Herbstferien waren und der Allerheiligen-Feiertag fiel auf einen Donnerstag, was lag also näher von Donnerstag - Sonntag einen Kurztrip zu machen??? Weit weg zog es uns dieses Mal nicht, Nürnberg stand auf dem Plan.
Wir düsten bereits am Mittwochnachmittag, nachdem Bäda Feierabend hatte, los.
Wobei.... "düsen" ist wohl seeehr übertrieben! Wegen dem bevorstehenden Feiertag war die Strecke München-Nürnberg stark frequentiert und wir kamen streckenweise nur im Schneckentempo voran. Dabei drückte uns die Zeit. Wir wollten gern einen Stop in Herzogenaurach beim Adidas Outlet machen.
1 1/2 Stunden vor Ladenschluß standen wir aber doch noch vor den heiligen Hallen, aus denen wir allerdings ziemlich ernüchtert alsbald schon wieder draußen waren. Gleich nebenan gab es noch einen s.Oliver Outlet. Einmal hier schauten wir dort ebenfalls hinein. Und wie es meistens so ist: dort wo man eigentlich nicht vorhatte etwas zu kaufen, wird man fündig! Wir ließen die Kreditkarte glühen! :-)
Nach diesem Kaufrausch ging´s anschließend endlich zügiger weiter und so dauerte es nicht mehr lang, bis wir im Hotel ankamen.
Die nächsten Nächte verbrachten wir im Congress Hotel Mercure Nuernberg an der Messe.
Unser Zimmer war sehr nett und sauber, das personal sehr freundlich und das Frühstück
reichhaltig und wirklich ausgezeichnet!
Den Feiertag verbrachten wir größtenteils auf der Messe "Consumenta". Die war sehr interessant. Es gab vieles zum Testen und kulinarisch zu probieren. Für Moritz gab es in einer Halle einiges an Spielen zum Testen. Uns wurde somit stundenlang nicht langweilig :-)
Für den Abend hatten wir eine Reservierung im nahe gelegenen Loop-Restaurant " ´s Baggers".
Moritz freute sich tierisch darauf, seine Essenswünsche selbst am Bildschirm eingeben zu können und dann zuzuschauen, wie die Töpfe über Spiralen zu uns an den Tisch geschossen kamen. Kann ich schlecht erklären wie das System genau funktioniert. Falls es euch näher interessiert, schaut es euch doch hier näher an. Wir kannten es aus dem Europapark und seitdem wir erfahren hatten,
dass es solch eine Restaurant auch in Nürnberg gibt, stand es auf Moritz seiner Wunschliste.
Allerdings war es hier dann doch geschmacklich noch tausend mal besser als im Europapark. Wir waren restlos begeistert!
Am nächsten Tag stand als erstes ein Besuch des Verkehrsmuseums auf unserem Plan.
Das war relativ groß, sehr schön angelegt und wir fanden es absolut lohnenswert, es sich anzuschauen.
Mit dem Wetter hatten wir total Glück.
Wir erlebten schöne sonnige Herbsttage!
Anschließend zogen wir weiter zum ehemaligen Reichsparteitaggelände, wo noch die Zeppelintribüne steht.
Und somit tauchten wir ein in die deutsche Geschichte.
Die Tribüne war allerdings ganz schön verfallen. Dennoch ein mehr als imposantes Bauwerk!
Der Gesamtentwurf für die Gestaltung des Geländes stammte von Albert Speer.
Die Zeppelinwiese wurde von 1935-37 zu einem Aufmarschgelände umgestaltet und dabei entstand die Zeppelintribüne als dominierende Kulisse. Sie ist das einzig fertiggestellte Bauwerk der geplanten Anlagen auf dem Reichsparteitagsgelände.
Die Wiese hat ein gigantisches Ausmaß, sie ist größer als 12 Fußballfelder!
Was für ein Gigantismus! Steht man oben auf der Tribüne, verschlägt einem der Blick nach vorn fast die Sprache!
Hoffentlich wird dieses Bauwerk erhalten und nicht komplett dem Verfall preisgegeben.
Ein Stück weiter gelangt man zur Kongresshalle. Die unvollendet gebliebene für 50.000 Menschen ausgelegte Kongresshalle ist trotzdem der größte erhaltene nationalsozialistische Monumentalbau in Deutschland und steht unter Denkmalschutz.
Der Architekt war hier nicht Albert Speer sondern die Nürnberger Architekten Ludwig und Franz Ruff.
Der größte Teil des Baus ist aus Ziegelsteinen.
Im nördlichen linken Kopfbau wurde 2001 das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg eingerichtet. Dieses widmet sich der Zeit der Nürnberger Reichsparteitage sowie der nationalsozialistische Architektur am Beispiel des Reichsparteitagsgeländes. Der Mythos der Reichsparteitage wird dabei ebenso beleuchtet wie der Terror des totalitären Systems. Wir verbrachten viel zeit im Zentrum.
Nach soviel Information waren wir ziemlich ausgelaugt, vor allem weil es auch keine leicht verdauliche Wissenskost war.
Kleine Verschnaufpause im Hotelzimmer bevor wir in Nürnbergs Altstadtkern fuhren, um essen zu gehen.
Wir entschieden uns für ein uriges Wirtshaus, schlugen uns dort die Bäuche voll und ehe wir uns versahen war der Freitag vorbei.
Der Samstag wurde kindgerechter:
wir besuchten den Nürnberger Zoo.
Der Tiergarten wurde bereits 1912 eröffnet.
Interessant ist hier, dass das Areal des Tierparks früher auf dem späteren Reichsparteitagsgelände lag und somit die Ausbaupläne der Nazis gewaltig störte. Der Tierpark wurde also 1939 geschlossen und später auf das heutige Gelände verlegt. Die Statuen mit den Löwen am Eingangsportal standen bereits im alten Tiergarten an der Bayernstraße im Luitpoldhain.
Moritz war am meisten fasziniert von den Delphinen, die er hinter dieser großen Aquariumsscheibe wunderbar beobachten konnte.
Bäda und mich zog es eher gegenüber zu den Manatees. Ich glaube, wir hatten vorher diese Tiere noch nie gesehen.
Sie strahlten so eine Ruhe aus wie sie so langsam durchs Wasser glitten. Faszinierend!
Die Delphinshow sahen wir uns auch an. War recht nett, aber so richtige Freunde von Tiershows sind wir ja nicht.
Trotz der neuen Delphinanlage empfand ich die Becken recht klein...
In der Tierparkklause gabs für den Hunger Currywurst
und auf dem Platz davor etwas Action für unseren Junior.
So langsam begann es zu dämmern und wir traten den Rückzug ins Hotel an.
Der nächste Tag war rum.
Am Sonntagmorgen genossen wir noch einmal das ausgezeichnete Frühstück des Hotels, bevor wir unseren kleinen Rundgang durch Nürnbergs Altstadt starteten. Anfangs noch ein bißchen dießig gab es kurze Zeit später herrlichen Sonnenschein. :-)
Wir schlossen uns noch einer Führung durch das historische Felsenkellerlabyrinth Nürnbergs an.
Dazu ging es weit hinab in den Untergrund. Im Lauf vieler Jahrhunderte schufen die Nürnberger ein weitverzweigtes Tunnelsystem unter ihrer Stadt. Hier reifte früher das traditionelle Nürnberger Rotbier. Außerdem wurden die Felsengänge für die Gewinnung und Weiterleitung von Wasser genutzt. Während des 2. Weltkrieges fanden dort dann viele Menschen Schutz vor Luftangriffen.
Unser weiblicher Tourguide war super, wusste viele Geschichten zu erzählen und hatte auf alle Fragen eine Antwort parat.
Uns gefiel der Rundgang total gut. Es war sehr spannend.
Das Tageslicht erblickten wir nicht an unserem Einstieg sondern an einer ganz anderen Stelle wieder.
Wir stiegen gegenüber vom Albrecht-Dürer-Denkmal an die Oberfläche.
Auf einer Karte konnten wir hier noch sehen, welch enorme Strecke wir unter Tage zurückgelegt hatten. Es war der Wahnsinn!
Für uns wurde es nun Zeit die Heimreise anzutreten.
Es waren schöne 4 Tage, an denen wir mehr gelernt hatten als ursprünglich geplant. :-)