Nach gemütlichen faulen 2 Wochen in Lignano auf dem Campingplatz, verließen wir für 2 Tage unsere Zeltbehausung und fuhren ein Stück weiter nach Venedig. Bisher hatten wir immer nur kurze Tagesausflüge in die Lagunenstadt unternommen und wir wollten endlich mal ein wenig mehr Zeit dort haben. Wir düsten relativ früh los, parkten unser Haus vorm Hotel und per Bus ging es für uns dann hinein nach Venedig.
Bevor wir aber richtig mit unserer Entdeckungstour begannen, brauchten wir est mal eine kleine Stärkung.
Immerhin gab es noch kein Frühstück. Ein Imbiss war schnell gefunden, wo die hungrigen Mäuler gestopft werden konnten.
Danach liefen wir Richtung Markusplatz.
Die Straßen blieben nicht lang leer. Um so näher wir zum Hauptplatz kamen, umso mehr nahmen die Menschenmassen zu,
bis wir schließlich fast nur durchgeschoben wurden.
Zu unserer Freude lag genau auf dem Weg zum Markusplatz noch ein Disney Store! :-)
Natürlich sind wir an dem nicht vorbeigekommen, ohne kurz hineinzuschauen und eine Kleinigkeit zu kaufen!
Auf der Rialtobrücke gab es dann wieder das übliche Menschengewusel.
Auf dem Markusplatz sah es dann im August natürlich nicht anders aus. Wir wollten als erstes gern auf den Campanile di San Marco.
Allerdings stand vor dem Turm bereits eine große Menschentraube, um die Aussichtsform zu erklimmen,
dass wir keine Lust hatten, uns bei der Hitze auch dort anzustellen.
Aber es gibt am Markoplatz ja noch eine Menge mehr zu sehen.
Gegenüber der Dogenpalast ist z.B. sehr imposant.
Zwischen den beiden roten Säulen wurden früher immer die Todesurteile verkündet.
Somit gab es eine Planänderung. Wir betraten den Dogenpalast, den wir auch noch nie besucht hatten. Hier stand keine Menschenseele am Eingang und schön kühl war es auch noch. Wir kauften uns Tickets für die Besichtigung
und bekamen dazu jeder noch ein Audiogerät, welches die Informationen auch in Deutsch abspielte.
Wir begannen unseren Rundgang im Hof.
Die Baukunst ist der Wahnsinn! Wir waren total beeindruckt. Im Innern durchliefen wir zig Räume, in denen es sehr viel zu sehen gab.
Von Gemälden über Möbelstücke gab es total viel zu entdecken. Dazu hörten wir aus unseren Geräten interessante Fakten und Geschichten.
In den meisten Innenräumen durfte allerdings nicht fotografiert werden.
Aussicht aus dem Dogenpalast über Venedigs Dächer:
... und auf die kleine vorgelagerte Insel San Giorgio Maggiore mit der gleichnamigen Kirche.
Moritz fand dann später die Waffenkammer etwas interessanter als zig schöne Ausblicke ;-)
Der Dogenpalast war übrigens seit dem 9. Jahrhundert Sitz des Dogen und der Regierungs- und Justizorgane der Republik Venedig.
Ein Bauteil des Palastes ist das Gefängnis, das auf zwei Gebäude verteilt ist – beide Teile sind durch die Seufzerbrücke verbunden.
Im Dogenpalast selbst befanden sich die feuchten Gefängniszellen im Erdgeschoss.
Alle dort befindlichen Zellen waren ausschließlich für Staatsgefangene und Hochverräter bestimmt.
Oben im Palast unter dem mit Blei gedeckten Dach lagen die berüchtigten Piombi-Gefängniszellen. Sie waren nur für die Gefangenen des Rates der Zehn und der Staatsinquisitoren bestimmt. Die insgesamt nur sechs Zellen wurden hauptsächlich durch ihren bekanntesten Insassen Giacomo Casanova weltberühmt. Belüftet nur durch ein kleines Gitterfenster in der Tür, wurde die Hitze unter dem Bleidach schnell unerträglich.
Der Innenhof mit dem Brunnen war der Bevölkerung Venedigs frei zugänglich.
Wir hielten uns viel länger im Dogenpalast auf als wir anfangs dachten. Die Stunden waren nur so verflogen.
Auch unser kleiner Mann fand es total spannend, hatte sich viel mit dem Audiogerät angehört.
Allerdings war es für uns alle so viel an Informationen, was wir erfahren hatten, dass für den heutigen Tag nichts mehr an Input in unsere Köpfe ging. Also schlenderten wir als nächstes einfach ziellos durch die Gassen.
Wir suchten uns abseits vom Trubel ein Plätzchen, um uns zu erfrischen.
Hier waren dann auch die Getränke bezahlbar ;-P
Frisch gestärkt wagten wir noch einmal einen Abstecher zum Markusplatz. Vor dem Campanile war das Bild allerdings immer noch unverändert, immer noch eine ewig lange Menschenschlange vor dem Aufstieg. Dann halt nicht.
Wir setzten uns ans Wasser und ließen einfach das Treiben auf uns wirken. Ist auch schön!
So langsam bekamen wir allesamt Hunger. Also machten wir uns langsam auf den Weg zum Bus. Kurz vorm Busbahnhof gab es eine Pizzeria, in der wir schon einmal gegessen hatten. Es hatte uns dort gut geschmeckt und das Essen war nicht allzu teuer.
Das sollte nun unser nächstes Ziel sein. Da lag aber zuvor noch ein gewaltiger Fußmarsch vor uns...
Mit "romantischer Gondelfahrt" hat das wirklich nichts mehr gemein!
Uns erinnerte es vielmehr an eine Freizeitpark-Attraktion, wo die Boote aneinander gereiht fest miteinander verbunden sind.
Und noch einmal liefen wir an der Rialtobrücke vorbei.
Schöööön!
Es war schon kurz vor 6 als wir an der Pizzeria ankamen. Wir freuten uns, uns endlich hinsetzen und etwas leckeres essen zu können.
Aber denkste! Die Pizzeria hatte bereits geschlossen!!! Die müssen durch die Touristenströme die bei ihnen am Tag vorbeikommen solche Umsätze machen, dass sie es nicht mehr nötig haben, abends noch zu öffnen. Ab 17.00 Uhr ist dort täglich dicht! Ganz toll!
Und nun stellte es sich als gar nicht einfach raus, ein alternatives Restaurant für uns zu finden. Die hatten nämlich alle bereits geschlossen! Nicht zu glauben! Schließlich wurden wir in einem Hinterhof fündig. Viel anzubieten hatten sie auch nicht, aber wir begnügten uns mit Tortellini
und die waren für uns an diesem Abend einfach das beste Essen!
Als wir den Rückweg zum Bus antraten war es mittlerweile dunkel geworden.
Glücklicherweise kam dann auch gleich ein Bus und wir waren ruckzuck am Hotel, wo wir noch die davor gelegene Tankstelle stürmten,
um uns mit Getränken und Naschereien zu versorgen :-)
Wir hatten uns für das Hotel Mercure Venezia Marghera entschieden, was wir auch weiter empfehlen können.
Es war nicht allzu teuer, Zimmer geräumig und sauber und in 5 Minuten ist man zu Fuß an der Bushaltestelle.
Wir empfanden es als eine echte Alternative zu den doch recht teuren Hotels direkt in Venedig.
Das heiße Wetter und das Sightseeing hatte uns ziemlich geschlaucht, so dass es nicht lange dauerte, bis wir alle einschliefen.
Der Wecker klingelte am nächsten Morgen nicht allzu spät, da in unserem Hotelzimmerpreis ein Frühstück inkludiert war.
Das nahmen wir mit und bereuten es auch nicht, da es ziemlich reichhaltig und lecker war.
Anschließend zogen wir wieder los. Als erstes mussten wir zum Bahnhof in Venedig,
da Stephanie mit dem Zug heim fuhr, ihr Urlaub war leider zu Ende. :-(
Der Bus kam genauso schnell wie am Vortag und ehe wir uns versahen,
standen wir wieder in Venedig.
Der Bahnhof war auch schnell gefunden und so blieb uns noch Zeit für ein gemeinsames Eis.
Nachdem wir unsere Tochter in den Zug gesetzt hatten, erkundigten wir restlichen Drei uns nach den Fahrtarifen und Verbindungen der Bootslinien und entschlossen uns, uns nach Murano zu den Glasbläsern schippern zu lassen.
Zu unserem Glück war auf Murano so gut wie nichts los. Wir steuerten eine Schau-Glasbläserei an, konnten sofort eintreten
und sahen gemeinsam mit ca 10 anderen Leuten dem Künstler zu.
Anschließend schauten wir uns noch eine kleine Verkaufsausstellung an,
um danach zurück nach Venedig zu fahren.
Als wir an der Haltestelle den Fahrplan noch einmal genau studierten, sahen wir, dass eine der Linien fast einmal komplett um Venedig fährt: über den Canal Grande bis zum Hafen.
Wir beschlossen, in ein Boot dieser Linie einzusteigen,so hätten wir unsere "Stadtrundenfahrt".
Anfangs war dieses Vaporetto recht voll und uns erschien unsere Idee doch nicht so gut.
Aber nach nur 3-4 Stationen hatten wir uns nach hinten gekämpft, uns zwei Sitzplätze ergattert
und hatten von da aus nun die beste Sicht auf Venedig, wo sich auch die Hitze mit einer ständigen kühlen Brise super ertragen ließ. :-)
So ließen wir uns locker 1 1/2 Stunden durch die Kanäle chauffieren.
Es war einfach herrlich!
Moritz wurde es langweilig, und so hieß es das Vaporetto zu verlassen.
An der Anlegestelle, bei dir wir ausstiegen, sahen wir einen Plan mit Bildern von Burano. Das sah toll aus, wir hatten noch Zeit,
also entschieden wir uns, noch dorthin zu fahren. Das nächste Boot fuhr allerdings erst wieder in einer Stunde ab.
Das kam uns gelegen, weil Junior schon nach etwas zu Essen schrie.
Eine kleine Kneipe war schnell in einer Seitenstraße gefunden.
Die sah gemütlich aus und für Moritz boten sie Sandwiches an. Alles war perfekt!
Und zu Bädas großer Freude gabs für ihn ein Franziskaner Weißbier!
Wir saßen dort so urig, dass uns die Stunde fast zu schnell verging :-D
Der Aufbruch musste sein, gleich fuhr das Vaporetto nach Burano los.
Die Fahrt dorthin dauerte recht lang mit fast einer 3/4 Stunde.
Aber sofort, als wir da den Boden betraten und die Häuschen sahen wussten wir,
dass wir alles richtig gemacht hatten! Es war einfach soooo toll auf dieser Insel!
Wir waren so spät dran, das die meisten Touristen die Insel schon wieder verlassen hatten und wir so teils durch menschenleere Gassen liefen.
Alle Häuser waren bunt angestrichen und dieses Bild war einfach nur bezaubernd!
Daben wir schon mal erwähnt, dass unser Junior total auf Wasserspender in jeglicher Form steht? ;-)
Mitdieser Vorliebe war er hier genau richtig! Es stand an fast jeder Ecke einer
und er mußte natürlich an j e d e m seinen Rüssel drunter halten :-D
Hier hätten wir locker länger bleiben können!
Aber das letzte Vaporetto fuhr nach Venedig zurück, welches wir nicht verpassen durften.
Dieses legte pünktlich ab und so zuckelten wir 45 Minuten gen Venedig zurück.
Wir stiegen dann noch einmal um, wollten wir doch so nah wie möglich am Busbahnhof anlegen.
Unsere Beine waren nach dem langen Tag ganz schön schwer...
Und so schipperten wir noch ein wenig durchs abendliche Venedig.
Kurz vor dem Buszustieg noch ein letzter Blick zurück aufs mittlerweile dunkle Venedig
und schon waren unsere 2 Tage in der Lagunenstadt wieder vorbei :-(
Es waren zwei tolle Tage, die leider viel zu schnell vergangen sind.
Wir mochten Venedig schon vorher und nach dieser Zeit noch ein Stückchen mehr :-)
Von daher: Es gibt für uns noch viel zu entdecken in dieser Stadt und so werden wir auf alle Fälle wiederkommen!