Gegen halb zehn trudelten wir im Restaurant zum Frühstücken ein.
Bäda meinte: "Ganz schön spät heute für unsere Verhältnisse!" :-D
Das würde uns daheim an freien Tagen nicht passieren...
Wir merkten, dass Samstag, also Wochenende war. Das Restaurant war fast vollständig gefüllt.
Wir bestellten uns wieder unser Frühstück vom Vortag. Never change a winning team ;-)
Kurz vor 11 waren wir mehr als gut gesättigt, unsere 7 Sachen im Auto verstaut und dieses frisch aufgetankt.
Es konnte wieder losgehen. Unser Weg führte uns noch einmal durch den Zion National Park.
Endziel am Abend sollte Page sein.
Wir wollten durch den Park auf dem Zion-Mount-Carmel-Highway fahren.
Gleich nach Ende des Tunnels, der auf den Highway führt, gibt es einen Zugang zu einem Trail,
den wir schon das letzte Mal nicht geschafft hatten.
Doch uns langte schon der Blick auf ein Pärchen, das gerade hinabgestiegen kam,
um den Trail ein weiteres Mal zu verschieben.
Die beiden rutschten uns zu sehr den Aufstieg hinab, es war zu eisig.
Ansonsten gab es auf der Straße, wo es ohnehin schon nicht viele Parkplätze gibt,
bedingt durch den Schnee leider noch weniger Stellplätze.
Wir nutzten jede uns sich bietende Möglichkeit zum Halten.
Zu beeindruckend waren für uns Eis und Schnee an den Bergen, um einfach nur dran vorbeizurauschen.
Die Straßen waren übrigens auch gestern schon super geräumt.
Hinter den vereisten Felswänden floss Tauwasser hinab.
Das gab interessante Geräusche und ein schönes schillerndes Bild.
Ganz schön große Eiszapfen:
Gerade ich wollte den Zion NP sehr gerne mit Schnee sehen.
Und ich freute mich bei den Anblicken immer noch riesig, dass mir dieser Wunsch erfüllt wurde.
Mit Sonnenschein und blauem Himmel fernab von daheim mag selbst ich dann auch Schnee :-)
Beim Checkerboard Mesa Lookout begrüßte uns dieser kleine freundliche Mann:
Blick auf den Tafelberg Checkerboard Mesa.
Gefiel mir mit Schnee fast besser als im Sommer ;-P
Die Fahrt durch den Zion NP mit unseren paar Stops verging wie im Flug.
Schon waren wir am Ausgang gelandet :-(
Servus Zion, wir sehen uns bestimmt noch mal wieder!
Sehr weit kamen wir erst mal nicht,
weil uns alte fahrbare Untersätze und Feuerwehrautos immer einen Stop wert sind :-)
Auf unserer Weiterfahrt wurde der Schnee immer mehr.
Wir genossen die traumhafte Winterlandschaft in vollen Zügen!
Auf unserer Strecke lag die Zion Mountain Ranch. Im Vorbeifahren gefiel sie uns so sehr,
dass wir schnell auf die Bremse traten, zurückfuhren und uns dort etwas umsahen.
Die Pferde hatten gerade frisches Heu bekommen
und würdigten uns wohl daher keines Blickes...
Später kamen wir an die Wegkreuzung auf den Highway 89.
Nach Norden führt er zum Bryce Canyon.
Wir überlegten nur kurz. Eigentlich stand der Bryce auf unserem Zettel.
Ihn mit weißen Schneehütchen zu sehen, wäre bestimmt toll gewesen.
Andererseits hatten wir die letzten Tage aber auch festgestellt, dass wir nicht so lange im Auto sitzen,
sondern lieber mehr laufen und Gebiete zu Fuß erkunden wollten. Die Tage sind halt im Winter wesentlich kürzer.
Also ließen wir den Bryce dieses Mal links liegen und fuhren gen Süden Richtung Kanab.
Irgendwann wurde der Schnee immer weniger.
Wir entdeckten einen Abzweig zum Kanab Canyon, den wir sofort nahmen.
Anfangs noch eine asphaltierte Straße wechselte sie recht schnell in eine Gravel Road.
Aber wir hatten ja schließlich ein Allradwagen ;-)
Schöne Ausblicke gab es anfangs und eine Pferderanch nach der anderen.
Ein wahres Paradies für Pferdeliebhaber.
Der Weg führte langsam und allmählich in höhere Gefilde und da war er dann auch wieder:
der Schnee!
Wir hofften hier oben auf einen schönen Overlook über den Canyon.
Das war dann der einzigste Ausblick, der sich uns bot.
Naja, nicht ganz das was wir uns vorstellten nach den anderen grandiosen Aussichten der letzten Tage ;-)
Dafür wartete aber dort auch noch ein riesengroßer Tierfriedhof auf uns.
Ein riesengroßes Areal mit zig Bäumen von denen einige mit Windspielen behängt waren.
Es klirrte und summte überall um uns herum. Wie in einem Zauberwald...
Trotzdem nicht so ganz das unsere... Also weiter.
Wir stellten dann fest, dass wir einen Loop gefahren waren: Wir landeten wieder genau auf der Hauptstraße,
von der wir vorher gekommen waren. Allerdings ein Stück vor der Abfahrt, welche wir genommen hatten.
Dieses Stück Straße hatten wir vorher bereits passiert. Auch gut.
Aus dem Augenwinkel hatten wir nämlich beim ersten Mal einen kleinen zugefrorenen Teich gesehen,
aber zu spät reagiert um zu halten.
Wir sahen das als Zeichen an, grins, und legten hier nun einen kurzen Stop ein.
Weiter ran kamen wir an den See nicht, wir versanken bereits mit den Füßen im Morast.
Neben dem See war ein abgesperrtes Gebiet mit einer Skulptur, ähnlich einem Totempfahl.
Leider fanden wir keine Informationen dazu, auch später nicht im Internet.
Interessant und hübsch fanden wir sie trotzdem.
Ein weiteres kurzes Stück weiter erreichten wir dann Kanab.
Hier hatte ich uns ein kleines Museum zum Anschauen herausgesucht. Little Hollywood.
Es war ganz schnell zu finden, liegt es doch quasi gleich neben der Hauptstraße.
Leider war alles geschlossen, Wiedereröffnung erst am o1.o3. :-(
Tja, das war ein kleiner Nachteil am Reisen im Winter. Es hatte nicht alles geöffnet.
Wir sahen uns trotzdem ein wenig um.
Als nächstes wollten wir das Visitor Kanab Information Center besuchen. Hauptsächlich, um dort auf Toilette gehen zu können.
Wir schauten uns während wir fuhren allerdings nur halbherzig nach dem Center um und ehe wir uns versahen,
fuhren wir schon aus dem Ort wieder hinaus. Wir überlegten kurz, noch einmal umzudrehen, hatten aber keine rechte Lust dazu.
Das sollte uns später noch etwas weh tun...
Die nächste Stunde Fahrt wurde recht eintönig. Nichts als Weite, nichts zu sehen, nicht mal ein Radiosender war gescheit zu empfangen.
Und natürlich auch weit und breit keine Toilette in Sicht!
Irgendwann wurde die Gegend glücklicherweise wieder aufregend. Schöne Felsformationen rechts und links, hach wie schön!
Und dann ein Hinweisschild auf einen Trail. Ganz schnell in die Bremsen gestiegen und dort halt gemacht.
Der Trail sollte nur o,7 Meilen lang sein und zu den Toadstool Hoodoos führen.
Klang richtig gut, also losmarschiert.
Anfangs war gar kein Weg zu erkennen und wir marschierten einfach querfeldein los.
Bäda entdeckte eine Höhle und verschwunden war er.
Ich hätte da immer viel zu viel Angst, dass sich dort eventuell ein Vieh eingenistet hat... ;-D
Die Landschaftskulisse war ansonsten wieder einmal sensationell!
Der Wanderweg führte uns durch ein ausgewaschenes Flussbett.
Später waren ein paar leichtere Kletterübungen nötig,
aber alles kein Thema!
Meine volle Blase wurde aber ein Thema. Ich konnte schon keine großen Schritte mehr machen, alles war blöd.
Uns kam der Weg auch bereits viel länger vor als der gute erwähnte Kilometer.
Bäda lief um eine Kurve noch ein Stückchen allein weiter, entdeckte aber immer noch keinen Hoodoo.
Ich traute mich nicht mehr weiterzugehen, schließlich mussten wir auch noch den Rückweg bestreiten.
Also brachen wir die Tour wehmütig ab. Dabei war es soooo schön hier!
Half aber nichts!
Wir hätten halt in Kanab doch noch mal umdrehen und eine Toilette aufsuchen sollen.
Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
Mit diesem Trail haben wir also noch eine Rechnung offen, wir kommen wieder! :-)
Laut googlemaps sollte demnächst Big Water kommen. Wir hofften auf einen Ort, der eine Toilette für uns bereithielt.
Unterwegs tauchten immer wieder wie aus dem Nichts irre Gesteinsformationen auf.
Aber halten konnten wir jetzt erst mal nicht :-D
Ein Ort im klassischen Sinne erwartete uns in Big Water zwar nicht, aber dafür ein Visitor Center! Yeah!
Das haben wir schon lange gelernt, Besucherzentren sind immer gut ausgestattet und es gibt dort fast immer Sanitärräume.
So war es auch hier. Es wurde höchste Eisenbahn!
Einmal hier, schauten wir uns natürlich noch ein wenig um.
Oh, das wäre das Richtige für unseren Junior gewesen.
Lauter Fossilien!
Wir nahmen danach das letzte Teilstück Richtung Page in Angriff, als uns erneut ein Hinweisschild vom Weg abbrachte.
Lone Rock stand da, fanden wir mehr als interessant, also nichts wie hin.
Die Spannung stieg, als Hinweisschilder auftauchten, dass Schwimmen auf eigene Gefahr war.
Uih, das schien dann wohl schon der Lake Powell zu sein!
Wir passierten das Kassenhäuschen, welches nicht besetzt war. Der Schlagbaum war oben, wir konnten weiterfahren.
Dieses Gebiet wird vom National Park Service betreut. Hätte uns also mit unserem Nationalparkpass nichts gekostet.
Ansonsten wären 3o Dollar pro Auto fällig gewesen. Heute war hier nichts los, außer uns nur noch 3 Autos.
Wow, was war das schön hier!
Wir parkten unser Auto und liefen durch den Sand hinunter zum See.
Außer ein paar Camper und uns keine Menschenseele weit und breit.
Herrlich ruhig und eine grandiose Aussicht! Wir waren mal wieder total geflasht!
Ja, es gefiel uns ausgesprochen gut hier! :-))
Bäda beneidete die Camper, die diesen Abend den gesamten Ort für sich allein haben würden.
Irgendwann muss es doch noch mal eine Wohnmobiltour für uns geben.
Auch zum Autofahren war es ein Paradies.
Einmal über den Strand heizen...
Ich brauche wohl nicht extra erklären, wie wir hier weggedüst sind ;-P
Anschließend folgten auf dem Highway noch ein paar Aussichtspunkte auf den See,
bei denen wir fast überall hielten.
Es gab kleine Marinas, schöne Strandabschnitte mit Sanitäranlagen und Picknickplätzen.
Alles schön idyllisch. Jetzt. Wir mochten es uns fast nicht vorstellen, was im Sommer hier los sein mag...
Der letzte Stop mit Blick auf den Lake Powell am heutigen Tag war für uns der Wahweap-Overlook:
Und einer der schöneren!
Wir hatten von hier aus einen herrlichen Rundumblick.
Langsam ging die Sonne unter und wir wollten nun unser Hotel ansteuern, damit wir nicht erst wieder im Dunkeln eintrafen.
Dabei mussten wir den Glen Canyon Dam passieren.
Als wir ihn sahen, beschlossen wir kurzerhand, dass das Hotel doch noch ein wenig warten kann ;-)
Wie schon beim Hoover Dam wird auch hier der Colorado River gestaut.
Der dadurch entstandene Stausee ist der Lake Powell.
Übrigens der zweitgrößte Stausee nach dem Lake Mead in den USA.
Erbaut wurde der Staudamm von 1956- 1964.
Das Visitor Center war leider nur bis 16.00 Uhr geöffnet,
somit bei unserer Ankunft schon geschlossen.
Es wurde endlich Zeit, unser Hotel aufzusuchen.
Wir stiegen im Quality Inn in Page ab.
(Wir haben hier ein bißchen gemogelt, das Hotelfoto ist vom nächsten Morgen)
Diese Unterkunft wurde von Navajos geführt,
was sich im ganzen Haus bemerkbar machte.
Das Zimmer war sehr zu unserer Zufriedenheit,
sauber und schön geräumig groß!
Nachdem wir unser Gepäck abgestellt hatten,
machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant für uns.
Nach dem langen Tag hatten wir langsam mächtig Hunger.
War aber gar nicht so einfach etwas zu finden.
Der Ort war wie ausgestorben!
Schon das erste Steakhouse, welches uns ins Auge fiel, war geschlossen.
Schließlich landeten wir in einem mexikanischen Gourmet-Tempel...
Wirkte zumindest auf den ersten Blick so, das Restaurant war proppenvoll.
(Oder nur einfach deshalb, weil nix anderes geö´ffnet hatte????)
Wir bestellten und ehe wir uns versahen, standen auch schon unsere Teller vor uns auf dem Tisch.
Ich zweifelte etwas an der Küche... in diesem Tempo war es eigentlich nicht möglich, Essen frisch zuzubereiten.
So schmeckte es dann auch...
Aber der Hunger, ein Bier und ein großer Kelch Margarita spülte es runter ;-)
Nach unserem "köstlichen" Mahl tingelten wir gemütlich zurück zu unserem Hotel.
Unterwegs kehrten wir noch in einer Tankstelle ein, bestückten uns dort jeder mit einem Schlummertrunk und einem kleinen Nachtisch.
Das versöhnte uns etwas mit unserem Abendessen.
Quality Inn at Lake Powell, Page
DZ mit Frühstück 55.- Euro