Tag 2

Sonntag, 20 .März 2016

by Bäda

Weil wir so früh im Bett waren, hatten wir doch 12 Stunden Schlaf abbekommen und waren deshalb um 8 Uhr morgens für Wagner-Verhältnisse schon ziemlich gut drauf. Als dann alle durch’s Bad waren, marschierten wir kurz nach halb zehn los Richtung Old Trafford Stadium.

Wer’s nicht weiß: "Old Trafford" ist das Fußballstadion von Manchester United, DEM Kultklub in England.

Das Stadion war nur 20 Minuten zu Fuß vom Hotel weg und wir schafften es sogar, ohne uns zu verlaufen, dort anzukommen.

Wir begaben uns also zum „Alex Ferguson Stand“, das ist ein Tribünenteil, den die nach ihm benannt haben, weil der da 26 Jahre Teammanager, also Trainer, war. Von der Kasse aus geht’s dann direkt ins Vereinsmuseum in den 3. Stock und das ist auf dem Weg dorthin schon alles sehr beeindruckend. Oben angekommen, lösten Moritz und ich erstmal den Fotogutschein ein, den wir mitgebucht hatten und wurden vor toller Kulisse mit noch tolleren Pokalen abgelichtet, als hätten wir die selbst gewonnen.

Schon cool, aber wenn Du fragst, ob Du das Bild auch per E-Mail kriegen kannst, das geht dann nicht. Naja, man kann nicht alles haben.

Auf dem Weg zur Stadiontour passierte uns dann eine größere Gruppe, eine englische Jugendfußballmannschaft, so wie das aussah.

Der Herr Wagner hat demnach sofort sein Gefolge mitkommandiert und sich der Gruppe angeschlossen. Bis uns dann weiter unten jemand drauf aufmerksam machte, dass es sich um eine Sonderführung handelte und wir doch zu unserer Gruppe gehen sollten. Ups.

Wir kehrten also um und warteten, bis wir wirklich dran waren. Dann kam unser Guide, eine Dame, und es ging los.

Die Dame sollte sich übrigens als vollkommen identifiziert mit ihrem Verein entpuppen. Ein Hardcorefan praktisch. Die Stadionführung war dann schon sehr beeindruckend. Old Trafford ist halt, wie der Name schon sagt, ein altes Stadion, das nach und nach modernisiert wurde, sich aber den ursprünglichen Charakter, vor allem im Inneren des Stadions, erhalten konnte.

Und da gehen 76.000 Leute rein, alle ausschließlich auf Sitzplätzen.

Nur meiner Frau gefiel es nicht. Alles so rot   ;-P  und es gibt keine Stehplätze....  Nee, schon komisch.

Aber ManU ist halt nun mal der rote Verein in der Stadt, wahrscheinlich spielt da deshalb auch der Sweinsteigär, wie der Brite sagt….

Die Stadionführung geht fast anderthalb Stunden und ist sehr ausführlich. Man geht wirklich einmal komplett durch und sieht alles, was halbwegs interessant ist. Tribünen, Presseraum, Umkleidekabinen, den Spielertunnel und darf sogar auf den Ersatzbänken sitzen.

Die sind in Old Trafford eine Besonderheit, denn die sind nicht am Spielfeldrand, sondern auf der Haupttribüne unten.

Die besten Plätze, davon konnten sich Moritz und ich überzeugen.

Vorher durften wir einen richtigen Spielereinlauf aus dem Spielertunnel nachempfinden, auch sehr beeindruckend.

Nur nicht für meine Frau... die wollte uns beim Rauskommen fotografieren, aber so eine gleich dumm wie übergewichtige Trulla machte dieses Vorhaben zunichte und so gab’s erst ein Foto, als schon alle weg waren…

Die Zeit verging jedenfalls wie im Flug und schon war die Führung vorbei. Zum Schluß gab’s noch einen ManU-Propagandafilm, bei dem unser Hardcore Guide-Mädel am Mitsingen war. Dann noch die Verabschiedung per Video von Herrn van Gaal.

Ganz nett, aber wir sind einfach keine „roten“, egal welcher Verein…. ;-P

Von dort weg, ging’s in den Megastore, der aber eigentlich nur eine Mega-Enttäuschung war.


Also außen ums Stadion gelaufen und wieder zurück ins Museum, dem Startpunkt der Tour.

Das Museum wollten wir natürlich auch noch anschauen, war ja auch im Preis mit drin. Und das ist nicht schlecht. Wir hatten uns extra Audio-Guides genommen, aber die 3 Pfund pro Gerät hätten wir uns schenken können. Trotzdem ist das Museum sehr sehenswert!

Wahnsinn, was die da alles zusammengetragen haben! Pokale über Pokale, alte Trikots, logisch, alte Anzüge von berühmten Spielern und natürlich eine Ahnengalerie nach der anderen. Wir haben auch den einen oder anderen Spieler gekannt oder wiedererkannt.

Sehr ergreifend ist auch ein Raum, der nur dem Gedenken an 1958 gilt, als fast die ganze Stammmannschaft von ManU bei einem Flugzeugunglück –ausgerechnet auch noch in München- ums Leben kam. Das haben die sehr stilvoll hinbekommen.

Was uns sehr belustigt hat, war eine Wand in einem Raum, auf der alle ManU Trainer aufgeführt waren, mit noch ein paar Daten dazu.

Die passten auf EINE Wand! Bei Sechzig hätten wir für eine solche Darstellung wahrscheinlich den ganzen Raum gebraucht.

Nur für die Namen…   :-D

Bei einem Quiz konnte ich auch noch glänzen. Da war die Frage, wie viele Elfmeter irgend so ein Spieler, ich glaube Ryan Giggs,

in der Champions League verwandelt hat. Ich tippte mit der Begründung, das sei ein Engländer (auch wenn er genau genommen ein Waliser ist wie mich unser kleiner Klugscheißer später drauf aufmarksam machte), auf  2 (die niedrigste Zahl im Angebot)     

und lag natürlich richtig. Elfer können die halt nicht.   :-D

Danach verließen wir Old Trafford und marschierten zurück zum Hotel. Der Plan war, mit dem Auto weiterzufahren zum National Football Museum und in der Stadt im Hardrock Cafe zu essen. Zuerst musste aber mein Handy auch mit der Navi App ausgestattet werden und das dauerte. Aber sicher ist sicher, denn mit unserem alten tomtom-Navi wären wir hier total aufgeschmissen, das fand nämlich mal gar nichts.

Diesen Blick hatten wir übrigens aus unserem Hotelzimmer.

Bodentiefe Fenster, das war sehr genial!

Und dann ging’s ins Parkhaus, nächster Teil der Abenteuerfahrten auf der falschen Seite im „auf links“ gedrehten Auto.

Und weil’s einfach ja jeder kann, ging’s gleich mal in das Stadtzentrum von Manchester. Jaaa, das war schon ein wenig anspruchsvoll.

Irgendwann, in der Nähe unseres Ziels haben wir uns in ein Parkhaus geflüchtet und von dort aus waren es nur noch ein paar Meter zum National Football Museum.

Der Eintritt ins Football Museum ist kostenlos, aber man wird – nicht wirklich dezent - zu einer Spende aufgefordert.

Meine Spende war hoch genug, so dass Moritz und ich einen Gutschein für ein Foto mit Pokalen bekommen haben.

Auf einem Stand waren der FA-Cup und noch ein anderer Pokal aufgestellt. Du musstest dir weiße Handschuhe anziehen

und konntest dich dann fotografieren lassen. Zum zweiten Mal mit Pokalen heute, ein sehr erfolgreicher Tag für uns.   ;-)


Das Museum ist aber auch sonst supergeil gemacht und geht über 4 Etagen.

 Leider waren wir schon ein bisserl spät dran und schafften nicht mehr alles, aber das was wir sahen, war toll. Da gab’s auch viel interaktives, quizmäßig und so, logischerweise viele ausgestellte Dinge und Fotos, einmal konnte man sogar so ein uraltes Trikot selbst anziehen.

Hab‘ ich gemacht.   ;-)

Im vorletzten Stockwerk, das letzte war leider schon zu, waren alle möglichen modernen und uralten Videospiele, die mit Fußball zu tun hatten, aufgebaut. Da war Moritz dann schon recht traurig, dass wir so wenig Zeit übrig hatten, er hätte gerne noch gezockt.

Runter ging’s mit dem Aufzug und der war auch eine Schau.

Wie eine schräglaufende Zahnradbahn war der aufgebaut, mit Glasboden. Auch sehr cool.

Der Hunger führte uns dann in das Hardrock Cafe und das war gleich um die Ecke. Einen Platz gab’s sofort und der Platzanweiser war hochinteressiert an uns, weil er plante, dieses Jahr zum Oktoberfest zu reisen. Und er fragte, ob er jetzt schon buchen sollte.

Im März! Schon… Für die Wiesn!

Lustig san’s ja schon die Engländer, aber vielleicht hat er ja noch Glück.

Wie immer im Hardrock Cafe waren bei uns die Augen mal wieder größer als der Hunger und wir bestellten eine Vorspeisenplatte,

nach der wir eigentlich schon alle satt gewesen wären.

Aber es mussten ja noch die Hauptspeisen vertilgt werden. Und das war dann eine Herausforderung, weil die riesig waren.

Man hätte uns problemlos rausrollen können.


 Moritz war noch recht fasziniert, weil er sich an die vorherigen Besuche in Hard Rock Cafe’s nicht mehr richtig erinnern konnte und so hatte es ihm der Style des Restaurants mit den ganzen ausgestellten Klamotten, Gitarren usw. und den großen Musik-Videowänden sehr angetan.

 Danach ging’s in’s Parkhaus und von dort zurück zum Hotel, in der Abenddämmerung, aber relativ problemlos, sogar durch die Kreisverkehre. Langsam scheint‘s zu werden….

Der Rest ist schnell erzählt:

Absackerbierchen, bisserl rumgammeln, bisserl die Aussicht aus dem Zimmer genießen und ab in die Heia.

Hier geht´s weiter zu Tag 3: