Den kompletten Tag unterwegs sein macht uns ziemlich platt, so dass wir abends gar nicht lang aushalten
und alle drei relativ zeitig in unseren Betten verschwinden.
Dafür sind wir morgens für unsere Verhältnisse mehr als zeitig wach. Und das ganz ohne Wecker und die komplette Familie! Hört, hört! ;-)
So auch heute! Bereits vor 9 waren wir alle drei wach und so saßen wir gegen 10 schon im Auto, bereit zur Abfahrt.
Erstes Ziel: der kleine Ty Mawr Country Park.
Als wir dort eintrafen, waren wir fast die einzigsten. Viele Tiere waren nicht auf den Koppeln,
aber uns interessierte sowieso viel mehr die Aussicht auf das Aquaduct und die war ja mal sensationell!
Aber hier gefiel uns generell dieses Stücken Erde, so dass wir eine kleine Runde drehten.
Wenn es nach unserem Oberhaupt gegangen wäre, hätten wir die große Runde über ca 1 ½ Stunden gedreht.
Wir mussten ihn daran erinnern, dass wir heute noch eine fast 3 stündige Autofahrt zum nächsten Hotel vor uns hatten. Upps!
Wieder an unserem Ausgangspunkt angekommen, nahmen wir vor unserer Weiterfahrt das Angebot der Picknickplätze in Anspruch. Wir hatten uns in Manchester mit einigen Brotzeitsachen für unterwegs eingedeckt und so holten wir unser Frühstück nach. Bei den Temperaturen, meistens um die 6-10 Grad, funktionierte es mit den Lebensmitteln im Auto super. Und ein günstigerer Weg, als jedes Mal irgendwo einzukehren, war es allemal. Vor allem mit einem gefräßigen Teenager, der eigentlich alle halbe Stunde futtern könnte. ;-P
Auch unsere Getränke waren immer gut gekühlt.
Am Vorabend hatte ich für uns noch zwei Objekte des National Trust zum Anschauen rausgesucht, die auf halber Strecke zur nächsten Unterkunft lagen: ein Castle sowie ein Herrschaftshaus. Die Jungs entschieden sich eindeutig fürs Castle, also auf zum Croft Castle.
Die Fahrt zum Castle erfolgte mal wieder nicht ganz problemlos. Wir wurden von Frau Navi durch eine Ortschaft gelotst, durch die es aber nicht weiter ging. Die Straße war wegen Bauarbeiten gesperrt. Aber immerhin lag das Ende der Straße an dieser idyllischen Brücke,
die allerdings auch für den Autoverkehr abgeriegelt war.
Bäda suchte sich einen Ortskundigen, der ihm bestätigte, dass es im Moment etwas "tricky" wäre, aus dem Ort mit den ganzen Baustellen wieder herauszukommen. Uns blieb nichts anderes übrig als wieder retour und einen Umweg um das Örtchen zu fahren.
Ankunft am Croft Castle war dann nach ca 1 ½ Stunde Autofahrt.
Unterwegs fiel uns auf, dass wir Wales wieder verlassen hatten und das Örtchen Yarpole,
in dem das Schloss liegt, zu England gehört.
Das heutige Gebäude des Croft Castle basiert auf einer Burg aus dem 14. Jahrhundert, die seitdem mehrmals umgebaut wurde und gehörte, wie der Name es sagt, mehreren Generationen der Familie Croft. Die haben es zwar irgendwann dem National Trust übergeben,
allerdings leben auch heute noch einige Familienmitglieder in Teilen des Gebäudes.
Einfach märchenhaft!
Neben dem Herrenhaus gibt es auf dem Grundstück noch eine Kapelle und einen Garten.
Die Kapelle ist dem Erzengel Michael geweiht und stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Der Garten hat einem Weinberg, einen Obsthain und ein Gewächshaus von 1908.
Zudem sind auch noch Stallungen im georgianischen Stil erhalten.
Der gesamte Garten hatte etwas Verwunschenes.
Hier könnte man gut einen Märchenfilm drehen :-)
Von daher:
Ob´´ s wohl ein Froschkönig ist??? ;-)
Für unsere Besichtigung des Croft-Anwesens brauchten wir insgesamt nicht allzu lang und da wir auf dem Weg zum Castle bereits einen Wegweiser zu dem anderen Herrschaftshaus, gesehen hatten, schlug Bäda vor, dieses auch noch anzuschauen. „Wenn wir einmal hier sind!“ ;-)
Unser nächstes Ziel wurde somit Berrington Hall. Tatsächlich lag es nur ca 15 Autominuten entfernt.
Im Gegensatz zu den anderen von uns schon besuchten Häusern und Burgen, war dieses hier von außen nicht allzu schön.
Da blätterte ganz schön der Putz und die Farbe ab. Zumindest von außen.
Vor dem Gebäude erstreckte sich das riesengroße Grundstück mit eigenem See. Direkt vor uns verlief ein trockener Schloßgraben und auf der anderen Seite war eine Wiese, wo scheinabr tausende Schafe weideten. Und es gab in dieser Herde ganz viele Lämmchen. Moritz war hin und weg und nachdem er auf der Wiese Leute vom See heraufkommen sah, wollte er auch unbedingt dorthin laufen.
Aber zuerst gingen wir ins Gebäude und schauten uns die Räumlichkeiten an.
Kurz etwas zur Geschichte: Dieses Herrenhaus nahe Leominster wurde 1778 bis 1781 erbaut.
Eine Besonderheit hier ist die große Kostümsammlung, die in den einzelnen Räumen mit ausgestellt ist.
Innen waren dann einige Räume wieder sagenhaft. Immer wieder aufs Neue waren wir fasziniert davon, wieviele antike Gebrauchsgegenstände noch vorhanden sind und wie eigenständig man sich in den Gebäuden bewegen und alles anschauen kann. Es ist einfach kein Vergleich z.B. zu unseren bayerischen Schlössern, die man nur innerhalb einer Führung betreten darf und dann mehr oder weniger durch die Räume durchgschoben wird ohne viel Zeit.
Die Zimmer der Dienerschaft:
In einem der Nebengebäude ist noch eine viktorianische Waschküche erhalten mit wahrscheinlich einem der ersten Wäschetrockner.
Ganz schön clever!
Wieder draußen hatte Junior natürlich seinen Wunsch noch nicht vergessen. Super! Ein Spaziergang durch Schaf-Sch…!
Bei mir keimte etwas Hoffnung auf, dass mir dieser Weg erspart blieb, als wir erst mal keinen Weg über den Graben fanden.
Aber Bäda wurde mit einem kleinen Umweg fündig. Also los, mitten rein ins Schafgewimmel.
Und nun wurde Junior schnell von uns durchschaut! ;-)
Ihm ging es überhaupt nicht darum, den See zu sehen, sondern sich lediglich zwischen den Schafen zu tummeln. Das war nun doch sehr positiv. Ihm reichte ein kleines Stück auf der Wiese zu laufen, die Tiere zu beobachten, und dann durften wir wieder umkehren. :-)
Unsere Unterkunft für die heutige Nacht: Travelodge Bristol Severn View M48. Preis: 68.- Euro für eine Nacht ohne Frühstück.
Die Unterkunft lag genau hinter der Brücke, die Wales von England trennte.
Wir verließen also heute bereits zum zweiten Mal Wales und nächtigten in England.
Und somit lag das Hotel im kleinen Niemandsland. Keine große Infrastruktur ringsherum. Das erleichterte die Restaurantauswahl ungemein, weil es lediglich eine Tankstelle mit kleinem Shop gab, sowie einen Burger King und einen Costa, der Sandwiches anbot.
Wir entschieden uns wohl oder übel für den Burger King und das war nicht die beste Entscheidung. Selten hatte ich schlechter gegessen! Zumindest waren wir satt. Nach diesem kulinarischen Hochgenuss wollte ich mir wenigstens als versöhnlichen Abschluß ein Eis gönnen.
Blöd nur, dass ausgerechnet diese Tanke kein Eis im Angebot hatte. Manchmal läufts einfach nicht...
Auf dem Zimmer hatte dann wenigstens Moritz sein Erfolgserlebnis. Endlich gab es einen Fernseher mit einem HDMI Anschluß.
Heute abend wurde also gemeinsam Video gesehen. Wir schauten uns die ersten 3 Folgen von Modern Family gemeinsam an,
bevor wir alle drei recht schnell einschliefen.