Mittwoch, 03. Februar 2016

by Bäda

Endlich war es soweit, die Abfahrt zum Flughafen zu unserem Karnevalsausflug nach Brühl-Schwadorf stand kurz bevor.

Die Koffer waren gepackt, mit allen Utensilien. Den größten Teil unserer grün-weißen „vorgeschriebenen" Kleidung hatten wir aber bereits an, hatten wir doch kurz vor Abfahrt noch den Befehl dazu aus der „Zentrale“ (von Silke) erhalten, weil uns nach der Ankunft nicht viel Zeit bleiben sollte bis zum ersten Auftritt. Also ab zum Flughafen. Logischerweise waren wir nicht die einzigen auf dem Weg zum Karneval in Köln. In der Security-Check-Line waren ein paar niederbayrische Burschen, die uns bis Köln verfolgen sollten. Aber superlustig. Nicht ganz so im Flieger. Wir hatten wieder Sitzplätze mit großer „Deppendichte“ erwischt. Neben Annett saß so ein Spaßvogel mit Karnevalskappe auf dem Kopf und Mund ständig auf. So ein Büttenredner für Arme. Nur eben leider nicht lustig. Und hinter mir saß so eine Tante, die den ganzen Flug über ihrem englisch sprechenden Sitznachbarn den Kölner Karneval erklärte. Nur eben auch nicht lustig.

Aber nach der Landung lief’s. Mit leichter Verspätung wurden wir abgeholt und nach einem kurzen Zwischenstopp bei den Erkens direkt weiter nach Hürth- Gleuel transportiert. Fackelumzug stand auf dem Programm. Erstmal lernten wir die ganze Truppe kennen, mit der wir die nächsten Tage verbringen durften. Also Dreigestirn, Adjudanten, Fahrer und Gefolge. Und ganz wichtig: Mischa! Mischa ist der Kassier und die geilste Erfindung des Karnevals. Der kassiert einen Zehner pro Nase ab und ab diesem Moment musst du dich nie mehr um etwas zu trinken kümmern. Macht Mischa mit einer fast schon bayrischen Bierruhe. Der Fackelumzug war nix besonderes, fast kein Publikum und eine halbe Stunde durch die Kälte, ehe es wieder in den Saal ging. Da war dann lustiges Treiben (dachten wir bayrischen Karneval-Rookies zumindest). Die ganzen anwesenden Dreigestirne, Prinzen usw. des Umlandes wurden vorgestellt und begrüßt, dazwischen Musik. Aber: Nur unser Dreigestirn nicht. Irgendwann machte sich Unmut unter unseren Schwadorfern breit und plötzlich trieb Schorsch, der Prinzenführer (das ist praktisch der Manager der ganzen Truppe) sofort zum Aufbruch. Also Rückfahrt in die Hofburg (Gaststätte Krayer, merkt Euch das schonmal). Auf dem Weg dorthin nahm mich Bernd (einer der Fahrer) mit seiner Frau und Mischa mit. Und der (also Mischa) war auf 180, was das für eine Scheißveranstaltung war, hätte man sich doch grad schenken können und er hat’s gleich gesagt. Der unbedarfte bayrische Rookie brabbelt dazwischen „ging doch“ und lernt mit dem darauf folgenden Vortrag: Wenn man sich nicht auskennt, Schnauze halten. :-D

In der Hofburg angekommen, ließen wir den Abend gemütlich ausklingen. Das Dreigestirn zog sich um und wir lernten nach und nach die „Truppe“ besser kennen. Und das war mehr als beeindruckend. Also Obacht: Jeder vom Dreigestirn hat einen eigenen Adjudanten und der wiederum mindestens einen Stellvertreter. Der Adjudant ist für die Ausstattung seiner Tollität verantwortlich und dass es dem auch sonst an nix fehlt. Dann haben sie einen Fuhrpark, da haut’s Dich weg! Gesponsert natürlich. Einen Toyota Kombi, einen Hyundai Bus und, Achtung, einen BMW X6. Wer ko, der ko! Für jedes Auto einen fixen Fahrer, die dafür sorgen, dass die ganze Mannschaft immer und überall pünktlich vor der jeweiligen Tür steht. Dann gibt’s eben noch Wunderwaffe Mischa und Schorsch, den Prinzenführer, der festlegt, wo wann aufgetreten wird und wo nicht und wann die jeweilige Lokalität betreten und auch wieder verlassen wird. Diese Organisation funktioniert absolut fehlerfrei und reibungslos, ohne jede Aufregung! Der totale Hammer! Und drumrum, dass das ganze nicht so fad ausschaut, gibt’s eben noch das Gefolge. Da gehörten wir dazu. Die sollten alle ähnlich angezogen sein und hatten die Aufgabe, vor dem Dreigestirn mit Klatschmarsch und Gesang die jeweilige Auftrittsstätte zu entern. So, nun seid Ihr mal grob im Bilde.

Irgendwann sind wir dann heim zu den Erkens, noch der obligatorische „Absacker“ (Ramazotti, niemals nur einer ;-)  ) und dann ab in unser Zimmer in den Keller. Am nächsten Tag war Weiberfastnacht, also „Großkampftag“.

 

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