränden, die wir die letzten beiden Tage besucht hatten,
war hier regelrecht der Teufel los!
Bäda wollte sofort umdrehen, unsere Picknickdecke aus dem Auto holen und sich noch eine Stunde in den Sand legen.
Leider war ich der Spielverderber :-( Bei mir kam komplett "die Deutsche" raus- es ist untersagt, also macht man es nicht!
War im Nachhinein total bescheuert! Also machten wir nur einen kleinen Strandspaziergang. Dabei bekamen wir die Sicherheitsleute mit,
die am Strand patroullierten. Allerdings achteten sie nur darauf, dass es keine größere Grüppchenbildung gab.
Es war Spring-Break und die unkontrollierten Besäufnisse mussten sie unterbinden.
Einzelne Personen und Familien wurden komplett akzeptiert und es wurde nichts gesagt.
Von hier aus gabs auch noch mal eine tolle Aussicht auf den Leuchtturm.
Wir entdeckten eine portugiesische Galeere, eine Quallenart.
Schaut farblich sehr schön aus, aber auch angespült an den Strand sollte man sie weiträumig umlaufen.
Ihre Tentakeln sind giftig und verursachen starkes Brennen.
Wir machten also einen großen Bogen drumherum.
Die Ross-Bekleidungsshops hatten allesamt noch geöffnet.
Moritz hätte gern noch paar Sneakers gekauft, also machten wir uns auf die Suche.
Vorher mussten wir aber erst mal tanken.
Als wir an der Tankstelle standen, entdeckten wir dabei ein Schild von einem Restaurant, wo ganz groß "open" geschrieben stand.
Wir waren uns nicht sicher, ob das wirklich für den heutigen Tag zählte und folgten einfach mal dem Schild.
Wir hatten Glück! Das Restaurant hatte tatsächlich geöffnet!
Es war ein mexikanisches Lokal, mögen wir.
Für Bier gab es gerade eine Happy Hour und so standen gleich mal zwei Gläser Bier vor Bäda :-D
Wir konnten unser Glück noch gar nicht richtig fassen
und bestellten uns daher erst mal eine große Vorspeise für uns drei!
Wir hatten uns gedanklich schon damit abgefunden, uns heute irgendwas unterwegs zu essen holen zu müssen,
dass wir später auf unserem Zimmer verputzen könnten.
Aber so war das jetzt doch viel feiner!
Allen schmeckte es, so dass wir wider Erwarten noch ein schönes Abschlußessen hatten.
Danach steuerten wir noch einen Ross an.
Das hatten wohl aber zuvor schon einige andere auch getan,
denn nie zuvor hatten wir so einen ausgeräuberten Ross gesehen!
Wir drehten eine Runde, aber keiner von uns wurde bei der mageren Auswahl fündig.
Auf weitere Versuche bei anderen Filialen hatte keiner mehr Lust.
So traten wir den Rückzug an.
Auf dem Hotelzimmer gab es später noch den traditionellen Absacker.
Dann noch unsere Flüge für den morgigen Tag gecheckt- nichts hatte sich geändert.
Somit gute Nacht!