Die Betten unseres Motelzimmers war fantastisch, wir hatten super geschlafen.
Trotzdem waren wir bereits halb 9 frisch geduscht startklar für den Tag!
Als erstes mal einen Blick aufs Motel bei Tageslicht werfen. Ja, die Sonne war am Start!
Am heutigen Tag fand der diesjährige Super Bowl statt und deshalb "mussten" wir bereits gegen 14.00 Uhr in der Sportsbar sein.
Und so hatten wir für den Rest des Tages keine Pläne gemacht. Wir ließen also den Tag ruhig angehen und entschieden uns,
zum nächstgelegenen IHOP nach Henderson zum Frühstücken zu fahren.
Da wir gestern erst abends und im Dunkeln ankamen, bekamen wir nichts von der schönen Landschaft mit in der wir uns nun befanden.
Mit vielen Ahs und Ohs fuhren wir das Stück bis nach Henderson.
Wir fuhren mal wieder ohne unser Navi und navigierten lieber per Handy und googlemaps.
Das IHOP Restaurant war schnell gefunden, aber die Idee zum Frühstücken hatten am Sonntag noch weitaus mehr Leute als von uns gedacht.
Es gab bereits eine lange Warteschlange, so dass ich am liebsten gleich wieder umdrehen wollte. Aber Bäda meinte, jetzt sind wir einmal da,
haben nichts weiter vor, also warten wir! Und das gab uns Zeit, Leute zu beobachten. Wir waren trotz Sonne warm angezogen,
weil es wirklich recht frisch war. Also zumindest empfanden wir es so. Die Ortsansässigen wohl eher nicht. Die meisten der ebenfalls Wartenden waren in Flip Flops und Shorts gekleidet. Brrrr, da fror es mich gleich bei dem Anblick.
Schlussendlich mussten wir dann gar nicht so lange auf einen freien Tisch warten.
Schon lange hatte ich mich auf ein IHOP-Pancakes-Frühstück gefreut. Irgendwie hatten wir das die letzten beiden Urlaube nicht hinbekommen...
Also wie gewünscht bestellte ich mir Pancakes mit Erdbeeren und Banane, hatte diese Portion aber nicht mehr soooo groß in Erinnerung...
Bäda wählte natürlich lieber etwas Herzhaftes und leerte auch seinen Teller.
Bei mir blieb die Hälfte stehen, mehr schaffte ich einfach nicht.
Hoffentlich bleibt uns die Sonne dennoch erhalten... ;-)
Anschließend suchten wir den gleich in der Nähe liegenden Walmart auf.
Und hier gab es nun unsere gewünschte Kühlbox.
Welche hätten wir denn gerne???
Die Auswahl war riesig, so wie wir es eigentlich auch schon beim letzten Walmart erwartet hatten.
Es wanderte natürlich eine blaue in unseren Einkaufswagen ;-)
Entgegen unserer sonst üblichen langen Walmart-Aufenthalte waren wir heute schnell wieder draußen.
Aber bei strahlendem Sonnenschein sollte man schließlich auch lieber draußen sein.
Wir fuhren zurück nach Boulder City und wollten uns dort das Visitor Center der Lake Mead Recreation Area anschauen.
Wow, mit so einem Ausblick auf den See bei der Anfahrt hatten wir nicht gerechnet!
Wir waren hin und weg und sowas von begeistert!
Das Visitor Center war außen gerade eine große Baustelle. Bevor der große Touristenansturm ab dem Frühjahr kommt,
muss wohl noch alles auf Vordermann gebracht werden ;-)
Egal, das Besucherzentrum war trotzdem geöffnet und es gab wieder viele Infos zur umliegenden Flora und Fauna.
Zudem wurde auch viel zum Hoover Dam erklärt. Bäda leckte Blut und wollte ihn unbedingt sehen.
Und nachdem es noch nicht einmal Mittag war beschlossen wir kurzerhand, dem Hoover Dam jetzt gleich einen Besuch abzustatten.
So richtig hatten wir ihn gar nicht auf unserer To Do-Liste, eher so als "eventuell wenn es sich ergeben sollte"...
Aber schon der kurze Weg durch die Berge des Black Canyon begeisterte uns total.
Haltebuchten gab es hier nicht, also musste es wenigstens ein schnelles Foto aus dem Autofenster sein:
Und ehe wir uns versahen, waren wir schon am Hoover Dam und neben uns erschien groß und prächtig die Memorial Bridge.
Hammer!
Bevor es nun direkt zum Hoover Dam ging, mussten wir noch eine Sicherheitskontrolle passieren.
Dabei wurden wir gefragt, ob wir Waffen dabei hätten. Nö, die hatten wir heute daheim gelassen ;-P
Das letzte Stück ging es dann nur noch schrittweise vorwärts. Kurz vor uns tauchte auf der Seite ein Parkhaus auf.
Wir waren gerade am Überlegen, ob wir hier gleich hineinfahren sollten, als in dem Moment der Verkehr wieder flüssiger lief. Zu lange überlegt,
schon waren wir an der Einfahrt vorbei. Also fuhren wir über den Damm auf die andere Seite. Dort gab es auf Anhöhen kostenlose Parkplätze.
War also nun im Nachhinein total gut, dass wir das Parkhaus verpasst hatten. Dort hätte das Parken 10 Dollar gekostet.
Wir stellten unser Auto ab und marschierten noch einmal zu Fuß über den Staudamm.
Als erstes bekamen wir den Überlauf des Stausees zu sehen:
Der Hoover Dam staut den Colorado River. Während der Schneeschmelze im Winter stieg dieser zu sehr an und überschwemmte somit große Teile des Gebietes rund um den Flussverlauf und bedrohte die Anwohner. Allerdings blieb davon bis zum Sommer nichts mehr übrig und die Landwirte hatten nicht genug Wasser für ihre Ernten und Tiere. Daher plante man in den 1920ern einen Staudamm zu bauen,
um den Colorado River besser kontrollieren zu können.
Im Jahre 1936 wurde der Hoover Dam schließlich fertig gestellt. Der Bau kostete leider 96 Bauarbeitern von ca 5000 Beteiligten das Leben.
Seinen Namen verdankt er dem 31. Präsidenten der USA, Herbert Clark Hoover.
Wir waren total fasziniert und geflasht von diesem riesigen Bauwerk.
Die Dimensionen sind einfach phänomenal.
Die Staumauer hat eine Höhe von 221 Metern.
Ich kam mir klitzeklein vor als ich oben an der Staumauer stand.
Von der Staumauer aus hat man einen guten Blick auf die Memorial Bridge,
die mittlerweile die Hauptverkehrsader an dieser Stelle über den Colorado River ist.
Es gibt auch ein Visitor Center vorort und geführte Touren durch das Kraftwerk. Dort stand allerdings bereits eine recht beträchtliche Schlange an,
so dass wir uns das schenkten. Man erfuhr auch so eine Menge über das Bauwerk an frei zugänglichen Schautafeln.
Der Staudamm befindet sich wie schon erwähnt direkt auf der Staatsgrenze der US-Bundesstaaten Nevada und Arizona
und liegt zudem auch genau auf der Zeitzonengrenze.
Wir konnten also zu Fuß die "Zeit wechseln“- auf der einen Seite war es eine Stunde später als auf der anderen.
(funktioniert aber nur im Winter, da es in Arizona keine Sommerzeit gibt)
Fanden wir recht lustig.
Allerdings sah man auch unverkennbar die Dürre der letzten Jahre, der Wasserstand war erschreckend niedrig.
Ich habe später im Internet Bilder aus den 80er Jahren gefunden, da sah man kaum etwas von dem "Badewannenrand".
Vor dem Visitor Center stehen die beiden bekannten Engelsfiguren.
Die grüne Patina auf den Kupferstatuen sieht toll aus, ist aber an den Füßen der beiden Engel komplett abgenutzt
und so glänzen die Füße deshalb golden in der Sonne. Angeblich soll es einem nämlich Glück bringen, wenn man an den Zehen rubbelt.
Nun denn, wer daran glaubt...
Wir nicht und deshalb sind wir auch gar nicht bis zu den Engeln gelaufen, an denen eine große Menschentraube stand.
Wir haben sie nur aus dem Auto gesehen und fotografiert ;-)
Auf dem Heimweg kamen wir am Zugang zur Memorial Bridge vorbei, von der man einen super Blick auf den Hoover Dam haben müsste.
Wir wollten also gern zu dieser hinauflaufen. Allerdings war der Parkplatz bereits voll belegt.
So verschoben wir dieses Vorhaben auf den nächsten Vormittag und fuhren jetzt gen Motel zurück.
Auf dem Weg zum Hoover Dam war uns die Hoover Dam Lodge ins Auge gestochen.
Dort wollten wir nun auf dem Rückweg einen kurzen Stop einlegen.
Als wir auf den Parkplatz fuhren sahen wir, dass es einen kleinen Wanderweg um die Lodge gab.
Er war mit einer 3/4 Stunde Gehzeit beschrieben.
Soviel Zeit hatten wir locker noch zur Verfügung, also liefen wir los.
Gleich am Start waren wir einmal mehr total fasziniert von den farbigen Gesteinsformationen,
die wir hier zu sehen bekamen. Einfach nur "Wow"!
Der Weg links am Hügel vorbei führt übrigens zum Hoover Dam.
Ist allerdings eine größere Tour, soviel Zeit hatten wir heute nicht.
Wir hatten von hier oben auch eine schöne Sicht auf den Lake Mead, an dem wir am nächsten Tag etwas entlangfahren wollten.
Bei den Ausblicken freuten wir uns schon riesig auf den morgigen Tag!
Es war auf jeden Fall ein schöner Rundweg, einfach zu laufen mit einer traumhaften Aussicht.
Wir warfen noch einen kurzen Blick in die Lodge.
Was wir dort sahen, sagte uns sehr zu.
Falls wir noch einmal in die Gegend kommen sollten, wäre sie für uns eine Übernachtungsmöglichkeit.
Jetzt wollten wir aber langsam zurück zum Motel. Das Spiel stand bevor und wir wollten noch Plätze in der Sportsbar bekommen.
Trotzdem nahmen wir uns noch etwas Zeit für das kleine Städtchen Boulder City.
Es entstand übrigens als Siedlung, die extra für die Arbeiter des Hoover Dams errichtet wurde.
Daher entdeckt man im ganzen Ort auch die Hoover Dam Engel.
Wir liefen durch die Main Street des Städtchens zu der Sportsbar vom gestrigen Abend.
Dabei sahen wir schon, dass der Ort fest in der Hand von Patriotsfans war.
Auf der ganzen Länge der Hauptstraße standen in kurzen Abständen viele Kunstskulpturen.
Der Spaziergang brachte somit einiges an Abwechslung.
Wir kamen zudem an einer kleinen Kneipe vorbei, wo ebenfalls der Super Bowl zelebriert wurde.
Dort hätte es uns auch sehr gut gefallen, aber sie war bereits proppenvoll, keine Chance auf Sicht auf einen der TV-Screens.
Somit kehrten wir also wie eigentlich auch geplant, in der Sportsbar vom Vorabend wieder ein.
Und heute zum Soiel der Spiele machten wir keine Getränke-Experimente. Wir bestellten uns beide bekanntes Hofbräu-Helles :-D
Auf ein geiles Spiel, Prost!
Ok, das Spiel war dann leider nicht wie gewünscht das supertolle Super Bowl Spiel.
Wir fanden es ziemlich langweilig, die Halbzeitshow ließ in unsren Augen auch sehr zu wünschen übrig.
Zur Aufmunterung bestellten wir uns zwischendurch "Bavarian Pretzels", zu denen es zwei Dips gab.
Naja, "bavarian Pretzels" waren das nicht, aber trotzdem waren sie recht lecker.
Sehr zur Freude von Bäda und dem Rest der Gäste in der Kneipe gewannen schlussendlich die Patriots den Super Bowl.
Bier trinken macht hungrig und so bestellten wir uns gleich nach dem Spiel noch Burger zum Abendessen.
Die Kneipe war den ganzen Nachmittag nicht mal zur Hälfte gefüllt.
Bei dem lahmen Spiel kam auch keine richtige Stimmung auf, das hätten wir gern anders erlebt.
So waren wir allerdings im Nachhinein noch froh darüber, dass wir uns für das Spiel keine Tickets für eine Super Bowl Party
in Las Vegas besorgt hatten, wo die billigste die wir im Internet fanden immerhin 99 Dollar pro Person gekostet hätte.
Wir beide hatten dennoch viel Spaß und spazierten glücklich zurück zu unserem Motel.
Den Rest des Abends verbrachten wir faul auf unserem Zimmer
mit einem gepflegten Absacker und NHL-Spiel im Fernsehen.