Der Handywecker rappelt, die EMH’s stehen an. Die Wagman-Family zeigt sich diesmal total konsequent. Es wird nicht 3mal der Wecker ausgetrommelt, sondern es wird direkt beschlossen, noch eine Stunde zu schlafen und dann in den Park zu gehen. Also praktisch „EMH-light“.
Das Aufstehen funktioniert dann auch, alle werden zeitig fertig und wir kommen mehr oder weniger ohne Probleme, mal abgesehen vom täglichen Shuttle-Bus-Desaster, im Park an. Es ist arschkalt und
regnet ab und zu und ausserdem pfeift der Wind ordentlich.
Wir beschließen erstmal, unser Photopass-Problem am Space Mountain vom Vortag zu lösen. Dort vor Ort die Ernüchterung: Sie kommen an die Fotos vom Vortag nicht mehr dran. Wir konnten uns des Eindrucks aber nicht erwehren, dass die schlichtweg zu doof waren. Die stammelten auch irgendwas von Photoshop und so, also sehr seltsam. Hilft ja nix, für später wird eine Fahrt angesetzt, um die Szene nochmal nachzustellen. Aber erstmal den Park gewechselt und rüber in die Studios. Vielleicht geht ja noch Crush’s Coaster oder Ratatouille um die Zeit.
Moritz und ich halten’s nicht mehr aus mit dem Wind, Schals müssen her. Also rein in den ersten Laden in den Studios. Das Modell meiner Wahl ist schnell gefunden, für Moritz auch, ab an die Kasse. Und schon geht das Amateurliga-Gezeter wieder los. In dem ganzen Riesenladen ist keine Kasse auf!? Doch, ganz hinten im Eck finden wir eine und eilen da hin. Vor uns nur zwei Leute, das sollte schnell gehen. Sollte... Die Leute vor mir wollen Ihre Sachen auf die Zimmer geschickt bekommen und dafür ist der Typ an der Kasse einfach zu unfähig. Wir stehen uns die Beine in den Bauch, bis wir endlich dran sind, mein Hals ist schon stark angeschwollen vor Zorn, weil dieser Vollpfosten echt alles bisher dagewesene getoppt hat. Vor der Tür packen wir die Schals aus und was muss ich sehen? Hat dieser Superversager doch an einem Schal die Alarmsicherung drangelassen! So, jetzt kann er was erleben, der Kamerad. Da reingeschossen, aber die Kasse war ..... zu!!! Das glaubt mir keiner!
An einer anderen Kasse war aber jemand, der mich dann auch noch nach dem Kassenzettel gefragt hat. Der arme Kerl konnte ja nicht wissen, dass ich den Schal 3 Minuten vorher gekauft habe und hat’s voll abgekriegt. Am Ende war der Schal dann so wie er sein sollte und befand sich auch um meinen Hals gewickelt. Also weiter, Annett wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben, denn sie hatte draußen auf uns gewartet.
Ok, wie ich später anhand der Fotos sehen konnte, wusste sie sich zu beschäftigen ;-P
Crush’s Coaster war somit durch, aber die Rattenfahrt im Ratatouille ging noch, über die Single-Rider –Schlange war das flott abgewickelt. Dann haben wir uns ein bisserl rumgetrieben, Tower of Terror ging auch nochmal und schon stand der Parkwechsel an, denn heute sollte die Christmas Parade aus fototechnisch perfekter Perspektive beobachtet und dokumentiert werden, praktisch das Tagesziel.
Auf dem Weg raus haben wir bei der Info von den Studios noch versucht, ein Buffett für den Abend zu buchen, war aber leider schon alles vergeben. Aber ein Tisch im Silver Spur Steakhouse war kein Problem. Herr Wagner hatte nämlich beschlossen, dass es heute „was gscheits“ zum Essen gibt, kein Countermeal. Und das Mädel an der Info, eine Spanierin, aber hallo!
Sowas von auf Zack, die hätte glatt aus USA sein können. Geht doch! ;-)
Im Park angekommen führte uns der Weg direkt ins Discoveryland. Der übermütige Herr Sohn, seines Zeichens Interims-Airhockey-Weltmeister, hatte sich erkundigt, wie hoch ich heute verlieren möchte!!! Na warte Bürschal. Annett konnte sich das männliche Gepose nicht länger anschauen und ging in einen Laden. Als sie uns in der Halle wieder abholte, war die Hackordnung wieder gerade gerückt. Neuer Spielstand in der WM: 2:2. Morgen geht’s weiter.
Im richtigen Eck des Parks waren wir schon, nun musste noch der geeignete Platz für die Beobachtung der Parade gefunden werden. Eine Stunde vorher ist die Auswahl ja noch groß. Was soll ich
sagen, wir hatten DEN Platz. Die Parade kam geradewegs direkt auf uns zu und bog vor uns links ab. Also Fotos aus allen Perspektiven möglich. Und sogar zu regnen hatte es aufgehört während der
Parade. Strike! Die Frau war glücklich und somit wir auch :-)
Weiter ging’s, das Tagesgeschäft rief. Ab in’s Schloss, da waren wir noch gar nicht und Annett wollte jemandem aus dem Disney-Forum was aus dem Weihnachtsshop mitbringen.
Danach durch Adventureland usw., „business as usual“ eben.
Indiana Jones ist immer geil. 30 Minuten zwar Wartezeit, aber wir wollten endlich etwas Action!
Also auf in den Dschungel und angestellt.
Irgendwann war’s Zeit zum Abendessen, vorher war aber noch eine Fahrt bei Phantom Manor eingeplant.
„Ha? Wos? Fäntom wos? Wos is’n des? Wos neis?“
„Nein, die Geisterbahn.“
„Aso, Haunted Mansion oiso. Sog‘ des doch glei.“
Herr Wagner war noch zu sehr amerikanisiert….. Die Geisterbahn hatte dann noch ca eine halbe Stunde Ladehemmung wegen eines technischen Defekts, aber dann ging alles glatt
Und ab in’s Silver Spur Steakhouse. Da lief’s auch erstmal gut. Keine Wartezeit, nette Kellnerin und freie Auswahl, da wir ja diesmal ohne Vouchers am Start waren und es richtig krachen lassen wollten.
Am Tisch neben uns war eine Riesenfamilie aus England (riesig im wahrsten Sinne des Wortes. Sie hatten allesamt "amerikanische" Ausmaße!). Die hatten wohl das gleiche vor, der Tisch bei denen bog sich…. Wir bestellten also ordentlich „richtiges“ Essen, Steak und so, und für mich gab’s –endlich- „large Beer“ und zwar drei davon. So kann man(n)s aushalten.
Prawn Cocktail:
Goat's Cheese Bites with green salad
sesame vinaigrette & soya
"Silver Spur" grilled rib eye steak (approx. 250 g)
Western sauce accompanied by Steakhouse fries and corn
Double Filet de Poulet mariné, sauce Ranchero
accompagne d´une pomme de terre cuite au four et farcie au Cheddar
Classic Vanilla Cheesecake
crispy biscuit, raspberry foam
Als wir nach unserem vorzüglichen Menü auf unsere Rechnung warteten, befand sich auch Familie Flodder am Nebentisch in Aufbruchstimmung. Allerdings mussten dazu erst die Kinder fit gemacht werden. Also gewickelt. Und wo macht man das am besten? Na klar, im Restaurant am Tisch. Also, sowas haben wir noch nicht gesehen. Dann gelang es den Kids auch noch zu entkommen und so liefen die nackerten Kinder, nur mit Windel bekleidet im Restaurant spazieren. Die Flodders waren da aber tiefenentspannt und griffen erst ein, als die Kinder an einem anderen Tisch heimisch werden wollten und das Pärchen an diesem Tisch schon dem Herzkasperl nahe war. Unfassbar….
Danach ging’s nochmal zurück ins Discoveryland, mal nach Space Mountain schauen. Zuviel los, aber wir hatten ja auch noch einen Fastpass für Buzz Lightyear in der Tasche. Wir stehen grad so an, als plötzlich gar nix mehr vorwärts geht. Irgendwas scheint kaputt zu sein. Und plötzlich wird unser Sohn ganz käseweiß: Er hat seine Tasche mit Handy, Geldbeutel usw. im Silver Spur Steakhouse liegen lassen. Das heißt für ihn, schnell zurück. Wir bleiben stehen und verabreden uns dann am Ausgang. Aber wir stehen noch knapp 45 Minuten, weil es nur quälend langsam vorwärts geht. Als wir rauskommen erwartet uns ein leicht besorgter (ob unserer Verspätung) aber glücklicher Sohn. Die Tasche war noch da….
Über das Punkteergebnis von Buzz Lightyear breiten wir den Mantel des Schweigens aus,
genauso wie über die stümperhaften Versuche des Cast Member-Teams, das Foto hochzuladen….
Es war am Abend in unserem Account natürlich wieder ohne den Space Ranger gespeichert!
Auf dem Weg langsam zurück ins Hotel haben wir dann noch „It’s a small world“ mitgenommen
und konnten selbst nicht glauben, dass wir es auf diesem Trip zum ersten Mal fuhren.
So richtig flott kamen wir dann auch nicht aus dem Park raus, denn Frau Wagner musste noch ein bisserl fotografieren. Irgendwann waren wir draussen, brachten den Buswahnsinn hinter uns und waren auch schon zurück in unserem Luxushotel, wo die Putzfrau diesmal nichts weg gegessen, dafür aber den Kühlschrank ausgemacht (sie hat einfach den zweiten Zimmerschlüssel, der gemäß Anweisung aus der Begrüßungsmappe in der Strombox verbleiben soll, mitgehen lassen) und das Bett nur oberflächlich gemacht hat. Zum Glück war sie mit dem Kühlschrank nur teilweise erfolgreich. Mein darin befindliches Bier hatte noch einigermassen Trinktemperatur. Die Dose leergemacht und ab in’s Reich der Träume, denn morgen ernsthaft: EMH…..