Dieses Wochenende warf schon lange seine Schatten voraus.
Proklamation des Dreigestirns im Brühler Stadtteil Schwadorf. Und unser Kumpel Dirk als Jungfrau mittendrin.
Da dürfen die minimal Köln-verrückten Wagmans natürlich nicht fehlen... ;-P
Also wurde kurzerhand ein Wochenendtrip gebucht und so ging am Freitag Abend bereits der Flug nach Köln.
Trotz ausgiebigster Sicherheitskontrollen ging alles glatt und wir landeten pünktlich in Köln.
Bei der Gepäckausgabe wurden wir dann auch schon mit dem ersten Warnschild konfrontiert:
O.k., Köln ist bereit…. Wir auch. :-)
Unser „Taxi“ Silke war auch pünktlich da und schwuppsdiwupps waren wir in Schwadorf und konnten die Jungfrau in Augenschein nehmen.
Der kam frisch vom Barbier, als Jungfrau darfst halt keine Bartstoppeln haben…A bisserl verruckt san’s scho. :-D
Dann wurde uns erstmal, beim Begrüßungskölsch, die Hymne des Dreigestirns vorgespielt. Status Quo, Whatever you want, mit selbstgebautem kölschen Text. Sooo geil. Auftrag an uns: Bitte bis zum nächsten Tag einstudieren!
Nix leichter als das, bei einem Ramazotti begann das Training….
Am nächsten Tag, als wir wach wurden, kam die erste Erkenntnis, unisono mit Dirk: So richtig harmlos war’s gestern nicht!
Leichter „Kopp“, blöder Magen, irgendwas war zuviel.
;-)
Kein Problem, kleiner Spaziergang mit Dirk, Annett blieb zuhause, denn in Ihrer Eigenschaft als Wetterfee hatte sie bemerkt: „Es zieht sich zu.“. Dirk und ich spazierten also durch Schwadorf bei strahlend blauem Himmel und der Spruch des Tages war geboren: „Ich glaub‘, es zieht sich zu.“ Abstecher in die Dorfwirtschaft, wo abends die Proklamation stattfand, herzliche Begrüßung durch die Dorfoffiziellen und erstmal ein Kölsch vom Prinzenführer für Dirk und seinen bayrischen Neuankömmling. Übrigens, Proklamation bedeutet, da wird das neue Dreigestirn, also Prinz, Bauer und Jungfrau ins Amt eingeführt und die Vorgänger danken ab. Nur falls das einer nicht wissen sollte. ;-)
Auf dem Rückweg haben wir dann noch den legendären neuen Schwadorfer Kunstrasen bestaunt,
also vor allem ich und dann ging’s nach Hause, denn „es zog sich zu.“
Der Abend mit der Proklamation rückte näher und auch unserer Jungfrau war die Aufregung deutlich anzumerken. Überhaupt war das ganze Haus in Aufruhr wegen des Events. Der Wahnsinn einfach, wie die da alle dahinter stehen! Kleiderordnung war klar, zumindest für Moritz und mich, denn wir waren im „Gefolge“. Schwarze Hose, weißes Hemd. Drüber gab’s eine grüne Weste und einen FC Schwadorf-Schal, denn es ist schließlich der Fussballverein, der das Dreigestirn stellt. Als wir dann fast schon auf dem Weg waren stellten wir fest, dass Moritz‘ Hemd, das vor kurzem bei seiner Konfirmation noch gepasst hatte, viel zu klein war. Also Ärmel hochgekrempelt, ein paar Knöpfe auf, dann ging’s einigermaßen, nur die Arme konnte er nicht hochheben. :-D Dazu später mehr.
In der Dorfwirtschaft angelangt, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Da war der Teufel los. Und Dirks beide Mitstreiter, Prinz und Bauer, waren mindestens so aufgeregt wie er. Die drei wurden dann abgeschottet, weil ihr Auftritt erst später war und wir gingen in den Saal.
Beste Plätze, direkt vor der Bühne, wie geil.
Und das Programm, das die abgezogen haben, war aber wirklich aller Ehren wert. Eine echte kölsche Karnevalssitzung! Sauguad.
Nach dem Einzug des alten Dreigestirns (der allein war schon der Hammer) und deren Verabschiedung kam eine Tanzgruppe und ein Redner,
Gisbert Fleumes, der alle vom Hocker gehauen hat. Am Ende seines Auftritts der Clou: Ein gebürtiger Münchner. So klein ist die Welt…..
Dann ging’s auch schon an’s Eingemachte, Einmarsch des Dreigestirns. Moritz und ich mussten also raus und Aufstellung mit dem Gefolge nehmen. Mein Sohn wurde schon den ganzen Abend immer ruhiger, ihm wurde langsam bewusst, auf was er sich eingelassen hat. Aber er musste da mit, sonst darf er im Februar nicht mit auf den Karnevalswagen. Das möchte er unbedingt, aber da kommt halt nur das Gefolge mit drauf. Also Einmarsch und ich sag’s Euch, das war soooo geil. Der Saal zum Platzen voll und die Menge am Toben. Hammer.
Wir gingen voraus und warteten unter Klatschen und Absingen kölscher Lieder auf der Bühne. Moritz leichenblass. :D
Dann Auftritt des Dreigestirns und es wurde nochmal lauter (ich dachte eigentlich, das geht gar nicht).
Als die dann auf der Bühne waren, wurde das Proklamationsprogramm abgespult, immer wieder unterbrochen durch Gesang und irgendwelche Ansprachen mit „Alaaf" am Ende. Dazu hebt man ja bekanntlich den Arm. Konnte mein Sohn aber nicht wegen seinem zu engen Hemd und jetzt stand er da, schon völlig befremdet von den ganzen Wahnsinnigen um ihn rum und seinem durchgeknallten, kölsche Lieder grölenden Vater und hob nur ganz leicht den Arm. Also gaaaaanz cool. Zum Schießen.
Dann hatte uns Dirk auch noch namentlich erwähnt und für uns wurde „in München steht ein Hofbräuhaus gespielt“.
Ich fand’s abartig geil und mein Sohn wäre am liebsten im Erdboden versunken.
Aber wie gesagt, er möchte im Februar auf den Wagen. ;-)
Irgendwann war der Zauber dann vorbei, wir marschierten aus (genauso geil wie der Einmarsch) und gingen wieder auf unsere Plätze und folgten dem restlichen Programm. Und das war wirklich toll. Kölsche Nachwuchsbands und –künstler und eine Wahnsinns-Stimmung.
Und so herzliche Leute. Ein paar kannten wir ja schon, aber es war auch kein Problem, neue Bekanntschaften zu knüpfen,
denn dank Dirk waren wir ja jetzt eine kleine Berühmtheit. ;-P
Björn Häuser! Einmalig!
Kuhl un de Gäng, eine supergeile Band!
Die erste Musikgruppe des Abends hatte sich übrigens verspätet, so dass sich der gesamte Terminplan nach hinten verschob.
So konnte das Dreigestirn bei seiner Ernennung noch nicht seinen einstudierten Überraschungssong zum Besten geben.
Aber dann war es endlich soweit!
Die drei stürmten noch einmal die Bühne und rockten den Saal! Und jaaaaaa, wir konnten bereits mitgrölen!!! :-)
Nach dem offiziellen Programmteil ging die Party für Dirk "in zivil" weiter und so wurde der Abend noch seeeehr lang, bis halb vier oder so. Unsere Kids hatten sich gegen Mitternacht verabschiedet und schon mal den Weg nach Hause angetreten.
Wir "Alten" dagegen hatten noch jede Menge Spaß!
Und zu guter Letzt bekamen wir von unserer Jungfrau Erika noch den diesjährigen Karnevalsorden überreicht!
Was für ein edles Stück!
Dirk mit Silkes Mama und seiner Mama. Die beiden Damen waren den Abend über unsere Tischnachbarn und sie waren eine Schau!
Eigentlich hätten wir mit den beiden gar kein Bühnenprogramm gebraucht, sie waren ein Programm für sich!
Ein großes Dankeschön noch mal für die Orden!
Wir werden sie in Ehren halten und im Februar aber erst mal mit Stolz tragen!
Silke und Dirk, es ist immer wieder schön, euch als Freunde zu haben!
Gegen 4 machten auch wir uns dann auf den Heimweg. Und kaum zu glauben, daheim erwartete uns noch ein Empfangskommitee!
Auch unsere Jungs hatten beschlossen, die Nacht zum Tag zu machen. Woher sie das wohl haben??? :D
Für uns gab es noch ein, zwei Absacker und dann ab in die Falle. Es war ein fantastischer Abend!
Am nächsten Mittag gegen zwei Uhr waren wir dann auch wieder wach und haben die Zeit bis zur Abfahrt zum Flughafen gemütlich „gsandlt“
und wurden dann pünktlich abtransportiert zum Rückflug nach München, der wie der Hinflug pünktlichst landete.
Der Folgetermin ist schon terminiert, im Februar ab Weiberfastnacht volles Programm bis Rosenmontag und Dienstag Ausklang.
Wir freuen uns schon tierisch drauf, Kölner Karneval ist halt einfach unser „Wetter“ :-)